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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Kapitel 6: Gerettet, um zu dienen

    “Gehe hin und verkündige ihnen, wie große Wohltat dir der Herr getan hat.”

    Es war des Morgens am Galiläischen Meer. Jesus und seine Jünger waren nach einer stürmischen Nacht an das Ufer gekommen und das Licht der aufgehenden Sonne grüßte See und Land wie mit einem Friedensgruß. Aber als sie ans Land traten, bot sich ihnen ein Anblick, viel schrecklicher als der sturmbewegte See. Aus einem Versteck zwischen den Gräben stürzen zwei Besessene auf sie, als ob sie alle in Stücke reißen wollten. Diese Menschen tragen noch Stücke von Ketten, welche von ihnen zerrissen worden waren, als sie aus dem Gewahrsam entwichen. Ihr Fleisch ist zerrissen und blutet, ihre Augen funkeln unter ihrem langen, verwirrten Haar hervor, das Bild des Menschen scheint bei ihnen ausgelöscht zu sein. Sie sehen wilden Tieren ähnlicher als Menschen.FA 97.1

    Die Jünger und ihre Begleiter fliehen in Schrecken; aber sofort bemerken sie, daß Jesus nicht bei ihnen ist und sie wenden sich um, nach ihm zu sehen. Er steht noch, wo sie ihn verließen. Er, der den Sturm stillte, der schon früher dem Satan entgegen getreten war und ihn besiegt hatte, flieht nicht vor diesen Dämonen. Als die Menschen zähneknirschend und wutschnaubend sich ihm nähern, erhebt Jesus die Hand, welche den Wogen Ruhe geboten hatte, und die Besessenen können ihm nicht näher kommen. Sie stehen wütend aber hilflos vor ihm.FA 97.2

    Mit Macht gebietet er den unreinen Geistern auszufahren. Die Unglücklichen erkennen, daß einer nahe ist, der sie von den quälenden Geistern befreien kann. Sie fallen zu des Heilandes Füßen, um seine Gnade anzuflehen; aber als sie ihren Mund öffnen, reden die Geister durch sie und schreien: “Ach Jesu, du Sohn Gottes, was haben wir mit dir zu tun? Bist du herkommen, uns zu quälen.” Matthäus 8,29.FA 98.1

    Die bösen Geister sind gezwungen, ihre Opfer zu verlassen und eine wunderbare Veränderung geht in den Besessenen vor sich, ihr Verstand erhellt sich wieder, ihre Augen leuchten vernünftig. Das Angesicht, welches so lange in das Bild Satans verzerrt war, wird plötzlich sanft, die blutbefleckten Hände sind ruhig und die Menschen erheben ihre Stimme, um Gott zu loben.FA 99.1

    Inzwischen sind die bösen Geister, aus ihren menschlichen Behausungen vertrieben, in die Schweine gefahren und treiben diese ins Verderben. Die Hüter der Schweine eilen hinweg, um die Neuigkeit zu verkünden und die ganze Bevölkerung strömt zusammen, um Jesum zu sehen. Die beiden Besessenen waren der Schrecken der Gegend gewesen, nun waren diese Menschen bekleidet und vernünftig, saßen zu den Füßen Jesu, lauschten seinen Worten und verherrlichten den Namen dessen, der sie gesund gemacht hatte. Aber das Volk, welches diese wunderbare Szene sieht, freut sich nicht. Der Verlust der Schweine scheint ihnen von größerer Bedeutung als die Befreiung dieser Gefangenen Satans. In Schrecken versammeln sie sich um Jesum und bitten ihn, von ihnen zu weichen und er tut es, nimmt sofort ein Schiff und fährt nach dem jenseitigen Ufer.FA 99.2

    Ganz anders ist das Gefühl der geheilten Besessenen. Die verlangen nach der Gemeinschaft ihres Befreiers, in seiner Gegenwart fühlen sie sich sicher vor den bösen Geistern, welche sie gequält und ihre Mannheit zerstört haben. Als Jesus das Boot besteigt, bleiben sie bei ihm, knieen zu seinen Füßen und bitten ihn, ihm nahe bleiben zu dürfen, wo sie seinen Worten lauschen können. Aber Jesus gebietet ihnen, heim zu gehen und zu erzählen, welch große Dinge der Herr für sie getan habe.FA 100.1

    Hier ist ein Werk für sie zu tun, nämlich nach einem heidnischen Heim zu gehen und von den Segnungen zu erzählen, die sie von Jesu empfangen haben. Es ist schwer für sie, von dem Heiland getrennt zu sein, in der Gemeinschaft mit ihren heidnischen Landsleuten werden sie große Schwierigkeiten haben. Ihre lange Absonderung von der menschlichen Gesellschaft scheint sie für das Werk, welches er ihnen zuteilte, untüchtig gemacht zu haben; aber sobald Jesus ihnen ihre Pflicht vorhält, sind sie bereit, zu gehorchen.FA 100.2

    Aber sie erzählten nicht nur ihren eigenen Familien und Nachbarn von Jesu, sondern gingen auch durch die zehn Städte und verkündigten überall seine Macht zu retten; sie berichteten, wie er sie von den bösen Geistern frei gemacht habe.FA 100.3

    Obgleich die Gergesener Jesum nicht angenommen hatten, überließ er sie nicht der selbst erwählten Finsternis. Als sie ihn baten, von ihnen zu weichen, hatten sie seine Worte nicht vernommen. Sie wußten nicht, was sie verwarfen. Deshalb sandte er ihnen das Licht durch solche, bei denen sie sich nicht weigern würden, zuzuhören.FA 100.4

    Als Satan die Schweine vernichtete, geschah es mit der Absicht, das Volk von dem Heiland abzuwenden und die Verkündigung des Evangeliums in jener Gegend zu verhindern. Aber gerade dieser Vorfall weckte die Gegend auf, wie nichts anderes dies hätte tun können und lenkte die Aufmerksamkeit auf Christum. Obgleich der Heiland selbst wegging, blieben die Menschen, die er geheilt hatte, als Zeugen seiner Macht zurück. Diejenigen, die Werkzeuge des Fürsten der Finsternis gewesen waren, wurden nun Vermittler des Lichtes, Boten des Sohnes Gottes. Als Jesus zu den zehn Städten zurückkehrte, versammelte sich das Volk um ihn und drei Tage lang vernahmen Tausende aus der ganzen Umgegend die Botschaft des Heils.FA 100.5

    Die zwei geheilten Besessenen waren die ersten Missionare, welche Christus aussandte, das Evangelium in dem Gebiet der zehn Städte zu verkündigen. Diese Menschen hatten nur einige Augenblicke seinen Worten gelauscht. Nicht eine Predigt von seinen Lippen war je an ihre Ohren gedrungen. Sie konnten nicht das Volk unterweisen wie die Jünger, welche täglich mit Christo gewesen waren, es tun konnten. Aber sie konnten erzählen was sie wußten, was sie selbst gesehen und gehört und von des Heilandes Macht gefühlt hatten. Dies kann ein jeder tun, dessen Herz von der Gnade Gottes berührt wurde. Dies ist das Zeugnis, wonach unser Herr verlangt und an dessen Mangel die Welt verloren geht.FA 101.1

    Das Evangelium soll nicht als eine leblose Theorie vorgeführt werden, sondern als eine lebendige Kraft, welche das Leben verändern. Gott will, daß seine Diener davon zeugen sollen, damit die Menschen durch seine Gnade einen Christo ähnlichen Charakter erhalten und sich der Versicherung seiner großen Liebe erfreuen können. Er möchte, daß wir von der Tatsache zeugen, daß er nicht zufrieden sein kann, bis alle, die das Heil annehmen, erlöst und wieder in ihre heiligen Vorrechte als seine Söhne und Töchter eingesetzt sind.FA 101.2

    Selbst solche, die ihm am meisten widerstrebten, nimmt er gern an. Wenn sie Buße tun, teilt er ihnen seinen göttlichen Geist mit und sendet sie in das Lager der Untreuen, um seine Gnade zu verkünden. Seelen, welche zu Werkzeugen Satans herabgewürdigt waren, werden noch immer durch die Macht Christi in Boten der Gerechtigkeit verwandelt und von dem Sohne Gottes ausgesandt, zu erzählen, wie große Wohltat ihnen der Herr erwiesen und wie er sich ihrer erbarmt hat.FA 101.3

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