Der Dienst des Sabbatschulhelfers
Kapitel 18: Von der Eignung zum Helfer
Die Helfer müssen sich vornehmen, jeder Schwierigkeit, wie sie auch geartet sei, im Geiste Jesu zu begegnen. Erwidert Angriff nicht mit Gegenangriff. Ihr werdet es mit Eigensinn, Widerspenstigkeit, Trägheit und Leichtfertigkeit zu tun bekommen. Unter allen Umständen aber bekundet Güte und Liebe, und erhaltet euch durch Geduld und Selbstbeherrschung die Zuneigung eurer Schüler. Sie müssen immer das Empfinden haben, daß es euer ernstes Bestreben ist, ihnen gerecht zu werden. Zeigt euren Schülern, daß ihr Vertrauen zu ihnen habt. Besucht sie daheim, und ladet sie zu euch ein. Sie müssen erkennen, daß ihr sie nicht nur mit Worten, sondern in der Tat und in der Wahrheit liebt.Ssw 50.1
Der Helfer braucht keinen besonderen Wert auf die Wahrung seiner Würde zu legen; denn er kann die Achtung seiner Schüler nicht anders als durch christliches Verhalten erwerben und dadurch, daß er Freundlichkeit und Verbindlichkeit an den Tag legt. Der Helfer soll seine Schüler erziehen, wie Christus seine Jünger erzog. Er muß bei ihnen Eindrücke hinterlassen, die die Zeit nicht auslöschen kann. Unter seinem Einfluß müssen die Schüler nach dem göttlichen Vorbild gestaltet werden. Erreicht er das, so wird die Ewigkeit den Wert seiner Arbeit offenbaren. Der Helfer muß in seinen Schülern die sittliche Persönlichkeit wecken und das Begehren wachrufen, sich dem göttlichen Wirken zu erschließen.Ssw 50.2
Wer selbstsüchtig, mürrisch und herrschsüchtig, ungebildet und grob ist, wer nicht die gehörige Rücksicht auf die Gefühle andrer nimmt, ist als Helfer nicht zu gebrauchen; denn er würde einen verderblichen Einfluß auf seine Schüler ausüben, sie seinem eigenen Wesen nachbilden und damit für die Fortpflanzung des Übels sorgen. Menschen solcher Wesensart mögen sich bemühen, den Willen eines ungebärdigen Knaben zu brechen; doch Christus hat solches Verfahren mit den Irrenden nicht gutgeheißen. Mittels himmlischer Weisheit, durch Sanftmut und Herzensgüte bekommen die Helfer die Fähigkeit, den Willen zu lenken und auf den Weg des Gehorsams zu führen. Niemand gebe sich der Täuschung hin, die Zuneigung eines Schülers durch Drohungen erzwingen zu können. Wir müssen im Sinn und Geist Christi arbeiten.Ssw 50.3
Viele begehen den Fehler, üble Irrtümer in der Haltung bei sich selbst zu unterschätzen, während sie ihre bösen Auswirkungen bei andern sehr wohl wahrnehmen. Allenthalben begegnet man Leuten, die sich überhaupt nicht bewußt sind, daß sie änderungsbedürftige Eigenschaften besitzen. Andre sehen ihre fehlerhaften Wesenszüge; weist man sie aber darauf hin, so fühlen sie sich ungerecht beurteilt. Der Helfer muß sich selbst ins Licht der Ewigkeit stellen und prüfen, damit er vor seinen Schülern das sei, was er von ihnen verlangt. Er muß täglich in die Schule Christi gehen, in Christus bleiben wie die Rebe am Weinstock, um andern zuteil werden zu lassen, was er selbst von Christus empfangen hat.Ssw 51.1
Der Helfer, der seine Schüler in Zucht nehmen will, muß zuerst selbst unter der Herrschaft Christi stehen. Jesus sagte: “Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.” Bist du göttlich erleuchtet, dann kannst du wirken, wie Christus wirkte; denn sein Licht wird durch dich auf den Pfad jedes unbußfertigen Übertreters fallen, in dessen Gesellschaft du dich befindest. Führt deine Unterweisung wahrhaftig auf Gottes Wege, bist du ein bekehrter Helfer, so wirst du imstande sein, die Seelen, für die Christus gestorben ist, zu gewinnen und nicht zu treiben, anzuziehen und nicht zu stoßen. Dann wirst du die Schafe hüten und die Lämmer Christi betreuen. Gehen sie in die Irre, so wirst du sie nicht dem Verderben überlassen, sondern hinausgehen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Der Himmel wartet darauf, dir bei diesem guten Werke zu Hilfe zu eilen. Die Engel werden dir in deinem Bemühen beistehen, den Schlüssel zu den Herzen der unverbesserlichsten und unbändigsten Schüler zu finden. Du wirst durch Christus besondere Gnade und Kraft empfangen; denn er gibt dir aus seiner unermeßlichen Fülle. Alsdann bist du gerüstet, dich in der Arbeit mit Gott zu vereinen, Christus deine Kräfte zur Rettung Verlorener zur Verfügung zu stellen. Das Ergebnis dieser Arbeit in der Liebe aber wird nicht nur in der Zeit, sondern in alle Ewigkeit zu sehen sein.Ssw 51.2