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Diener des Evangeliums

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    Auf menschlichen Rat bauen

    Einige unsrer Felder sind schwach an christlicher Erfahrung, weil ihre leitenden Männer und Arbeiter — und Glieder folgen deren Beispiel — weit mehr auf den Beifall der Menschen als auf Gottes Wohlgefallen sehen. Sie haben um Hilfe und Rat mehr auf Menschen als auf Gott geschaut, haben Menschen zu Trägern ihrer Lasten gemacht und menschliche Weisheit angenommen gerade dann und dort, wenn sie sich allein auf Gott hätten verlassen sollen. Nur zu oft bedurften gerade die, bei denen sie Rat suchten, selbst der notwendigen Hilfe, denn ihre Seelen standen nicht richtig vor Gott. Die Vorsteher sind schwach und untüchtig geworden, weil sie Fleisch zu ihrer Stärke machten. Das Vertrauen auf menschliche Weisheit erleichtert nicht das Wachsen in der Gnade und in der Erkenntnis Christi.DEV 357.2

    Meine Brüder, wenn in eurem Felde Schwierigkeiten sich erheben, wenn dringende Fälle erledigt werden müssen, laßt diese dunklen Wolken nicht in die Generalkonferenz eindringen, wenn ihr es irgend vermeiden könnt. Der Vorsteher der Generalkonferenz sollte nicht mit den Angelegenheiten der Vereinigungen belastet werden, wie dies in der Vergangenheit oft der Fall war. Könnt ihr mit euren Mitarbeitern die Schwierigkeiten, welche sich in eurer Vereinigung einschleichen, nicht beseitigen, wie wollt ihr denn annehmen, daß ein Mann dies Werk für alle Felder tun kann? Warum wollt ihr alle eure Beschwerden und Entmutigungen auf den sehr belasteten Vorsteher der Generalkonferenz werfen? Er kann die Lage der Dinge nicht so gut verstehen wie ihr, die ihr am Platze seid. Seht ihr nicht, daß ihr ihm zu große Lasten auferlegt, wenn ihr der Verantwortung, dem Kreuz- und Lastentragen, dem vielen Nachdenken und ernsten Beten ausweicht und von dem Vorsteher der Generalkonferenz erwartet, daß er eure Arbeit verrichte und euch aus euren Schwierigkeiten helfe? Seid ihr nicht gerade so gut mit Verstand und Fähigkeit ausgerüstet wie er? Ihr dürft keinen Teil des Werkes vernachlässigen, weil er ernste und schwere Anstrengungen erfordert.DEV 357.3

    Ich wiederhole es: Werft eure Lasten nicht auf den Vorsteher der Generalkonferenz. Erwartet nicht, daß er eure fallen gelassenen Maschen aufheben und eure Arbeit in Ordnung bringen soll. Entschließt euch, eure Lasten selbst zu tragen durch Christum, der euch Kraft verleiht.DEV 358.1

    Der Vorsteher der Generalkonferenz wird, wenn er im Rate Gottes wandelt, seine Brüder nicht ermutigen, auf ihn zu schauen, um ihre Pflicht festzusetzen, sondern wird sie auf die einzige Quelle hinweisen, die frei von menschlichen Irrtümern ist. Er wird sich weigern, Verstand und Gewissen für andre zu sein.DEV 358.2

    Der Betreffende, dem ein solches ihm nicht gebührendes Vertrauen erzeigt wird, ist großen Versuchungen ausgesetzt. Satan wird, wenn möglich, ihn dahin bringen, daß er sich selbst vertraut, damit menschliche Fehler das Werk beflecken. Auch steht er in Gefahr, seine Brüder in ihrer Abhängigkeit von ihm zu ermutigen und in ihnen das Bewußtsein zu erwecken, daß jeder Vorgang im Werk vor ihn gebracht werden müsse. Auf diese Weise wird das Werk den Stempel der Menschen und nicht von Gott tragen.DEV 358.3

    Lernen aber alle, sich ganz auf Gott zu verlassen, so werden von dem an der Spitze Stehenden manche Gefahren abgewandt, und wenn er irrt, wenn sein Urteil unter menschlichem Einfluß schwankt oder der Versuchung unterliegt, so kann er von seinen Brüdern zurechtgewiesen, kann ihm geholfen werden. Wer sich darin übt, selbst zu Gott zu gehen, um Hilfe und Rat zu erhalten, gewinnt eine Erfahrung, die sich von größtem Wert für ihn erweisen wird.DEV 359.1

    Wollen die Beamten eines Feldes die ihnen auferlegten Lasten erfolgreich tragen, dann müssen sie beten, glauben und Gott vertrauen, damit er sie als seine Werkzeuge gebrauche, um die Gemeinden in guter arbeitsfähiger Ordnung zu erhalten. Das ist ihr Teil des Weinberges, den sie zu bestellen haben. Im Dienst des Meisters muß viel mehr persönliche Verantwortlichkeit, mehr Denken und Planen, mehr geistige Kraft bekundet werden. Dadurch würde das Verständnis erweitert und das Wahrnehmungsvermögen dafür, was zu tun und wie die Sache zu verrichten ist, geschärft.DEV 359.2

    Meine Brüder, ihr werdet mit Schwierigkeiten kämpfen, Lasten tragen, Rat austeilen, planen und ausführen und unverwandt auf Gott um Hilfe schauen müssen. Betet und arbeitet, arbeitet und betet; als Schüler in Christi Schule lernt von Jesu.DEV 359.3

    Der Herr hat uns die Verheißung gegeben: “So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann und rücket’s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden.” Jakobus 1,5. Nach Gottes Anordnung sollen alle, die Verantwortungen tragen, sich oft miteinander beraten und ernstlich um Weisheit bitten, die er allein mitteilen kann. Sprecht weniger; viel kostbare Zeit geht mit Reden verloren die kein Licht gewähren. Vereint euch in Fasten und Gebet um die Weisheit, die Gott versprochen hat, einfältig jedermann zu geben. Bringt eure Schwierigkeiten zu Gott; sagt ihm, wie Mose es tat: Ich kann dies Volk nicht führen, wenn dein Angesicht nicht mit mir geht. Ja, bittet ihn noch mehr; betet mit Mose: “Laß mich deine Herrlichkeit sehen.” 2.Mose 33,18. Was ist diese Herrlichkeit? — Der Charakter Gottes, und den verkündigte er Mose.DEV 359.4

    Laßt die Seele im lebendigen Glauben sich an Gott halten; laßt die Zunge sein Lob verkünden. Kommt ihr zusammen, so laßt den Geist sich ehrfurchtsvoll in den Betrachtungen ewiger Wirklichkeiten vertiefen. Auf diese Weise werdet ihr euch untereinander helfen, geistlich gesinnt zu sein. Ist euer Wille in Einklang mit dem göttlichen, dann werdet ihr auch miteinander im Einvernehmen sein; Christus wird euch zur Seite stehen.DEV 360.1

    Henoch wandelte mit Gott. So kann auch jeder Diener Christi mit ihm wandeln. Ihr dürft mit den Psalmisten sagen: “Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; denn er ist mir zur Rechten, so werde ich fest bleiben.” Psalm 16,8. Empfindet ihr, daß ihr nichts aus euch selbst vermögt, so werdet ihr in Jesu Genüge haben. Erwartet ihr Rat und Weisheit von Menschen, die wie ihr sterblich und beschränkt sind, so werdet ihr nur menschliche Hilfe empfangen; wendet ihr aber euch um Hilfe und Weisheit an Gott, so wird er euren Glauben nicht zu Schanden werden lassen.DEV 360.2

    Die Vorsteher kleinerer Felder haben denselben Gott, den der Vorsteher der Generalkonferenz hat, und sie können selbst zu der Quelle der Weisheit gehen, anstatt sich auf einen Mann zu verlassen, der sein Licht aus derselben Quelle schöpfen muß.DEV 360.3

    Es mag behauptet werden, daß Gott denen besonderes Licht gibt, die wichtige Verantwortungen zu tragen haben. Das ist wahr, und wenn sie demütig vor ihn wandeln, wird er ihnen in ihrer Arbeit helfen; er wird aber auch eure Hilfe in eurer Arbeit sein, wenn ihr ihn in derselben Weise sucht. Hat der Herr in seiner Vorsehung euch wichtige Verantwortungen auferlegt, so wird er euch ausrüsten, diese Lasten zu tragen, wenn ihr ihn im Glauben um Kraft bittet. Vertraut ihr ihm, und verlaßt euch auf seinen Rat, dann wird er euch nicht eurem beschränkten Urteil überlassen, um unvollkommene Pläne und entschiedene Mißgriffe zu machen.DEV 361.1

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