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Leben und Wirken von Ellen G. White

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    Wir arbeiteten in Rochester unter Schwierigkeit und Entmutigung weiter. Die Stadt wurde von der Cholera heimgesucht, und während sie wütete, konnte die ganze Nacht lang das Rollen der Wagen gehört werden, welche die Toten durch die Straßen nach dem Mount Hope-Friedhofe brachten. Diese Krankheit streckte nicht nur die Niedrigen danieder, sondern nahm ihre Opfer von jeder Gesellschaftsklasse. Die geschicktesten Ärzte wurden hinweggerafft und nach Mount Hope getragen. Als wir durch die Straßen von Rochester gingen, stießen wir fast an jeder Ecke auf Wagen, mit einfachen Fichtenholzsärgen zur Aufnahme der Toten.LW 162.3

    Unser kleiner Edson hatte einen Anfall und wir trugen ihn zu dem großen Arzte. Ich nahm ihn in meine Arme und gebot im Namen Jesu der Krankheit, zu weichen. Er fühlte sich sofort besser, und als eine Schwester anfing, den Herrn zu bitten, ihn zu heilen, schaute der kleine dreijährige Junge erstaunt auf und sagte: “Sie brauchen nicht mehr für mich zu beten, denn der Herr hat mich geheilt.” Er war sehr schwach, aber die Krankheit machte keine weiteren Fortschritte. Jedoch gewann er keine Kraft. Unser Glaube sollte immer noch geprüft werden. Drei Tage aß er nichts.LW 163.1

    Wir hatten für zwei Monate Versammlungen anberaumt, die sich von Rochester, N. Y., bis nach Bangor, Maine, erstreckten. Wir wollten diese Reise in unserem bedeckten Wagen und mit unserm guten Pferde “Charlie” — Geschenke von Brüdern in Vermont — unternehmen. Wir wagten es kaum, das Kind in einem so kritischen Zustande zu verlassen, aber wir entschlossen uns, zu gehen, es sei denn dass eine Wendung zum Schlechteren eintrete. In zwei Tagen mussten wir unsere Reise beginnen, um unsere erste Versammlung zu erreichen. Wir legten den Fall dem Herrn vor und nahmen es als einen Beweis, dass wenn das Kind Appetit zum Essen bekomme, wir reisen würden. Am ersten Tage trat keine Wendung zum Besseren ein. Er konnte nicht die geringste Speise zu sich nehmen. Ungefähr um Mittag am nächsten Tage verlangte er nach Suppe, die ihn stärkte.LW 163.2

    Wir traten unsere Reise an jenem Nachmittage an. Ungefähr um vier Uhr nahm ich mein krankes Kind auf einem Kissen, und wir fuhren zwanzig Meilen. Es schien in jener Nacht sehr nervös zu sein. Es konnte nicht schlafen, und ich hielt es beinahe die ganze Nacht in meinen Armen.LW 164.1

    Am nächsten Morgen berieten wir uns, ob wir nach Rochester zurückkehren oder weiterfahren sollten. Die Leute, die uns beherbergt hatten, sagten, dass wenn wir weiterführen wir das Kind auf dem Wege zu begraben haben würden; und allem Anscheine nach schien es so zu sein. Aber ich wagte es nicht, nach Rochester zurückzukehren. Wir glaubten, dass die Krankheit des Kindes das Werk Satans sei, um uns am Reisen zu hindern, und wir wagten es nicht, ihm nachzugeben. Ich sagte zu meinem Manne: “Wenn wir zurückkehren, so erwarte ich, dass das Kind sterben wird. Wenn wir vorwärts gehen, so kann es bloß sterben. Lasst uns unsere Reise fortsetzen und auf den Herrn vertrauen.” Wir hatten eine Reise von ungefähr hundert Meilen vor uns, die wir in zwei Tagen zu beendigen hatten; aber wir glaubten, dass der Herr in dieser Zeit der Not für uns wirken werde. Ich war sehr ermattet und fürchtete, dass ich einschlafen und das Kind aus meinen Armen fallen lassen werde; so legte ich es auf meinen Schoß und band es an meinen Gürtel fest, und wir beide schliefen an jenem Tage den größten Teil des Weges. Das Kind erholte sich und nahm während der ganzen Reise an Stärke zu, und wir brachten es ziemlich kräftig nach Hause.LW 164.2

    Der Herr segnete uns reichlich auf unserer Reise nach Vermont. Mein Mann hatte viel Arbeit und Sorge. Auf den verschiedenen Konferenzen tat er das meiste Predigen, verkaufte Bücher und arbeitete, um die Verbreitung des Blattes zu vergrößern. Sobald eine Konferenz vorüber war, eilten wir zur nächsten. Um die Mittagszeit fütterten wir unser Pferd an der Landstraße und verzehrten unsern Imbiss. Mein Mann schrieb dann, sein Schreibpapier auf den Deckel unserer Proviantschachtel oder auf seinen Hut legend, Artikel für die Blätter “Review” und “Instructor”.LW 164.3

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