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In den Fußspuren des großen Arztes

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    Geduld mit den Irrenden

    Nicht alle, welche vorgeben, Christi Arbeiter zu sein, sind wahre Jünger. Unter denen, die seinen Namen tragen und selbst unter denen, die zu seinen Arbeitern gezählt werden, sind solche, die ihn nicht im Charakter darstellen. Sie werden nicht von seinen Grundsätzen geleitet. Diese Leute sind oft eine Ursache des Kummers und der Entmutigung für ihre Mitarbeiter, die jung in christlicher Erfahrung sind; aber keiner braucht dadurch irregeleitet zu werden. Christus hat uns ein vollkommenes Beispiel gegeben. Er fordert uns auf, ihm zu folgen.FA 501.3

    Bis zum Ende der Zeit wird es Unkraut unter dem Weizen geben. Als die Knechte des Herrn in ihrem Eifer für seine Ehre ihn um die Erlaubnis baten, das Unkraut auszurotten, sagte der Meister: “Nein! auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte.” Matthäus 13,29.30.FA 502.1

    Gott trägt in seiner Gnade und Langmut Geduld mit den Verstockten und Untreuen. Unter den erwählten Aposteln des Herrn befand sich Judas, der Verräter. Sollten wir uns deshalb wundern oder entmutigt sein, daß es Treulose unter seinen Arbeitern heutigen Tages gibt? Wenn er, der die Herzen kannte, einen tragen konnte, von dem er wußte, daß er ihn verraten würde, mit welcher Geduld sollten wir dann solche tragen, die Fehler haben?FA 502.2

    Doch nicht alle, selbst unter denen, die am fehlerhaftesten scheinen, sind wie Judas. Petrus, feurig, rasch und selbstvertrauend, erschien öfter in einem viel nachteiligeren Lichte als Judas. Er wurde öfter von dem Heiland getadelt. Aber wie reich war sein Leben an Dienst und Opfer! Welch ein Zeugnis legt es von der Macht der Gnade Gottes ab! Wir sollen, so weit wir dazu imstande sind, für andere das sein, was Christus für seine Jünger war, als er hier auf Erden wandelte und mit ihnen redete.FA 502.3

    Betrachtet euch als Missionare, vor allem unter euren Mitarbeitern. Oft erfordert es viel Zeit und Arbeit, eine Seele für Christum zu gewinnen. Wenn sie sich aber dann von der Sünde zur Gerechtigkeit wendet, so herrscht Freude bei den Engeln. Glaubt ihr, daß es den dienstbaren Geistern, die über jene Seelen wachen, gefallen kann, wenn sie sehen, wie gleichgültig diese von manchen behandelt werden, die vorgeben, Christen zu sein? Würde Jesus mit uns handeln, wie wir es oft miteinander tun, wer von uns könnte gerettet werden?FA 502.4

    Gedenkt daran, daß ihr nicht in den Herzen lesen könnt. Ihr kennt nicht die Beweggründe, welche zu den Handlungen antrieben, die euch verkehrt erscheinen. Es gibt viele, die keine richtige Erziehung erhalten haben; ihr Charakter ist verkümmert, sie sind hart und rauh und scheinen auf jede Weise verkehrt zu sein. Aber die Gnade Christi kann sie umbilden. Stoßt sie niemals zur Seite, treibt sie niemals in Entmutigung oder Verzweiflung, indem ihr sagt: “Du hast mich enttäuscht und ich werde nicht mehr versuchen, dir zu helfen.” Einige schnell gesprochene Worte — zu denen sie uns vielleicht herausgefordert haben — die sie unserer Meinung nach verdient haben, können die Seile des Einflusses zerschneiden, welche ihre Herzen mit dem unsern hätten verbinden sollen.FA 503.1

    Das beständige Leben, die geduldige Nachsicht, der auch unter Reizung ruhige Geist sind stets die entscheidenden Beweismittel und die feierlichsten Bitten. Wenn du Gelegenheiten und Vorteile hattest, die einem anderen nicht zu teil geworden sind, so beachte dies wohl und sei stets ein weiser, sorgfältiger und freundlicher Lehrer.FA 503.2

    Wenn ihr einen klaren deutlichen Eindruck des Siegels auf Wachs haben wollt, so schlagt ihr nicht in schneller heftiger Weise das Siegel auf; ihr drückt es vielmehr vorsichtig auf das weiche Wachs und preßt es ruhig und gleichförmig darauf, bis es in der Form erhärtet. Geht auf gleiche Weise mit Menschenseelen um. Die Beständigkeit christlichen Einflusses ist das Geheimnis seiner Macht und dies hängt von der Standhaftigkeit eurer Offenbarung des Charakters Christi ab. Helft den Irrenden, indem ihr Ihnen von euren Erfahrungen erzählt. Zeigt ihnen, wie die Geduld, Freundlichkeit und Hilfe eurer Mitarbeiter euch Mut und Hoffnung gaben, wenn ihr ernste Fehler machtet.FA 503.3

    Bis zum Gericht werdet ihr niemals den Einfluß eines freundlichen, rücksichtsvollen Verfahrens gegen die Unverträglichen, die Unvernünftigen und die Unwürdigen erkennen. Wenn wir Undankbarkeit und Verrat an heiligen Wahrheiten begegnen, so werden wir erregt, unsere Verachtung oder unseren Unwillen zu zeigen. Dies erwarten die Schuldigen, sie sind darauf vorbereitet. Aber freundliche Nachsicht überrascht sie und erweckt oft ihre besseren Gefühle und erregt das Verlangen nach einem edleren Leben.FA 503.4

    “Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehl übereilt würde, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr die ihr geistlich seid; und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest. Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.” Galater 6,1.2.FA 504.1

    Alle, die vorgeben, Kinder Gottes zu sein, sollten daran gedenken, daß sie als Missionare in Berührung mit allen Klassen von Menschen gebracht werden. Da sind die Feinen und die Groben, die Demütigen und die Stolzen, die Religiösen und die Zweifler, die Gebildeten und die Unwissenden, die Reichen und die Armen. Diese verschiedenen Geister können nicht auf gleiche Weise behandelt werden; doch alle bedürfen Liebe und Teilnahme. Unsere Gedanken sollten durch die gegenseitige Berührung veredelt und verfeinert werden. Wir sind voneinander abhängig und durch das Band der menschlichen Brüderschaft eng miteinander verbunden.FA 504.2

    Abhängig sollt der Mensch vom Menschen sein,
    Der Meister und der Knecht, sowie der Freund
    Nach andrer Beistand müssen suchen sie,
    Bis eines Schwäche aller Kraft wird sein.
    Der Mensch soll reichen hilfreich seine Hand;
    Denn dadurch wird geknüpft der Liebe Band.
    FA 504.3

    Durch den täglichen Umgang kommt das Christentum in Berührung mit der Welt. Jeder Mann und jede Frau, die göttliche Erleuchtung empfangen haben, sollen Licht auf den dunkeln Weg derer strahlen, die mit dem besseren Weg unbekannt sind. Die Kraft, welche durch unseren Umgang auf andere ausgeübt wird, muß durch den Geist Christi geheiligt, angewendet werden, um Seelen zu Christo zu ziehen. Christus soll nicht in dem Herzen als ein begehrenswerter Schatz verborgen werden, heilig und geliebt, dessen sich nur der Besitzer erfreut. Christus soll in uns sein wie ein Wasserbrunnen, der in das ewige Leben quillt und alle erquickt, die mit uns Umgang pflegen.FA 504.4

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