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Intellekt, Charakter und Persönlichkeit — Band 2

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    Teil 11: Emotionale Probleme

    Kapitel 48: Schuldgefühle

    Schuld beeinträchtigt die Lebenskraft — Trauer, Angst, Unruhe, Reue, Schuld und Misstrauen wirken sich negativ auf die Lebenskraft aus. Sie sind die Ursache für Verfall und Tod. The Ministry of Healing 241 (1905).ICP2 51.1

    Wie man frei wird von Schuld — Dieses Gefühl von Schuld muss am Kreuz von Golgatha abgelegt werden. Schuldgefühle vergiften das Leben und verhindern wahres Glück. Jesus sagt: “Werft eure Sünden auf mich, ich nehme sie euch ab. Ich gebe euch Frieden. Ihr könnt eure Selbstachtung wiedergewinnen, denn ich habe euch mit meinem Blut gekauft. Ihr gehört jetzt zu mir und euer schwacher Wille kann stark werden und euer Gewissen wieder frei.”ICP2 51.2

    Wenn ihr unsicher seid und ängstlich, richtet euer Herz dankbar auf die Hoffnung, die euch angeboten wird. Gott nimmt euer zerbrochenes, reuevolles Herz an und schenkt euch Vergebung. Er bietet euch auch an, euch in seine Familie zu adoptieren, mit seiner Gnade eurer Schwachheit aufzuhelfen, und Jesus wird euch Schritt für Schritt in ein neues Leben führen, wenn ihr eure Hand vertrauensvoll in die seine legt. Brief 38, 1887.ICP2 51.3

    Jesus vergibt — Satan versucht uns von unserem mächtigen Helfer abzulenken, indem er uns dazu veranlasst, uns über unsere verdorbene Seele Gedanken zu machen. Jesus kennt die Sünden der Vergangenheit durchaus, aber er vergibt uns. Wir sollten seine Liebe nicht in Zweifel ziehen, weil wir ihn damit nicht ehren. Brief 2, 1904; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 518.ICP2 51.4

    Seine Liebe befreit von Schuld — Die Liebe Christi, die den ganzen Menschen durchdringt, ist eine belebende Kraft. Alles in uns, das Herz, das Gehirn, die Nerven, wird von seiner heilenden Kraft berührt. Die besten Kräfte im Menschen werden freigesetzt. Die Seele wird frei von Schuld, Angst und Sorge, wodurch der Mensch niedergedrückt wurde. Diese Liebe bewirkt Ernsthaftigkeit und eine ordentliche Haltung und sie lässt in der Seele Freude entstehen, die durch nichts Irdisches zerstört werden kann, Freude im Heiligen Geist, heilende, lebensspendende Freude. The Ministry of Healing 115 (1905).ICP2 52.1

    Der größte Sünder braucht den größten Erlöser — Wenn du das Gefühl hast, der größte Sünder zu sein, dann ist Christus genau das, was du brauchst, denn er ist der größte Erlöser. Erhebe deinen Kopf und blicke nicht mehr auf dich selbst und deine Sünden, sondern auf den erhöhten Heiland. Der giftigen Biss der bösartigen Schlange kann dir nichts anhaben, wenn du dich dem Lamm Gottes zuwendest, das die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Brief 98, 1893.ICP2 52.2

    In ihm ist Ruhe — Er hat die Last unserer Sünde auf sich genommen. Er nimmt sie uns von unseren Schultern und gibt uns Ruhe. Auch unsere Sorgen und unser Leid hilft er tragen. Er fordert uns auf, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, denn er trägt uns auf seinem Herzen. The Ministry of Healing 71 (1905).ICP2 52.3

    Nicht alle Sünden sind gleich schwer — Gott sieht nicht alle Sünden für gleich schwer an. Er bewertet sie unterschiedlich, genau so wie wir Menschen. Aber eine Sünde kann uns Menschen noch so geringfügig erscheinen, in den Augen Gottes gibt es keine kleinen Sünden. Das menschliche Urteil ist unvollkommen und von Vorurteilen beeinflusst, aber Gott sieht alles so, wie es wirklich ist. Wir finden einen Alkoholiker abstoßend und sagen ihm, dass er so nicht in den Himmel kommen kann, aber Stolz, Selbstsucht und Neid lassen wir oft bedenkenlos durchgehen. Das aber sind Sünden, die Gott als besonders abstoßend empfindet, denn sie widersprechen seinem gütigen Wesen und der selbstlosen Liebe, von der die himmlischen Engel umgeben sind. Wer eine grobe Sünde begeht, kann seine Armseligkeit und seinen beschämenden Zustand erkennen und sich bewusst werden, wie sehr er die Gnade Christi benötigt. Stolze Menschen empfinden dieses Bedürfnis nicht und verschließen ihr Herz gegen Christus und gegen den unendlichen Segen, den er bringt. Steps to Christ 30 (1892).ICP2 52.4

    Schuldige muss man freundlich behandeln — Niemand wird besser, wenn man ihn herabsetzt und verurteilt. Wenn man einem schuldigen Menschen nur seine Sünde vorhält, wird er sich dadurch nicht ändern. Man muss irrende, entmutigte Menschen auf den hinweisen, der sie erlösen kann, wenn sie es nur wollen. Zeigt ihm, was aus ihm werden könnte. Sagt ihm, dass eigentlich nichts an ihm ist, was ihn vor Gott gut aussehen ließe, aber dass Christus für ihn gestorben ist, damit er als Gottes geliebtes Kind angenommen werden kann. Vermittelt ihm Hoffnung, indem ihr ihn darauf aufmerksam macht, dass er sich mit Christi Hilfe bessern kann. Zeigt ihm die Möglichkeiten, die er hat und welche Höhen er erreichen kann. Helft ihm, die Gnade des Herrn anzunehmen und auf seine Vergebung zu hoffen. Jesus bietet ihm seine Hand und möchte ihm die Kraft geben, ein wertvolles Leben zu führen. Manuskript 2, 1903.ICP2 53.1

    Satan übt Druck aus mit Schuldgefühlen — Das Volk Gottes wird hier (Sacharja 3) dargestellt wie ein Krimineller vor Gericht. Josua ist als Hoher Priester darum bemüht, für sein Volk, das sich in großen Schwierigkeiten befindet, Segen zu erwirken. Während er Gott darum anfleht, steht Satan zu seiner Rechten als Ankläger. Er beschuldigt das Volk Gottes und stellt die Angelegenheit so schlimm wie nur möglich dar. Er zählt vor dem Herrn alle seine Fehler auf und alles, was sie an Unrecht getan haben, und stellt ihre Vergehen so schrecklich dar, dass sie, wie er hofft, von Christus in ihrer großen Not keine Hilfe erwarten können. Josua als der Vertreter des Volkes steht da in abgerissener Kleidung und als verurteilter Mensch. Er ist sich der Sünden seines Volkes wohl bewusst und das macht ihn mutlos. Durch Schuldgefühle übt Satan auf seine Seele Druck aus und Josua verliert fast die Hoffnung. Aber er steht da als demütiger Bittsteller und hat Satan gegen sich. Christ’s Object Lessons 166.167 (1900).ICP2 53.2

    Gottes Verheißung nicht in Anspruch genommen — Ich denke oft, dass viele Insassen von Nervenheilanstalten aus Gründen dort sind, die meiner Erfahrung ähneln. Ihr Gewissen war belastet von Schuldgefühlen und in ihrem schwachen Glauben wagten sie nicht die verheißene Vergebung Gottes in Anspruch zu nehmen. Sie hörten die üblichen Beschreibungen der Hölle, bis ihnen das Blut in den Adern gerann und sich diese Vorstellung in ihrem Gedächtnis einbrannte. Ob sie wach waren oder schliefen, immer verfolgte sie dieses grausame Bild, bis sie Wirklichkeit und Phantasievorstellung nicht mehr voneinander unterscheiden konnten und sie nur noch das Höllenfeuer vor sich sahen und die schrecklichen Schreie der Verdammten hörten. Vernünftiges Denken war ihnen nicht mehr möglich und ihr Kopf war voll mit wilden Phantasien und schrecklichen Träumen. Die Leute, die diese Lehre eines ewigen Höllenfeuers verkündigen, sollten sich einmal überlegen, ob sie überhaupt das Recht haben, solch grausame Lehren zu verbreiten. Testimonies for the Church I, 25.26 (1855).ICP2 54.1

    Eine Krise führt oft zur Quelle der Kraft — Gott führt Menschen oft in eine Krise, um ihnen ihre eigene Schwäche zu zeigen und sie hinzuführen zur Quelle der Kraft. Wenn sie ernsthaft beten und unter Gebet mutig gegen ihre Schwächen ankämpfen, können die Schwächen in Stärken umgewandelt werden. In Jakobs Erfahrung finden wir viele wertvolle Lehren. Gott zeigte ihm, dass er durch eigene Kraft den Sieg nicht erringen konnte, sondern mit Gott ringen musste um Kraft von oben. Manuskript 2, 1903.ICP2 54.2

    Erinnert euch an Christi Gnade — Als Jakob, nachdem er gesündigt hatte, aus seinem Vaterhaus flüchten musste, belastete ihn ein schweres Schuldgefühl. Er war einsam und von allem abgeschnitten, was ihm lieb und wert war, aber was ihm vor allem zu schaffen machte, war die Sorge, dass er durch die Sünde auch von Gott getrennt und für den Himmel verloren sei.ICP2 55.1

    Traurig legte er sich auf den blanken Boden, um zu schlafen, umgeben von nichts anderem als den einsamen Hügeln und dem Sternenhimmel. Während des Schlafes durchdrang ein eigenartiges Licht seine Träume und er sah eine Leiter, die von der Ebene, auf der er lag, bis an die Tore des Himmels reichte. Engel Gottes gingen darauf auf und ab und Gottes Stimme war zu hören mit einer Botschaft des Trostes und der Hoffnung.ICP2 55.2

    So lernte Jakob kennen, wonach sich seine Seele sehnte: einen Erlöser. Mit Freude und Dankbarkeit nahm er diese Möglichkeit eines Sünders, wieder in die Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren, wahr. Die geheimnisvolle Leiter seines Traumes repräsentierte Jesus als den einzigen Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Steps to Christ 19.20 (1892).ICP2 55.3

    Belastung durch Schuld ist eine häufige Krankheitsursache — Jesus heilte den Gelähmten sowohl körperlich als auch seelisch. Der geistlichen Heilung folgte die körperliche Wiederherstellung. Daraus können wir etwas lernen, was wir nicht übersehen dürfen. Tausende leiden heute an körperlichen Krankheiten und sehnen sich dabei nach der Botschaft: “Deine Sünden sind dir vergeben!” Die Belastung durch Sünde, die Unruhe, die sie hervorruft, und unerfüllte Wünsche sind die Ursache für ihre Leiden. Wenn sie sich nicht an den Heiland der Seele wenden, erfahren sie keine Erleichterung. Allein durch den Frieden, den er vermittelt, können sie neue Kraft für Körper, Seele und Geist finden. The Desire of Ages 270 (1898).ICP2 55.4

    Ihre Unwissenheit befreite sie nicht von Schuld — Hätten sie gewusst, dass sie durch ihr Verhalten zur Qual des Einen beitrugen, der die sündige Menschheit vor dem Untergang bewahrte, wären sie entsetzt und von Gewissensbissen geplagt gewesen. Ihre Unwissenheit befreite sie nicht von ihrer Schuld, denn sie hatten die Möglichkeit, Jesus kennen zu lernen und ihn als ihren Erlöser anzunehmen. The Desire of Ages 744 (1898).ICP2 55.5

    Entschuldigung für die Sünde nimmt nicht die Schuld — Wir dürfen nicht versuchen, unsere Schuld herunterzuspielen, indem wir für die Sünde Entschuldigungen finden. Wir müssen Gottes Sündenbewertung gelten lassen, und sie wiegt in der Tat schwer. Allein Gethsemane kann die Ungeheuerlichkeit der Sünde offenbaren. Wenn wir die Last unserer Sünde selbst tragen müssten, würden wir darunter zerbrechen. Aber der Sündlose hat sie an unserer Stelle auf sich genommen, unverdient trägt er unsere Übertretungen. “Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.” 1.Johannes 1,9; Thoughts from the Mount of Blessing 116 (1896).ICP2 56.1

    Demütige Seelen gestehen ihre Schuld ein — Wer nicht bereit ist, demütig seine Schuld einzugestehen, hat die erste Bedingung, um von Gott angenommen zu werden, nicht erfüllt. Wenn wir nie Reue empfunden und nie in wahrer Demut unsere Sünden bekannt haben, wenn wir nie einen zerbrochenen Geist hatten und über unsere eigene Schlechtigkeit entsetzt waren, haben wir nie wirklich um die Vergebung unserer Sünden gerungen. Ohne dieses Ringen um Vergebung können wir keinen Frieden mit Gott finden. Der einzige Grund, weshalb wir trotzdem nicht mehr an unsere vergangenen Sünden denken, ist der, dass wir nicht bereit sind uns zu demütigen und unser Herz der Wahrheit unterzuordnen.ICP2 56.2

    In dieser Angelegenheit gibt es eine genaue Anweisung. Ein Sündenbekenntnis, sei es privater oder öffentlicher Natur, sollte im Herzen deutlich empfunden und klar ausgesprochen werden. Man darf den Sünder nicht dazu überreden und es darf nicht locker und sorglos dahergesagt oder gar erzwungen werden, wenn sich der Sünder noch nicht bewusst ist, wie abscheulich Sünde ist. Ein Bekenntnis, das unter Tränen und mit traurigem Herzen gegeben wird und das Innerste der Seele berührt, findet das unendliche Mitgefühl Gottes. Der Psalmist sagt: “Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.” Psalm 34,19; Testimonies for the Church V, 636.637 (1889).ICP2 56.3

    Es ist notwendig, von der Sünde Abstand zu nehmen — Wenn man an der Sünde festhält, bringt man sich selbst ins Verderben. Mit Hilfe der Kraft Christi, hört auf damit! Es steht euch jede Hilfe zur Verfügung, weil Christus bei euch ist und euch die Sünde so hassenswert erscheinen lässt, wie sie ist. Und wenn ein Mensch trotzdem sündigt, braucht er nicht zu verzweifeln und aufzugeben und reden wie ein Mensch, der für Christus verloren ist. Brief 41, 1893.ICP2 57.1

    Gott vergibt allen, die zu ihm kommen — Gott verurteilt jeden berechtigterweise, der nicht bereit ist Christus als seinen persönlichen Erlöser anzunehmen, aber er vergibt jeder Seele, die im Glauben zu ihm kommt, und ermöglicht ihm, seine Werke zu tun und durch den Glauben eins mit Christus zu werden ... Der Herr hat alle Voraussetzungen geschaffen, damit der Mensch umsonst die vollkommene Erlösung erlangen und durch ihn vollendet werden kann. Gott hat vorgesehen, dass seine Kinder im hellen Licht der Gerechtigkeit leben sollen, damit alle das Licht der Wahrheit erhalten. Gott hat einen unendlich hohen Preis bezahlt, um der Welt die Erlösung zu gewährleisten. Er hat seinen einzigen Sohn dafür gegeben. Der Apostel fragt: “Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben — wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?” Römer 8,32. Also, wenn wir nicht gerettet werden, dann liegt es nicht an Gott, sondern an uns, weil wir nicht zur Zusammenarbeit mit ihm bereit waren. Unser Wille hat sich nicht dem Willen Gottes untergeordnet. The Review and Herald, 1. November 1892; Selected Messages I, 375.ICP2 57.2

    Hoffnung für alle*Vgl. “Der besserer Weg”, Kapitel “Reue, die keiner bereut”, “Bekennen macht frei!”, “Angenommen! Ohne Probezeit!” — Niemand braucht sich entmutigen zu lassen und muss verzweifeln; auch dann nicht, wenn Satan zu dir kommt und sagt: “Du bist ein hoffnungsloser Fall und kannst nicht erlöst werden!” In Christus besteht Hoffnung für dich. Gott erwartet nicht von uns, dass wir aus eigener Kraft die Sünde überwinden. Er bittet uns, dass wir uns eng an ihn halten und wartet nur darauf, uns von dem zu befreien, was uns bedrückt und Körper und Seele belastet. The Ministry of Healing 249 (1905).ICP2 58.1

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