Kapitel 30: Glaubenserfahrungen im Kindesalter
Der Glaube hilft den Kindern, besser zu lernen und in der Arbeit treu zu sein. Ein kleines Mädchen von zwölf Jahren hat einmal mit einfachen Worten gezeigt, daß sie eine Christin war: “Ich habe nicht gern gelernt, sondern lieber gespielt. In der Schule war ich unaufmerksam und vernachlässigte oft meine Aufgaben. Jetzt lerne ich jede Aufgabe ordentlich, um Gott zu gefallen. Wenn die Lehrer nicht auf mich achtgaben, war ich unaufmerksam und trieb Unfug, damit die andern Kinder zu mir schauen sollten. Jetzt wünsche ich Gott zu gefallen, indem ich mich ordentlich benehme und mich nach der Schulordnung richte. Zu Hause war ich selbstsüchtig. Ich mochte keine Wege besorgen und schmollte, wenn Mutter mich vom Spiel abrief und ich ihr bei der Arbeit helfen sollte. Jetzt freue ich mich richtig, wenn ich irgendwie helfen und ihr damit zeigen kann, daß ich sie aufrichtig liebhabe.”Ssw 74.3
Bringt eure Kinder ja nicht auf den Gedanken, daß sie sich später, wenn sie alt genug seien, einmal bekehren und an die Wahrheit glauben könnten. Bei richtiger Unterweisung können Kinder schon in früher Jugend zur Erkenntnis ihrer Sünde gelangen und den Weg des Heils in Christus einschlagen.Ssw 75.1
Als der Heiland den Apostel Petrus mit dem Hirtenamt betraute, befahl er ihm zuerst: “Weide meine Lämmer!” und danach gebot er ihm: “Weide meine Schafe!” Damit hat Christus allen seinen Dienern den Auftrag erteilt: “Weide meine Lämmer!” Als Jesus seine Jünger ermahnte, keines von den Kleinen zu verachten, sprach er zugleich zu seinen Nachfolgern in späterer Zeit. Seine eigene Liebe und Fürsorge, die er den Kindern bewies, dient seinen Nachfolgern als herrliches Beispiel. Wenn die Sabbatschulhelfer die Liebe spürten, die sie für die Lämmer der Herde haben müßten, könnten wir ihrer viele für die Herde Christi gewinnen. Bei jeder irgend angebrachten Gelegenheit wollen wir den Kindern von der Liebe Jesu erzählen. In jeder Predigt sollten ein paar Worte auch zum Segen der Kinder übrig sein. Der Diener Christi kann sich die Kleinen dadurch zu Freunden machen. Seine Worte werden ihnen goldene Apfel in silberner Schale sein.Ssw 75.2
Christus erteilte dem Petrus kurz vor seiner Himmelfahrt den Auftrag: “Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe!” Damit hat zugleich jeder Prediger und Mitarbeiter im Werk seine Aufgabe zugewiesen bekommen. Aber wir haben in dieser Arbeit nicht unsre Pflicht getan. Zwar sind Anfänge in der Erziehung und geistlichen Belehrung der Tugend zu verzeichnen, aber auch noch große Mängel festzustellen. Viel mehr brauchen Ermutigung und Hilfe. Wir wenden für den einzelnen noch nicht das Maß persönlicher Arbeit auf, dessen er bedarf. Nicht allein die Prediger haben die heilige Pflicht der Rettung unsrer Jugend vernachlässigt, auch die Gemeindeglieder müssen mit dem Meister wegen ihrer Gleichgültigkeit und Pflichtvernachlässigung zu Rate gehen.Ssw 75.3
Es dient nicht zur Verherrlichung des Herrn, wenn wir die Kinder vernachlässigen und übersehen. Wir müssen sie erziehen, in Zucht halten und geduldig unterweisen. Sie brauchen mehr als gelegentliche Aufmerksamkeit, mehr als nur einmal ein Wort der Ermutigung. Wir müssen sorgfältig unter Gebet und mit Inbrunst an ihnen arbeiten. Ein Herz voll Liebe und Verständnis wird die Herzen der Jugend gewinnen, die äußerlich gleichgültig und wenig versprechend erscheinen.Ssw 75.4
Unsre Sabbatschulleiter und -helfer müssen oft beten. Ein Wort, zu rechter Zeit gesprochen, mag dem jugendlichen Gemüt zum Leitstern werden und die kleinen Füße auf dem rechten Pfade halten. Ein unangebrachtes Wort hingegen kann auf den Weg des Verderbens führen.Ssw 76.1
Wir danken Gott, daß unsre Sabbatschulen an der Förderung manches wertvollen Missionsunternehmens Anteil haben. Die Kinder und die Jugend haben ihre Pfennige beigesteuert, die sich kleinen Bächen gleich zu einem Segensstrom vereinigt haben. Wir müssen die Kinder zu selbstlosem Handeln erziehen; darüber wird die Engelwelt sich freuen. Gerade in ihren jungen Tagen müssen wir die Kinder anleiten, wie sie Christus dienen können. Wir müssen sie Selbstverleugnung lehren.Ssw 76.2