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Leben und Wirken von Ellen G. White

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    Die Bürde weggenommen

    Während ich mit andern, die den Herrn suchten, vor dem Altar gebeugt war, lautete die Sprache meines Herzens: “Hilf, Jesus, rette mich, oder ich verderbe! Ich werde nicht aufhören, zu bitten, bis mein Gebet erhört ist und meine Sünden vergeben sind.” Ich fühlte meinen bedürftigen, hilflosen Zustand wie nie vorher. Während ich kniete und betete, verließ mich plötzlich meine Bürde, und mein Herz war erleichtert. Zuerst kam ein Gefühl der Bestürzung über mich, und ich versuchte, meine Bürde der Herzensangst wieder aufzunehmen. Es schien mir, ich habe kein Recht, mich freudig und glücklich zu fühlen. Aber Jesus schien mir sehr nahe, und ich fühlte mich imstande, mit allen meinen Kümmernissen, Heimsuchungen und Prüfungen zu ihm zu kommen, gerade wie die Bedürftigen um Hilfe zu ihm kamen, als er auf Erden war. Es war eine Gewißheit in meinem Herzen, dass er meine besonderen Prüfungen verstehe und mit mir sympathisiere. Niemals kann ich diese köstliche Versicherung der mitleidsvollen Liebe Jesu gegen eine, die seiner Beachtung so unwürdig war, vergessen. Ich lernte in jener kurzen Zeit, als ich mit den Betenden niedergekniet war, mehr von dem göttlichen Charakter Christi als je vorher.LW 23.4

    Eine der Mütter in Israel kam zu mir und sagte: “Liebes Kind, hast du Jesum gefunden?” Ich war im Begriffe, mit “Ja” zu antworten, als sie ausrief: “Ja, du hast ihn gefunden; sein Friede ist mit dir, ich sehe es dir am Gesicht an.”LW 24.1

    Wieder und wieder sagte ich zu mir selber: “Kann dies Religion sein? Irre ich mich nicht?” Es schien mir zu viel zu sein, um es beanspruchen zu können, ein zu hohes Vorrecht. Obgleich zu schüchtern, um es offen zu bekennen, fühlte ich, dass der Heiland mich gesegnet und mir meine Sünden vergeben hatte.LW 24.2

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