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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Siehe, ich bin bei euch alle Tage

    Drei Jahre lang hatten die Jünger das wunderbare Vorbild Jesu vor Augen. Täglich wandelten und redeten sie mit ihm, hörten seine Trostesworte an die Mühseligen und Beladenen und sahen die Offenbarungen seiner Macht für die Kranken und Leidenden. Als die Zeit für ihn kam, sie zu verlassen, verlieh er ihnen Gnade und Macht, sein Werk in seinem Namen weiter zu führen. Sie sollten das Licht seines Evangeliums der Liebe und Heilkraft ausbreiten und der Heiland verhieß ihnen, daß er allezeit mit ihnen sein wolle. Ja, er würde ihnen durch den heiligen Geist näher sein, als da er sichtbar unter den Menschen wandelte.FA 106.1

    Auch wir sollen das Werk tun, welches die Jünger taten. Jeder Christ soll ein Missionar sein. Voll Teilnahme und Mitgefühl sollen wir denen dienen, die Hilfe nötig haben, und mit selbstlosem Eifer das Weh und die Schmerzen der leidenden Menschheit zu lindern suchen.FA 106.2

    Alle können etwas zu tun finden. Niemand braucht zu denken, daß kein Platz für ihn sei, wo er für Christum arbeiten kann. Der Heiland stellt sich jedem Menschenkind gleich. Er wurde ein Glied der irdischen Familie, damit wir Glieder der himmlischen Familie werden möchten. Er ist der Menschen Sohn und dadurch ein Bruder von jedem Sohn und jeder Tochter Adams. Seine Nachfolger sollen sich nicht von der verlorenen Welt um sich herum abgesondert fühlen. Sie sind ein Teil der großen Menschenfamilie und der Himmel betrachtet sie ebensowohl als Brüder der Sünder wie der Heiligen.FA 106.3

    Millionen und aber Millionen menschlicher Wesen, die krank, unwissend und sündig sind, haben noch nie etwas von der Liebe Christi für sie gehört. Wenn unser Zustand mit dem ihren vertauscht werden könnte, was würden wir dann wünschen, daß sie für uns tun sollten? Alles dies sollen wir für sie tun, soweit es in unserer Macht liegt. Christi Lebensregel, nach welcher ein jeder von uns in dem Gericht stehen oder fallen wird, lautet: “Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.” Matthäus 7,12.FA 106.4

    Durch alles, was uns einen Vorteil über andere verleiht — sei es Erziehung und Bildung, ein edler Charakter, christliche Erziehung, religiöse Erfahrung — sind wir Schuldner der weniger Begünstigten und sollen, soweit es in unserer Macht liegt, ihnen dienen. Wenn wir stark sind, sollen wir die Hände der Schwachen stützen.FA 107.1

    Engel der Herrlichkeit, welche stets das Angesicht des Vaters im Himmel schauen, freuen sich seinen Kindern zu dienen. Engel sind stets gegenwärtig, wo sie am nötigsten sind, bei solchen, welche den härtesten Kampf mit dem eigenen Ich zu kämpfen haben und deren Umgebung am meisten entmutigt. Schwache zitternde Seelen mit den schlimmsten Charakterzügen bilden ihre besondere Sorge. Das, was selbstsüchtige Herzen für einen erniedrigenden Dienst ansehen würden, denen zu dienen, die elend und in jeder Weise niedrigen Charakters sind, ist das Werk heiliger, sündloser Wesen aus den himmlischen Höfen.FA 107.2

    Jesus betrachtete den Himmel nicht als einen erwünschten Platz, während wir verloren waren. Er verließ denselben, um ein Leben der Schmach und Schande zu führen und einen schmählichen Tod zu leiden. Er, dem die unermeßlichen Schätze des Himmels gehören, wurde arm, damit wir durch seine Armut reich werden möchten. Wir sollen in seinen Fußstapfen nachfolgen.FA 107.3

    Wer ein Kind Gottes geworden ist, sollte sich hinfort als ein Glied in der Kette betrachten, welche herabgelassen ist, um die Welt zu retten; als eins mit Christo in seinem Liebesplan, mit ihm ausgehen, zu suchen und zu retten das Verlorene. Viele denken, daß es ein großes Vorrecht sein würde, die Orte des Lebens Christi auf Erden zu besuchen, auf den Wegen zu wandeln, wo er wandelte, auf den See zu blicken, wo er so gern lehrte, und die Hügel und Täler zu schauen, auf denen seine Augen so oft ruhten. Aber wir brauchen nicht nach Nazareth, Kapernaum oder nach Bethanien zu gehen, um in den Fußspuren Jesu zu wandeln. Wir werden seine Fußstapfen neben dem Krankenbett, in den Hütten der Armut, in den überfüllten Gassen der großen Städte und an allen Orten finden, wo menschliche Herzen Trost nötig haben.FA 107.4

    Wir sollen die Hungrigen speisen, die Nackten kleiden und die Kranken und Betrübten trösten. Wir sollen den Verzweifelten dienen und den Hoffnungslosen Hoffnung einflößen.FA 108.1

    Die Liebe Christi, die sich in selbstlosem Dienst offenbart, wird wirksamer sein, den Übeltäter zu ändern als das Schwert oder der Gerichtshof. Diese sind notwendig, um dem Übertreter des Gesetzes Furcht einzuflößen, aber der liebevolle Missionar kann mehr tun als sie. Oft wird das Herz unter dem Tadel verhärtet, aber unter der Liebe Christi wird es schmelzen. Der Missionar kann nicht nur körperliche Leiden lindern, sondern er kann die Sünder zu dem großen Arzt führen, der die Seele von dem Aussatz der Sünde reinigen kann. Gott will, daß die Kranken, die Unglücklichen, die von bösen Geistern Besessenen durch seine Diener seine Stimme vernehmen sollen. Durch seine menschlichen Werkzeuge will er ein Tröster sein, wie solchen die Welt nicht kennt.FA 108.2

    Der Heiland hat sein kostbares Leben hingegeben, um eine Gemeinde zu gründen, die imstande sei, den Leidenden, den Traurigen und Versuchten zu dienen. Eine Schar von Gläubigen mag arm, ungebildet und unbekannt sein, doch können sie in Christo ein Werk in der Familie, in der Gemeinschaft und selbst in fernen Ländern tun, deren Folgen so weitreichend sind wie die Ewigkeit. Seine Worte sind ebensowohl an seine Nachfolger heute wie an die ersten Jünger gerichtet: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin, und lehret alle Völker.” “Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Kreatur.” Matthäus 28,18.19; Markus 16,15. Auch die Verheißung seiner Gegenwart ist für uns: “Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.” Matthäus 28,20.FA 108.3

    Heute versammeln sich keine neugierigen Mengen mehr an wüsten Orten, um Christum zu sehen und zu hören. Seine Stimme wird nicht in den geschäftigen Straßen vernommen, kein Ruf ertönt von den Wegen: “Jesus von Nazareth geht vorüber.” Lukas 18,37. Und doch ist dies Wort auch heute wahr. Christus wandelt unsichtbar durch unsere Straßen. Mit Botschaften der Gnade kommt er in unsere Häuser. Er wartet darauf, allen mitzuhelfen, die in seinem Namen zu dienen suchen. Er ist mitten unter uns zu heilen und zu segnen, wenn wir ihn annehmen wollen.FA 108.4

    “Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten,
    Die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen;
    Die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!” Jesaja 52,7.
    “Lasset fröhlich sein, und miteinander rühmen das Wüste zu Jerusalem;
    ... denn der Herr hat sein Volk getröstet
    Und Jerusalem gelöset ...
    Der Herr hat offenbart seinen heiligen Arm
    Vor den Augen aller Heiden;
    Daß aller Welt Enden sehen
    Das Heil unseres Gottes.” Jesaja 52,9.10.
    FA 109.1

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