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Diener des Evangeliums

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    Nicht den Weg verzäunen

    Möchten doch alle, die für unsere Zeitschriften schreiben, darauf bedacht sein, keine unfreundlichen Bemerkungen und Andeutungen zu machen, die sicherlich nachteilig wirken, den Weg verzäunen und uns hindern, das Werk zu tun, welches geschehen muß, um alle Klassen, die Katholiken eingeschlossen, zu erreichen. Es ist unsere Aufgabe, die Wahrheit in Liebe zu reden, nichts Ungeheiligtes des natürlichen Herzens damit zu vermengen und Dinge reden, die den nämlichen Geist wie den unsrer Feinde bekunden. Alle scharfen Aussprüche werden in doppeltem Maß auf uns zurückkommen, wenn die Gewalt in den Händen derer liegt, die sie zu unserem Schaden ausüben können.DEV 290.1

    Zu wiederholten Malen wurde mir die Warnung gegeben, nicht ein Wort zu sagen, nicht einen Satz zu veröffentlichen, besonders keine Personen zu nennen — es sei denn durchaus wesentlich zur Verteidigung der Wahrheit — wodurch unsre Feinde gegen uns gereizt oder ihre Leidenschaften aufs höchste erregt werden können. Unser Werk wird bald abschließen; bald wird die trübselige Zeit, wie noch nie eine da gewesen ist, von der wir uns keinen Begriff machen können, über uns hereinbrechen.DEV 290.2

    Der Herr will, daß seine Diener ihn, den großen Missionar, darstellen. Vorschnelle Worte richten stets Schaden an. Die zum christlichen Leben wesentlichen Eigenschaften müssen täglich in der Schule Christi geübt werden. Dem, der sorglos oder gedankenlos Worte ausspricht oder zur Veröffentlichung schreibt, die in der Welt verbreitet werden, und dadurch Ausdrücke hinaussendet, die nie zurückgenommen werden können, kann das heilige Werk, welches auf dem Nachfolger Christi ruht, nicht anvertraut werden. Wer sich darin übt, schwere Hiebe auszuteilen, eignet sich eine schlechte Gewohnheit an, die durch Wiederholung verstärkt wird und die bereut werden muß. Wir sollten sorgsam unsere Weisen und unsern Sinn prüfen, um zu sehen, wie wir das von Gott gegebene Werk, ein Werk, welches dem Schicksal von Seelen gilt, ausführen. Die allerhöchste Verpflichtung ruht auf uns.DEV 290.3

    Satan, von Eifer entbrannt, will die ganze Vereinigung der satanischen Werkzeuge beeinflussen, sich mit bösen Menschen zu verbinden und den Wahrheitsgläubigen schnelle und schwere Leiden zuzufügen. Jedes von unsern Brüdern ausgesprochene unweise Wort wird vom Fürsten der Finsternis aufgefangen. Wie können menschliche Wesen es doch wagen, achtlose und vermessene Worte auszusprechen, welche die Mächte der Hölle gegen die Heiligen Gottes aufwiegeln, wenn selbst Michael, der Erzengel, es nicht wagte, das Urteil der Lästerung gegen Satan zu fällen, sondern sagte: “Der Herr strafe dich”?DEV 291.1

    Es wird für uns unmöglich sein, Schwierigkeiten und Leiden zu umgehen. Jesus sagt: “Es muß ja Ärgernis kommen; doch weh dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt!” Matthäus 8,7. Weil aber Ärgernisse kommen werden, sollten wir vorsichtig sein, nicht durch unweise Worte oder Bekundungen eines unfreundlichen Geistes die natürliche Gemütsstimmung derer zu erregen, welche die Wahrheit nicht lieben.DEV 291.2

    Die köstliche Wahrheit muß in ihrer ursprünglichen Kraft vorgebracht werden; die weitverbreiteten, betrüglichen Irrtümer, welche die Welt gefangennehmen, müssen enthüllt werden. Alle nur möglichen Anstrengungen werden gemacht, um Seelen durch listige Beweisführungen gefangenzunehmen, sie von der Wahrheit auf Fabeln zu kehren und sie für kräftige Irrtümer empfänglich zu machen. Wenn diese betrogenen Seelen sich von der Wahrheit ab dem Irrtum zuwenden, so sprecht zu ihnen kein Wort der Rüge; versucht er, ihnen ihre Gefahr zu zeigen und ihnen zu erklären, wie ihre Handlungsweise Jesum Christum betrübt; aber tut dies in mitleidsvoller Zärtlichkeit. Arbeitet ihr in richtiger Weise, dann können einige von Satan verleitete Seelen wieder seiner Macht entrissen werden. Tadelt nicht; verdammt sie nicht; zieht die Lage dieser Irrenden nicht ins Lächerliche; dadurch werden ihre blinden Augen nicht geöffnet, und die Wahrheit gewinnt nichts Anziehendes für sie.DEV 291.3

    Verlieren die Menschen Christi Vorbild aus den Augen und ahmen sie nicht seine Lehrweise nach, dann werden sie dünkelhaft und treten Satan mit seinem eignen Waffen entgegen. Der Feind versteht es gut, seine Waffen gegen die zu richten, die sich ihrer bedienen. Jesus sprach nur Worte reiner Wahrheit und Gerechtigkeit.DEV 292.1

    Wenn je ein Volk es nötig hatte, in Demut vor Gott zu wandeln, so ist es seine Gemeinde, so sind es seine Auserwählten in diesem Geschlecht. Wir alle müssen die Trägheit unsres Verstandes, den Mangel der Würdigung unserer Vorrechte und Gelegenheiten beklagen; wir haben nichts, dessen wir uns rühmen könnten. Wir betrüben den Herrn Jesum Christum durch unsere Härte, durch unsere unchristlichen Hiebe. Wir müssen vollkommen in ihm werden.DEV 292.2

    Wohl wird uns befohlen: “Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune, und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden” (Jesaja 58,1); diese Botschaft muß auch gegeben werden, aber wir sollten vorsichtig sein, andere, welche nicht das Licht haben, das uns scheint, nicht zu stoßen, drängen oder zu verdammen. Wir sollten nicht vom rechten Wege abirren, um den Katholiken scharfe Seitenhiebe auszuteilen. Unter letzteren gibt es viele höchst gewissenhafte Christen, die in dem Licht wandeln, das sie besitzen, und Gott wird für sie wirken. Personen, die große Vorrechte und Gelegenheiten gehabt haben, es dennoch versäumten, ihre körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte auszubilden, die nur sich selbst zu Gefallen lebten und keine Verantwortung irgend welcher Art trugen, sind in größter Gefahr einer strengen Verurteilung von Gott als die, welcher sich in Lehrpunkten irren, aber dennoch danach trachten, andern Gutes zu tun.DEV 292.3

    Tadelt andre nicht; verurteilt sie nicht! Lassen wir uns durch eigennützige Erwägungen, verkehrtes Schlußfolgern und falsches Entschuldigen in einen störrischen Gemüts — und Herzenszustand bringen, so daß wir Gottes Wege und Willen nicht erkennen, dann sind wir schuldiger als der offenkundige Sünder. Wir müssen sehr vorsichtig sein, damit wir keinen verurteilen, der von Gott weniger sündhaft ist als wir. Testimonies for the Church IX, 239-244.DEV 293.1

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