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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Eine Ruhezeit

    Kurz nach der Rückkehr von ihrer ersten Missionsreise gebot Jesus seinen Jüngern: Lasset uns besonders gehen und ein wenig ruhen. Die Jünger waren zurückgekehrt, mit Freude erfüllt über ihren Erfolg als Verkündiger des Evangeliums, als sie die Nachricht von dem Tode Johannes des Täufers durch die Hand des Herodes erhielten. Es war für sie ein schwerer Kummer und eine Enttäuschung. Jesus wußte, daß er den Glauben der Jünger schwer geprüft hatte, indem er den Täufer im Gefängnis sterben ließ. Mit mitleidsvoller Zärtlichkeit blickte er auf ihre kummervollen, tränenfeuchten Angesichter. In seinen eigenen Augen standen Tränen und seine Stimme zitterte als er sagte: “Lasset uns besonders an eine wüste Stätte gehen, und ruhet ein wenig.” Markus 6,31.FA 58.1

    Am nördlichen Ende des Galiläischen Meeres, nahe Bethsaida, war ein einsamer Ort, der zur Zeit in dem frischen Grün des Frühlings prangte und Jesus und seinen Jüngern einen willkommenen Zufluchtsort bot. Diesen Ort wollten sie jetzt aufsuchen, indem sie in ihrem Boot über den See fuhren. Hier konnten sie ruhen, abgesondert von dem Lärm der Menge. Hier konnten die Jünger auf die Worte Christi lauschen, ohne daß sie durch die Anschuldigungen und den Tadel der Pharisäer gestört wurden. Sie hofften, sich hier einer Kurzen Zeit der Gemeinschaft mit ihrem Herrn erfreuen zu können.FA 58.2

    Jesus genoß hier nur eine kurze Zeit mit seinen geliebten Jüngern; aber wie köstlich waren für sie solche kurze Augenblicke! Sie sprachen zusammen über das Werk des Evangeliums und über die Möglichkeit, ihre Arbeit durch Erreichung des Volkes erfolgreicher zu gestalten. Als Jesus ihnen die Schätze der Wahrheit öffnete, wurden sie von göttlicher Kraft belebt und mit Hoffnung und Mut erfüllt.FA 58.3

    Bald suchte ihn die Menge wiederum auf. Da sie annahmen, daß er nach seinem gewohnten Ort gegangen sei, wohin er sich manchmal zu Ruhe zurückzog, folgte ihm das Volk hierher nach. Seine Hoffnung, nur eine kurze Stunde der Ruhe zu genießen, war vereitelt. Aber in den Tiefen seines reinen, mitleidsvollen Herzens hatte der gute Hirte der Schafe nur Liebe und Mitleid für diese ruhelosen, dürstenden Seelen. Den ganzen Tag diente er ihnen, und des Abends entließ er sie, damit sie nach Hause gehen und ruhen sollten.FA 59.1

    In einem Leben, welches gänzlich dem Besten anderer gewidmet war, fand der Heiland es notwendig, sich von der unaufhörlichen Tätigkeit und der Berührung mit menschlichen Bedürfnissen abzuwenden, um die Zurückgezogenheit und ungestörte Gemeinschaft mit seinem Vater zu suchen. Als die Menge, die ihm gefolgt war, ihn verließ, ging er ins Gebirge und dort, wo er allein mit seinem Gott war, schüttete er sein Herz aus und bat für diese leidenden, dürftigen, sündigen Seelen.FA 60.1

    Wenn Jesus zu seinen Jüngern sagte, daß die Ernte groß sei und der Arbeiter nur wenige, so drängte er sie damit nicht zu unaufhörlicher Arbeit, sondern sprach zu ihnen: “Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.” Matthäus 9,38. Diese Worte innigen Mitgefühls: “Lasset uns besonders ... gehen und ruhet ein wenig”, galten nicht nur den ersten Jüngern, sondern ebensowohl seinen ermüdeten Arbeitern heutzutage.FA 60.2

    Alle, die sich in der Schule Gottes befinden, bedürfen einer stillen Stunde des Gebets, wo sie mit ihrem eigenen Herzen, mit der Natur und mit Gott verkehren können. In ihnen soll ein Leben offenbart werden, welches nicht im Einklang mit der Welt, ihren Gewohnheiten oder Gebräuchen steht; und jeder muß eine persönliche Erfahrung darin haben, den Willen Gottes kennen zu lernen. Wir müssen ihn, ein jeder für sich, zu dem Herzen sprechen hören. Wenn jede andere Stimme schweigt und wir in Ruhe vor ihm warten, so macht die Stille der Seele die Stimme Gottes deutlicher. Er gebietet uns: “Seid stille, und erkennt, daß ich Gott bin.” Psalm 46,11. Dies ist die erfolgreiche Vorbereitung auf alle Arbeit im Dienste Gottes. Wer auf diese Weise erquickt ist, wird inmitten der eilenden Menge und dem Drang der anspannenden Tätigkeit des Lebens mit einer Atmosphäre des Lichts und Friedens umgeben sein. Er wird mit neuer körperlicher und geistiger Kraft angetan werden. Sein Leben wird ein Wohlgeruch ausströmen und göttliche Macht offenbaren, welche das Herz der Menschen erreicht.FA 60.3

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