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Für die Gemeinde geschrieben — Band 1

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    Kapitel 6: Die liebende Fürsorge Jesu*Teil eines Briefes vom 18. Februar 1904, der in Notebook Leaflets, Christliche Erfahrung, Nr. 1, veröffentlicht wurde.

    Während ich dies schreibe, empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit für die liebende Fürsorge unseres Retters, die er uns allen erwiesen hat. Während ich das Wort Gottes lese und zum Gebet niederknie, werde ich so beeindruckt von der Güte und Gnade Gottes, daß ich meine Bitten nicht ohne Tränen hervorbringen kann. Mein Herz ist überwältigt und zerschmettert, wenn ich an die Güte und Liebe meines himmlischen Vaters denke. Ich hungere und dürste nach mehr und immer mehr von Jesus in diesem Leben. Christus wurde für mich gekreuzigt, soll ich mich da beklagen, wenn ich mit ihm gekreuzigt werde? ...FG1 83.1

    Wir wissen nicht, was vor uns liegt. Unsere einzige Sicherheit besteht darin, Hand in Hand mit Christus zu gehen, die Herzen erfüllt von völligem Vertrauen. Hat er nicht gesagt: “... sie suchen Zuflucht bei mir und machen Frieden mit mir, ja, Frieden mit mir”? Laßt uns nahe bei unserem Erlöser bleiben. Laßt uns in Demut mit ihm gehen, erfüllt von seiner Sanftmut. Laßt unser Ich mit ihm in Gott verborgen sein ...FG1 83.2

    Äußerlicher Schmuck

    Jene, die ihr eigenes Ich hegen und pflegen, Stolz und Eitelkeit fördern und die Zeit, die eigentlich der Arbeit für den Herrn geweiht sein sollte, für ihre Kleidung und ihr Äußeres verwenden, erleiden einen entsetzlichen Verlust. Viele, die in herrliche Gewänder gekleidet sind, wissen nichts von dem inneren Schmuck, der allein in Gottes Augen wertvoll ist. Ihre schöne Kleidung bedeckt ein Herz, das krank und voller Sünde, voller Eitelkeit und Stolz ist. Sie wissen nicht, was das Wort bedeutet: “Sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.” Kolosser 3,1.FG1 83.3

    Tag für Tag sehne ich mich danach, vom Geist Christi erfüllt zu werden. Der Schatz seiner Gnade bedeutet mir mehr als Gold und Silber oder teure Kleidung. Nie zuvor habe ich ein tieferes Verlangen nach Gerechtigkeit gespürt als jetzt.FG1 84.1

    Wenn meine Schwestern nur einen Bruchteil dessen verstehen, was Christus für sie erlitten hat, damit sie Gottes Kinder werden konnten, werden sie nicht länger mit weltlichem Stolz und Eigenliebe zufrieden sein. Sie werden nicht länger ihrem Ich dienen. Gott wird im Mittelpunkt ihrer ganzen Aufmerksamkeit stehen.FG1 84.2

    Mir schmerzt das Herz, wenn ich gezeigt bekomme, wie viele ihr eigenes Ich zum Idol erheben. Christus hat den Erlösungspreis für sie gezahlt. Ihm sollten sie mit aller Kraft dienen. Ihre Herzen sind jedoch voller Eigenliebe, und alles, was sie sich wünschen, ist, sich selbst zu schmücken. Sie verschwenden keinen Gedanken an das Wort: “Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.” Markus 8,34. Selbstzufriedenheit verdrängt Christus aus ihrem Blick. Sie verspüren in sich nicht den Wunsch, in Sanftmut und Demut vor Gott zu treten. Sie schauen nicht auf Jesus. Sie beten nicht darum, ihm ähnlicher zu werden. Sie stehen da wie jener Mann, der mit seiner Alltagskleidung zum Fest des Königs kam. Er hatte sich geweigert, sich so vorzubereiten, wie der König es angeordnet hatte. Das für ihn teuer erkaufte Gewand wollte er nicht tragen. Auf die Frage des Königs: “Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an?” (Matthäus 2,12) wußte er keine Antwort. Er blieb stumm, denn er mußte sich selbst schuldig sprechen.FG1 84.3

    Viele, die behaupten, Christen zu sein, sind es nur dem Namen nach. Sie sind nicht bekehrt. Sie halten sich selbst für wichtig. Sie sitzen nicht Jesus zu Füßen, wie Maria es tat, um von ihm zu lernen. Sie sind nicht bereit für Christi Kommen.FG1 84.4

    Eine große Überraschung

    Im Traum befand ich mich in Gesellschaft von Leuten, deren Herzen von Eitelkeit und Selbstgefälligkeit erfüllt waren. Christus war vor ihren Augen verborgen. Plötzlich hörten wir in lautem, klaren Ton die Worte: “Jesus kommt, um all jene, die ihn hier auf Erden geliebt und ihm gedient haben, zu sich zu nehmen. Sie sollen für immer bei ihm in seinem Königreich leben.” Viele aus der Gesellschaft traten in ihren kostbaren Roben hervor, um ihm entgegenzugehen — ihren Blick stets auf ihre Kleidung gerichtet. Als sie jedoch seine Herrlichkeit sahen und erkannten, daß ihre gegenseitige Wertschätzung zum größten Teil auf ihrer äußeren Erscheinung beruhte, wußten sie, daß sie das Gewand der Gerechtigkeit Christi nicht besaßen. Und sie wußten, daß an ihrer Kleidung das Blut anderer Seelen klebte.FG1 84.5

    Als Christus seine Auserwählten zu sich nahm, blieben sie zurück, denn sie waren nicht bereit. Sie hatten in ihrem Leben dem eigenen Ich den ersten Platz eingeräumt, und als der Erlöser kam, waren sie nicht darauf vorbereitet, ihm zu begegnen.FG1 85.1

    Beim Aufwachen brannte mir das Bild ihrer verzweifelten Gesichter auf der Seele. Ich kann diesen Eindruck einfach nicht auslöschen. Ich wünschte, ich besäße die Worte, um diese Szene so zu beschreiben, wie sie mir gezeigt wurde. Wie schmerzhaft war die Enttäuschung jener, die nicht die Bedeutung des Wortes erfahren hatten: “Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.” Kolosser 3,3.FG1 85.2

    Es gibt zahlreiche bekennende Christen, die Christus nie wirklich kennengelernt haben. Mir brennt das Herz, wenn ich an diese armen, irregeleiteten, unvorbereiteten Seelen denke! Wenn ich vor Versammlungen stehe und diese selbstzufriedenen, selbstgerechten Menschen sehe und weiß, daß sie sich keine Mühe geben, brauchbare Arbeit für Christus zu leisten, damit sie ihm in Frieden begegnen können, dann belastet mich das so sehr, daß ich nicht schlafen kann. Ich frage mich: Was kann ich diesen Menschen sagen, um sie aufzurütteln, ihre wahre Bestimmung zu erkennen? Ihr Ich ist das alles beherrschende Thema ihres Lebens. Ich sehne mich danach, ihnen Christus so klar zu enthüllen, daß sie auf ihn schauen und aufhören, ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihr eigenes Ich zu lenken ...FG1 85.3

    Unter denen, die diese bittere Erfahrung am Tag der letzten Abrechnung machen werden, werden einige sein, die äußerlich gläubig waren und scheinbar ein christliches Leben führten. Ihr Ich ist jedoch in alles verwoben, was sie tun. Sie brüsten sich mit ihrer hohen Moral, ihrem Einfluß, ihrer Fähigkeit, höhere Stellungen als andere einzunehmen, und mit ihrer Kenntnis der Wahrheit, weil sie glauben, dafür von Christus gelobt zu werden. Sie flehen: “Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt.” Lukas 13,26. “Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?” Matthäus 7,22.FG1 85.4

    Doch Christus sagt: “Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!” Matthäus 7,23. “Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.” Matthäus 7,21.FG1 86.1

    Dann gibt es keine Diskussionen mehr, die Zeit dafür ist vorbei. Das unwiderrufliche Urteil wurde gesprochen. Sie werden aufgrund ihrer eigenen Unfähigkeit zur himmlischen Gemeinschaft vom Himmel ausgeschlossen. Lest Matthäus 7,24-27. Brief 91, 1904.FG1 86.2

    Durch den Erlösungsplan hat Gott die Möglichkeit geschaffen, jeden sündigen Charakterzug zu überwinden und jeder Versuchung zu widerstehen. The Review and Herald, 22. Dezember 1885.FG1 86.3

    Wenn Gottes Volk die Liebe Christi im Herzen hätte; wenn jedes Gemeindeglied vom Geist der Selbstverleugnung erfüllt wäre; wenn alle große Ernsthaftigkeit gezeigt hätten, dann gäbe es keinen Mangel an Mitteln für die Mission in der Heimat oder in fremden Ländern. Unsere Mittel würden sich verdoppeln, tausend Türen würden aufgetan, und wir würden eingeladen einzutreten. Wäre Gottes Absicht ausgeführt worden, indem sein Volk aller Welt die Gnadenbotschaft verkündet hätte, dann wäre Christus schon auf die Erde zurückgekehrt, und die Heiligen wären schon früher in Gottes Stadt willkommen geheißen worden. Australasian Union Conference Record, 15. Oktober 1898.FG1 86.4

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