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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 2

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    Kapitel 85: Beratung

    Wir brauchen gute Ratgeber — Wir brauchen kluge, bedachtsame, ausgeglichene Menschen, die sich als Berater eignen. Sie müssen etwas vom Wesen der Menschen verstehen und dazu geeignet sein, sie in einer gottesfürchtigen Weise zu betreuen. Brief 45, 1893; Selected Messages II, 362.ICP2 371.1

    Ein mitfühlendes Ohr — Wir brauchen Hirten, die unter der Anleitung des Oberhirten sich um verlorene, vom Weg abgekommene Menschen kümmern. Dafür müssen sie Unbequemlichkeiten auf sich nehmen und auf ihr ruhiges Leben verzichten. Sie müssen Mitgefühl mit den Irrenden haben und eine gottgegebene Geduld. Es bedeutet auch die Bereitschaft, sich herzerschütternde Berichte über Leid, Not, Verzweiflung und Unrecht anzuhören. Gospel Workers 184 (1905).ICP2 371.2

    Die Wichtigkeit der Seelsorge — So wie ein Arzt den kranken Körper behandelt, muss der Prediger und Seelsorger mit der durch Sünde krank gewordenen Seele umgehen. Und seine Aufgabe ist noch wichtiger als die des Arztes, denn es steht hier ewiges Leben auf dem Spiel. Der Prediger hat es mit vielen verschiedenen Menschentypen zu tun, und er muss sich darum bemühen, die Familien (die ihm in seinen Gemeinden anvertraut sind) kennen zu lernen, damit er weiß, in welcher Weise er sie am besten begleiten und auf den rechten Weg führen kann. Gospel Workers 338 (1915).ICP2 371.3

    Den Menschen abholen, wo er ist — Ein guter Seelsorger muss die Menschen da abholen, wo sie sich gerade befinden. Er muss Rücksicht nehmen auf ihre berufliche Situation und ihre momentanen Lebensumstände und ihnen helfen, so gut er kann. Es kann erforderlich sein, dass er Kranke besucht und ihnen sagt: “Ich bin zwar kein Arzt, aber ich möchte dir trotzdem helfen, weil es Leiden gibt, die in meinen Aufgabenbereich fallen.” Wer körperlich krank ist, hat meistens auch seelische Probleme und wenn die Seele krank ist, wirkt sich das auch auf die körperliche Gesundheit aus. Manuskript 62, 1900; Medical Ministry 238.ICP2 372.1

    Anteil nehmen am Leid — Die Mitarbeiter des Herrn brauchen ein Herz voll Liebe. Ein Seelsorger darf nicht über den Dingen stehen, sondern muss als Mensch unter Menschen leben. Er sollte nach einem gut durchdachten Plan die Menschen, die ihm anvertraut sind, besuchen und überall etwas von dem Wohlgeruch der himmlischen Liebe verbreiten. Nehmt Anteil am Leid der anderen, an ihren Schwierigkeiten und Nöten und freut euch auch mit ihnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es einfache oder gebildete, arme oder reiche Leute sind. Brief 50, 1897; Evangelism 348.349 (1946).ICP2 372.2

    Beratung ist notwendig — Unerfahrene Menschen benötigen eine kluge Anleitung, wenn sie in Schwierigkeiten oder in Versuchung geraten. Man muss ihnen bewusst machen, dass in geistlichen Dingen Standhaftigkeit und redliches Bemühen notwendig sind. Wenn jemand neu im Glauben ist, muss man ihm immer wieder sagen: “Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird sie ihm gegeben werden.” Jakobus 1,5. Diese Worte muss man im Sinne Gottes weitergeben, denn sie sind mehr wert als Gold und Silber oder wertvolle Edelsteine.ICP2 372.3

    Lehrt die jungen Nachfolger, ihre Hand in die Hand Christi zu legen und zu bitten: “Führe und leite mich!” Wie viel Trost und Hoffnung können diese verunsicherten Seelen finden, wenn sie in Demut Gott suchen! Die Voraussetzung ist, dass sie sich im Glauben an ihn wenden und sich ganz sicher sind, dass sie von ihm Hilfe für ihre Probleme bekommen. Wer ernsthaft sucht, wird mit Sicherheit eine Antwort erhalten.ICP2 372.4

    Man muss ihnen immer wieder sagen, dass man sich auf Gott verlassen kann. Sie sollten ihr Vertrauen nicht auf Menschen setzen, sondern auf den Herrn. Jeder muss lernen, seine Bitten am Gnadenthron des Herrn vorzutragen, denn dort bekommt er Kraft und findet Gnade. Das hat uns der Her versprochen, aber trotzdem bleiben viele schwach, weil sie nicht daran glauben, dass der Herr zu dem steht, was er sagt. Manuskript 19, 1894.ICP2 373.1

    Gott gibt uns Regeln — Der Vater ist das Oberhaupt der Familie und wie Abraham sollte er dafür sorgen, dass in seinem Haushalt die Gebote Gottes eingehalten werden. Von Abraham sagte Gott: “Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist ...” 1.Mose 18,19. Er versäumte es nicht, Sünde zu bestrafen und es fehlte ihm nicht an Weisheit und Kraft; er bevorzugte niemand und ließ sich nicht von falsch verstandener Liebe leiten. Abraham lehrte seine Angehörigen nicht nur die Gebote, sondern er achtete auch darauf, dass sie eingehalten wurden.ICP2 373.2

    Gott gibt uns Regeln, um uns zu leiten und zu führen. Man darf Kindern nicht erlauben, sie zu missachten und den rechten Weg zu verlassen, der uns im Wort Gottes aufgezeigt ist. Wir dürfen sie nicht in die Gefahren laufen lassen, die überall auf dem Weg auf sie lauern. Freundlich, aber klar, mit Ausdauer und beständigem Gebet muss man sie auf den rechten Weg führen und sie davon abhalten, unrechten Wünschen und verkehrten Neigungen zu folgen. The Ministry of Healing 390.391 (1905).ICP2 373.3

    Nimm den Rat erfahrener Helfer an (Worte an einen hilflosen Vater) — Du hast keinen rechten Halt in dieser Welt, aber die Wahrheit kann dir ein Anker sein. Du musst auf deinen Glauben achten. Handle nicht aus einem plötzlichen Gefühl heraus und lass dich nicht auf unsichere Theorien ein. Lass es darauf ankommen, übergib dich Christus ganz und ordne deinen Willen den Geboten Gottes unter. Nimm den Rat von Helfern an, die über die nötige Erfahrung verfügen, und zögere nicht, deine Sünden zu überwinden. Sei ehrlich zu dir selbst, gegenüber deinen Kindern und gegen Gott. Mit deinem Sohn musst du liebevoll umgehen. Er hat Probleme und als sein Vater solltest du wissen, dass man ganz aufgeregt sein kann vor Freude, aber ebenso auch vor Angst und Schmerz. Der Herr hat Mitgefühl mit den Nöten der Menschen. Testimonies for the Church IV, 368 (1879).ICP2 373.4

    Guter Rat könnte Jugendliche vor einer unvernünftigen Heirat bewahren — Wenn es zu spät ist, merken viele, dass sie ihr Lebensglück aufs Spiel gesetzt haben und auch ihr Seelenheil. Sie haben nicht zugelassen, dass jemand von der Sache erfuhr und haben sich so einer Beratung entzogen, die ihnen Jahre voller Sorgen und Nöte hätte ersparen können. Guter Rat ist in den Wind gesprochen, wenn jemand unbedingt seinen Willen durchsetzen will und die Leidenschaft sich über alle Vernunft hinwegsetzt. The Review and Herald, 25. September 1888; Messages to Young People 459.ICP2 374.1

    Eigenschaften, die ein Ratgeber haben sollte — Es ist außerordentlich wichtig, dass jemand, der als Seelsorger für Patienten und Mitarbeiter ausgewählt wird, klare Grundsätze und ein vernünftiges Urteilsvermögen hat. Es muss ein Mensch sein, der einen positiven Einfluss ausübt und über psychologisches Einfühlungsvermögen verfügt. Er sollte weise handeln, gutes Benehmen, die notwendige Intelligenz und Mitgefühl haben. Vielleicht kann er anfangs noch nicht alle diese Eigenschaften auf sich vereinen, aber er kann Erfahrungen sammeln und sich mit der Materie auseinander setzen und sich so für diese wichtige Aufgabe qualifizieren. Für eine solche Tätigkeit braucht man sehr viel Weisheit, Milde, absolute Ehrlichkeit und Verschwiegenheit. Unaufrichtigkeit und Vorurteile sind hier fehl am Platz. Testimonies for the Church IV, 546.547 (1880).ICP2 374.2

    Vorsicht in der persönlichen Seelsorge (Empfehlung an einen Prediger)! — Heute Nacht wurde mir dein Fall vor Augen geführt und ich möchte mir dir reden wie eine Mutter mit ihrem Sohn. Bruder ..., du solltest es nicht als deine Aufgabe ansehen, mit jungen Frauen über bestimmte Themen zu reden, selbst dann nicht, wenn deine Frau dabei ist. Du verleitest sie dazu, zu glauben, es sei in Ordnung, mit dem Prediger über intime Dinge zu reden, die ausschließlich die Familie betreffen und die man, wenn es Probleme gibt, nur mit Gott besprechen sollte. Er versteht niemals etwas falsch und beurteilt die Dinge immer richtig. Gib keinem die Gelegenheit, über Intimes zu reden, ganz gleich ob es die Familie betrifft oder einzelne Personen. Wenn man die Menschen dazu ermutigt, sich in solchen Dingen einem anderen anzuvertrauen, glauben sie, das sei so richtig. Sie tun es dann immer wieder und so wird es zu einer Falle für den, der berichtet, und für den, der zuhört. Brief 7, 1889.ICP2 375.1

    Die Grenze der Seelsorge an Frauen — Du wirkst anziehend auf Frauen und sie sind nur allzu bereit, dir ihre persönlichen Probleme und familiären Schwierigkeiten anzuvertrauen. Du solltest ihnen nicht dein Ohr leihen, sondern sie darauf hinweisen, dass du auch nur ein fehlerhafter Mensch bist, aber sie bei Gott Hilfe finden können. Jesus kennt die Geheimnisse eines jeden Herzens und kann sie segnen und trösten. Sag ihnen, dass du die Dinge vielleicht falsch beurteilen und dadurch die Missstände eher noch verstärken könntest statt etwas zu verbessern. Verweise sie auf “das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt.” Zieh die Waffenrüstung Gottes an! Auch wenn es dir widerstrebt, arbeite da, wo es notwendig ist, nämlich mit den Menschen, die ihr Herz gegen das Licht des Himmels verschließen, weil sie selbstsüchtig und habgierig sind. Du wirst dort vielleicht nicht so viele Freunde finden, aber du kannst Seelen retten. Brief 48, 1888.ICP2 375.2

    Wiederholte Warnung — Du solltest verhindern, dass Frauen sich von dir angezogen fühlen. Bewahre deine eigene Seele und mache sie darauf aufmerksam, dass du nicht ihr Beichtvater bist. Sie können die Geheimnisse ihres Herzens zu Jesus bringen. Du bist nur ein Mensch und urteilst von menschlichem Standpunkt aus. Du kannst dich irren und einen falschen Rat erteilen. Manuskript 59, 1900.ICP2 375.3

    Ich kann keinen Sinn darin sehen, lieber Bruder, dass du Versammlungen nur für junge Frauen abhältst. Man kann erfahrene Frauen dazu heranziehen, sie darin zu unterrichten, wie sie einen ordentlichen Lebenswandel führen und sich benehmen sollen. Ihre privaten Geschichten sollten junge Frauen niemals vor Männern ausbreiten. Das ist nicht im Sinne Gottes und du solltest auch in keiner Weise zu solchem Verhalten ermutigen. Brief 9, 1889.ICP2 376.1

    Grundlagen für eine erfolgreiche Beratung — Wir können einen Menschen, der in eine Lebenskrise geraten ist, nur dann erfolgreich beraten, ermahnen oder trösten, wenn wir selbst ein Vorbild sind und im richtigen Geist reden oder handeln. Man muss gut sein, bevor man wirklich Gutes tun kann. Du kannst Menschen nicht bekehren, wenn du selbst nicht bekehrt bist, dich demütigst und durch die Gnade Christi ein mitfühlendes Herz bekommst. Wenn diese Voraussetzungen in dir stattgefunden haben, wird es so selbstverständlich für dich sein, anderen zum Segen zu werden, wie ein Rosenbusch blüht oder eine Rebe Trauben hervorbringt. Thoughts from the Mount of Blessing 127.128 (1896).ICP2 376.2

    Die Erfahrungen, die Mose zu einem guten Seelsorger machten — Die Menschen hätten die lange Zeit, die Mose bei der Arbeit in der Abgeschiedenheit verbrachte, als Zeitverschwendung angesehen, aber Gott veranlasste ihn in seiner Weisheit dazu, vierzig Jahre in der Wüste als Schafhirte zu verbringen. Durch den geduldigen Umgang mit den Schafen lernte er Geduld, Selbstlosigkeit und Fürsorglichkeit. Dadurch wurde er fähig, den Israeliten ein geduldiger, mitfühlender Hirte zu sein. Keine andere Schule hätte ihn so sehr dafür befähigt wie dieser Aufenthalt in der Wüste. Patriarchen und Propheten 247.248 (1890).ICP2 376.3

    Manche sind zur Seelsorge nicht geeignet (Empfehlung an einen Prediger) — Du hast Charakterzüge an dir, die dich für die Seelsorge nicht sehr geeignet machen, denn die Art, wie du mit den Menschen umgehst, kann zu keinem guten Ergebnis führen. Brief 205, 1904.ICP2 377.1

    Die Arbeit mit Menschen ist die schönste Aufgabe, die man haben kann. Nicht alle eignen sich dazu, einen Irrenden auf den rechten Weg zurückzuführen. Man benötigt dazu Weisheit und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, aber auch Barmherzigkeit. Gläubige Ermahnung muss immer mit Liebe und Mitgefühl einhergehen. Manche sind unnötig streng und beherzigen nicht die Anweisung des Apostels: “Und erbarmt euch derer, die da zweifeln, reißt sie aus dem Feuer und rettet sie.” Judas 22-23; Testimonies for the Church III, 269.270 (1873).ICP2 377.2

    Menschen sind nicht allwissend — Ein klares Verständnis dessen, was Gott von uns erwartet und wie wir sein sollten, wird uns demütig sein lassen. Wer das Wort Gottes richtig studiert, wird erkennen, dass wir Menschen nicht allwissend sind und menschliche Weisheit und Kraft ohne die Hilfe Gottes nur Schwachheit und Unwissenheit sind. Testimonies for the Church V, 24 (1882).ICP2 377.3

    Die Gnade Christi widerspiegeln — Gott wünscht, dass jeder von uns weniger auf das Zeitliche achtet und sich weniger auf Menschen verlässt. Wir haben Ratgeber, denen man anmerkt, dass sie die Gnade Christi nicht kennen und die Wahrheit, die in Christus ist, nicht begreifen.ICP2 377.4

    Wer in einer wirklichen Beziehung zu Gott lebt, hat eine demütige Meinung von sich selbst. Solche Menschen sind keine Prahler, verlassen sich nicht auf sich selbst und bilden sich nichts ein. Sie sind geduldig, voll Barmherzigkeit und bringen gute Frucht. Sie verlassen sich nicht auf menschlichen Ehrgeiz, sondern auf die Gerechtigkeit Christi, und die Herrlichkeit des Herrn ist ihr Gewinn. Special Testimonies, Serie A III, 49 (7. Mai 1895); Testimonies to Ministers and Gospel Workers 215.216.ICP2 377.5

    Fragen, die sich Ratgebern stellen — Wir haben versucht mit unseren Brüdern und Schwestern über die Gesundheitsreform zu sprechen und sie darauf hinwiesen, dass es darum geht, alles, was wir tun, auch essen und trinken, zur Ehre Gottes geschehen zu lassen. Doch viele zeigten uns durch ihr Verhalten, wie sie darüber denken: “Was wir essen oder trinken, geht keinen etwas an; und was wir auch tun, es ist unsere eigene Verantwortung.”ICP2 378.1

    Liebe Freunde, damit liegt ihr völlig falsch! Nicht ihr alleine leidet an den Folgen eures Verhaltens. Auch die Gesellschaft, in der ihr lebt, ist davon betroffen. Wenn ihr durch eure Maßlosigkeit im Essen und Trinken krank werdet, muss eure Umgebung das mittragen.ICP2 378.2

    Wenn durch eure Lebensweise eure körperliche und seelische Kraft nachlassen, spürt das jeder, der mit euch zu tun hat, und ist davon betroffen. Und wenn ihr deswegen seelisch niedergedrückt statt fröhlich seid und schlechte Laune verbreitet, wirft auch das einen Schatten auf eure Umgebung. Als gesunde Menschen mit klarem Geist könntet ihr anderen helfen, die seelisch belastet sind und Schwierigkeiten haben. Durch eure ungesunde Lebensweise jedoch seid ihr dazu unfähig und wir erleiden dadurch einen Verlust. Zeigt das nicht deutlich, dass eure Lebensweise andere beeinflusst?ICP2 378.3

    Natürlich können wir uns weitgehend auf unser eigenes Urteil verlassen, aber wir brauchen (innerhalb der Gemeinde) auch Ratgeber, denn das ist durchaus hilfreich. Wir wünschen uns doch, dass die Menschen, die wir lieben und zu denen wir aufblicken, uns mit klarem Kopf beraten. Aber wie viel ist euer Rat wert, wenn eure Gehirnnerven in Mitleidenschaft gezogen sind durch ungesunde Lebensweise oder weil ihr einfach viel zu viel esst, auch wenn es sich um gesunde Nahrung handelt, weil euer Magen total überlastet ist? Was kann man auf das Urteil eines solchen Menschen geben? Er wird in seinem Denken bestimmt durch einen Berg unverdauter Nahrung behindert und wir sind unausweichlich davon betroffen. Es ist einfach nicht möglich, einen falschen Lebenswandel zu führen, ohne dass andere darunter leiden. Testimonies for the Church II, 356.357 (1870).ICP2 378.4

    Rücksicht im Umgang miteinander — Wer im Umgang mit anderen Menschen rücksichtslos und grob ist, wird auch in der Seelsorge ein solches Benehmen haben und sich takt- und lieblos verhalten. Testimonies for the Church V, 399 (1885).ICP2 379.1

    Klare Aussagen machen — (Gott) hat mir die Fähigkeit gegeben, gewisse Dinge deutlich auszusprechen und Leuten, die ein wenig durcheinander waren, klare Weisung zu geben. Ich konnte nicht anders, als ihnen die Wahrheit zu sagen, weil mir eine eindeutige Botschaft für sie übermittelt wurde. Brief 271, 1903.ICP2 379.2

    Von Christus lernen, wie man mit der menschlichen Seele umgeht — Wir müssen lernen, so mit den Seelen der Menschen umzugehen, wie Christus es tat. Manchmal müssen die Dinge deutlich ausgesprochen werden, aber achtet darauf, dass der Heilige Geist Gottes in euren Herzen ist, und sagt dann die Wahrheit. Sie wird sich durchsetzen. Es ist nicht eure Sache, sie durchzusetzen. General Conference Daily Bulletin, 13. April 1891; Selected Messages II, 371.ICP2 379.3

    Kranke haben seelische Bedürfnisse — Mitgefühl und Takt sind manchmal für die Kranken hilfreicher als die beste Behandlung, die in einer kalten, gleichgültigen Weise verabreicht wird. Wenn ein Arzt mit lustloser, gleichgültiger Haltung an das Krankenbett tritt, die Kranken ohne persönliches Interesse und Worte des Mitgefühls behandelt und sie dann ihren eigenen Gedanken überlässt, tut er ihnen nichts Gutes, sondern richtet Schaden an. Die Zweifel und die Entmutigung, die durch seine Gleichgültigkeit hervorgerufen werden, setzen die Heilmittel, die er verordnet, weitgehend außer Kraft. The Ministry of Healing 244 (1905).ICP2 379.4

    Keine Vorwürfe, sondern Freundlichkeit — Wenn ihr jemand trefft, dessen Einstellung und Rede deutlich zeigen, dass er keine Beziehung zu Gott hat, beschuldigt ihn nicht. Es ist nicht eure Aufgabe zu verurteilen, sondern ihr sollt versuchen, diesem Menschen nahe zu kommen und ihm zu helfen. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf muss die Grundlage unseres Verhaltens sein. Der gute Hirte lässt die 99 Schafe alleine und geht in die Wildnis, um das eine verlorene zu suchen.ICP2 379.5

    Er muss sich durch Dickichte, Morast und gefährliche Felsspalten kämpfen, aber er weiß, wenn das Schaf sich irgendwo darin befindet, benötigt es eine freundliche Hand, die ihm heraushilft. Wenn er das verlorene Schaf findet, überhäuft er es nicht mit Vorwürfen, sondern freut sich nur, dass er es lebendig wiedergefunden hat. Schon wenn er von weitem sein Blöken hört, scheut er keine Schwierigkeit, um sein verloren geglaubtes Schaf zu bergen. Mit starken, aber dennoch sanften Händen biegt er den Dornbusch auseinander oder holt es aus dem Sumpf. Er hebt es liebevoll auf seine Schultern und bringt es zurück in den Pferch. Der reine, sündlose Erlöser birgt das Sündige und Unreine. Manuskript 17, 1895.ICP2 380.1

    Kluge Beratung — Mitleid ist gut, aber es muss berechtigt sein und vernünftig angewendet werden in dem Bewusstsein, dass der Betroffene in diesem Fall Mitleid verdient. Was ist zu Beratung und Seelsorge zu sagen? Sprüche 25,9-12: “Trage deine Sache mit deinem Nächsten aus, aber verrate nicht eines anderen Geheimnis, damit von dir nicht übel spricht, wer es hört und dann das böse Gerede über dich nicht aufhört. Ein Wort geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie ein goldener Ring und ein goldenes Halsband.”ICP2 380.2

    Wenn wir zusammenkommen können und über Dinge reden, durch die wir einander helfen, das ewige Leben zu erreichen, wenn sich die Unterhaltung um geistliche und himmlische Dinge dreht, dann ist es wirklich wert, darüber zu reden. Wenn wir jedoch nur um uns selbst kreisen und uns nur über irdische, unwichtige Dinge unterhalten, dann ist Schweigen Gold. Ein gehorsames Ohr wird eine Zurechtweisung in Demut, Geduld und Belehrbarkeit annehmen. Nur dann werden sich unsere Beziehungen untereinander als sinnvoll erweisen und dazu dienen, wozu sie Gott vorgesehen hat. Wenn beide sich an die göttlichen Vorgaben halten, kann der Ratgeber seine Aufgabe weise erfüllen und der Rat Suchende hat davon einen Gewinn. Brief 52, 1893; Sons and Daughters of God 166.ICP2 380.3

    Verhalte dich ruhig und freundlich, was auch immer geschieht — Es werden immer wieder einmal Dinge geschehen, die uns ärgern, betroffen machen und unsere Geduld auf die Probe stellen ... Man muss darauf vorbereitet sein, sich nicht aufregen oder aus der Ruhe bringen lassen. Man muss sich ruhig und freundlich verhalten, was auch geschieht. Bedenkt, dass man es mit Menschen zu tun hat, die eine kranke Seele haben. Sie sehen die Dinge häufig in einem falschen Licht, glauben aber alles genau verstanden zu haben. Testimonies for the Church III, 182 (1872).ICP2 381.1

    Erwarte nicht zu viel — Prediger sollten vorsichtig sein und nicht zu viel erwarten von Menschen, die noch immer von der Dunkelheit ihres falschen Lebenswandels umgeben sind ... Sie müssen geduldig und klug mit diesen Seelen umgehen und bedenken, dass es vielerlei Umstände gibt, durch die in den Menschen solche Wesenszüge entwickelt werden. Testimonies for the Church IV, 262 (1876).ICP2 381.2

    Eine Atmosphäre des Friedens — Die wichtigste Aufgabe, meine lieben Brüder, besteht darin, dass ihr als Erstes den Frieden Gottes für euer eigenes Herz gewinnt. Dann sollt ihr diesen Geist in eure Familien tragen und alle Kritik- und Herrschsucht überwinden, damit ein fröhlicher, freundlicher Geist vorherrscht. Die Stimmung, die in eurer Familie herrscht, wird sich auch in eurem beruflichen Bereich bemerkbar machen und eure Seele wird von himmlischem Frieden umgeben sein. Wo die Liebe Jesu regiert, begegnet man anderen mit Mitgefühl und Rücksicht. Die wertvollste Arbeit, die meine Brüder leisten können, ist die Entwicklung eines Charakters, der Christus ähnlich ist. Testimonies for the Church V, 558.559 (1889).ICP2 381.3

    Führt zur Quelle des lebendigen Wassers — Wer versucht, seinen Durst an den Quellen dieser Welt zu stillen, wird bald wieder durstig sein. Überall begegnet man unzufriedenen Menschen. Sie sehnen sich nach etwas, was die Bedürfnisse der Seele stillt. Diese Bedürfnisse kann nur einer erfüllen. Was die Welt braucht, worin die Sehnsucht aller Völker besteht, ist Jesus Christus. Die göttliche Gnade, die nur er vermitteln kann, ist lebendiges Wasser, das reinigt, erfrischt und die Seele erquickt. The Desire of Ages 187 (1898).ICP2 381.4

    Die weltlichen Gesichtspunkte verstehen — Wenn wir es mit Vernunft beurteilen, müssen wir feststellen, dass himmlische Dinge den weltlichen überlegen sind. Trotzdem führen ihre abgefallenen Herzen die Menschen dazu, den weltlichen Dingen den Vorzug zu geben. Die Meinung großer Männer, die Theorien der Wissenschaft, die sich fälschlicherweise so nennt, werden vermischt mit der Wahrheit der Heiligen Schrift. The Review and Herald, 24. November 1891.ICP2 382.1

    Der große Ratgeber — Wendet euch an Gott mit all euren Bedürfnissen. Geht nicht zu anderen Menschen, um ihnen von euren Prüfungen und Versuchungen zu berichten. Nur Gott allein kann euch helfen. Wenn ihr die Bedingungen der Verheißungen Gottes erfüllt, werden sich seine Verheißungen an euch erfüllen. Wenn ihr eine beständige Beziehung mit Gott eingeht, werdet ihr nicht vom Gipfel der Begeisterung in ein tiefes Tal der Verzweiflung stürzen, wenn Prüfungen und Schwierigkeiten über euch kommen. Ihr werdet eure Zweifel und euren Kummer nicht auf andere übertragen, ihr werdet nicht klagen, weil ihr nicht alles wisst und euch nicht glücklich fühlt. Und ihr werdet nicht daran zweifeln, dass ihr die Wahrheit erkannt habt. Ihr werdet das nicht tun, weil ihr einen Anker für die Seele gefunden habt, der sicher und fest ist.ICP2 382.2

    Wenn wir über Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit sprechen, lacht sich Satan ins Fäustchen, denn er freut sich, dass er uns unterdrücken kann. Er kann zwar unsere Gedanken nicht lesen, aber unser Verhalten beobachten und unsere Worte belauschen. Aus seiner langen Erfahrung mit den Menschen weiß er dann genau, wo unsere Schwachpunkte sind und er ansetzen muss, um uns zu verführen. Und wie oft geben wir ihm Gelegenheit, unsere geheimen Schwächen zu erkennen! Damit kann er uns besiegen! Wie stark könnten wir sein, wenn wir so reden würden, dass wir uns am Tag des Gerichts nicht zu schämen brauchten! Am Tag Gottes werden wir unsere Worte in einem ganz anderen Licht sehen als heute. The Review and Herald, 19. Mai 1891.ICP2 382.3

    Ihr habt unter euch den mächtigsten Ratgeber aller Zeiten. Er lädt euch ein, euch ihm anzuvertrauen. Sollen wir uns von ihm abwenden und mit Menschen begnügen, die genauso abhängig sind von Gott wie wir? Müssen wir uns mit weniger zufrieden geben, als wir haben können? Machen wir uns nicht schuldig, weil wir zu wenig erbitten, und bietet uns Gott nicht viel mehr an? The Review and Herald, 9. Juni 1910.ICP2 383.1

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