Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Diener des Evangeliums

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Kapitel 92: Die Einsegnung

    “Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen ... und Saulus. Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe.” Apostelgeschichte 13,1.2. Ehe diese Apostel als Missionare in die Heidenwelt gesandt wurden, wurden sie unter Fasten und Gebet und Händeauflegen feierlich zum Dienste Gottes geweiht. So erhielten sie von der Gemeinde Vollmacht, nicht nur die Wahrheit zu lehren, sondern auch die Taufhandlung zu vollziehen und, mit voller geistlicher Autorität ausgerüstet, Gemeinden zu ordnen.DEV 381.4

    Die christliche Gemeinde trat damals in einen wichtigen Zeitabschnitt ein. Das Werk, die Evangeliumsbotschaft unter den Heiden zu verkündigen, mußte nun mit Macht in Angriff genommen werden, und als Folge davon sollte die Gemeinde durch eine große Seelenernte eine Stärkung erfahren. Die Apostel, die zur Führerschaft in diesem Werk auserkoren waren, würden dem Verdacht, dem Vorurteil und der Eifersucht ausgesetzt sein. Ihre Lehren über das Abbrechen des “Zauns, der dazwischen war” (Epheser 2,14), der so lange die jüdische von der heidnischen Welt getrennt gehalten hatte, würde sie natürlich in den Ruf der Ketzerei bringen, und ihre Autorität als Verkünder des Evangeliums würde von vielen eifrigen und gläubigen Juden in Frage gestellt werden. Gott sah die Schwierigkeiten voraus, auf die seine Diener stoßen würden, und damit ihr Werk über allem Zweifel erhaben stände, wies er die Gemeinde durch Offenbarung an, sie zum Predigtamt öffentlich auszusondern. Ihre Einsegnung war eine öffentliche Anerkennung ihrer göttlichen Berufung, den Heiden die frohe Botschaft vom Heil zu bringen.DEV 382.1

    Sowohl Paulus als auch Barnabas hatten ihren Auftrag von Gott selbst schon erhalten, und die Feierlichkeit des Händeauflegens brachte keine neue Gnade oder wirkliche Befähigung hinzu. Es war eine anerkennende Förmlichkeit der Ernennung zu einem verliehenen Amt und eine Bestätigung der Vollmacht zu diesem Amt. Es wurde dem Werk Gottes das Siegel der Gemeinde aufgedrückt.DEV 382.2

    Den Juden war diese Äußerlichkeit bedeutungsvoll. Wenn ein jüdischer Vater seine Kinder segnete, legte er seine Hände ehrfurchtsvoll auf ihre Häupter. Wenn ein Tier zum Opfer bestimmt war, legte der Priester seine Hand auf das Opfertier. Als die Diener der Gemeinde von Gläubigen zu Antiochien Paulus und Barnabas die Hände auflegten, flehten sie durch diese Handlung den Segen Gottes auf die erkorenen Apostel herab zu dem besonderen Werk, wozu sie berufen worden waren.DEV 383.1

    Später wurde mit dieser Einsegnungsformel durch Händeauflegen großer Mißbrauch getrieben; ungerechtfertigte Wichtigkeit wurde der Handlung beigelegt, als wenn mit einem Male auf solche, die in dieser Weise eingesegnet wurden, eine Kraft herniederkäme, die sie sofort zu irgendeinem geistlichen Dienst befähigte. Doch ist betreffs der Aussonderung dieser beiden Apostel nicht berichtet, daß ihnen durch den bloßen Akt des Händeauflegens eine besondere Kraft verliehen worden sei. Wir haben nur den einfachen Bericht von ihrer Einsegnung und der Bedeutung, welche diese für ihr künftiges Werk hatte.DEV 383.2

    Die Umstände, welche mit der durch den Heiligen Geist zu einem bestimmten Zweig des Dienstes geschehenen Absonderung des Paulus und Barnabas verbunden waren, zeigen klar, daß der Herr durch erkorene Hilfskräfte in seiner organisierten Gemeinde wirkt. Als Paulus vorher die göttliche Absicht betreffs seiner Person zuerst durch den Heiland selbst offenbart worden war, wurde er gleich danach mit Gliedern der neuorganisierten Gemeinde zu Damaskus in Verbindung gebracht. Außerdem wurde die Gemeinde an diesem Ort nicht lange über die persönlichen Erfahrungen des bekehrten Pharisäers im Dunkeln gelassen. Und jetzt, da der zu jener Zeit gegebene göttliche Auftrag völliger zur Ausführung gebracht werden mußte, beauftragte der Heilige Geist, indem er wiederum bezeugte, daß Paulus ein auserwähltes Rüstzeug zur Verkündigung des Evangeliums unter den Heiden sei, die Gemeinde, ihn und seinen Mitarbeiter einzusegnen. Als die Leiter der Gemeinde zu Antiochien “dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir ab Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe”.DEV 383.3

    Gott hat seine Gemeinde auf Erden zu Lichtträgern gemacht, und durch sie tut er seine Absichten und seinen Willen kund. Er gibt keinem seiner Diener eine Erfahrung, die von der Erfahrung der Gemeinde selbst unabhängig wäre oder im Gegensatz zu ihr steht, noch gibt er einem einzelnen Menschen eine Kenntnis seines Willens betreffs der ganzen Gemeinde, während die ganze Gemeinde — Christi Leib — in Dunkelheit gelassen wird. In seiner Vorsehung bringt er seine Diener in enge Verbindung mit seiner Gemeinde, damit sie weniger Selbstvertrauen und größeres Vertrauen in andre haben, die er zur Förderung seines Werkes anleitet.DEV 384.1

    Es gab in der Gemeinde von jeher solche, die beständig nach persönlicher Selbständigkeit trachteten. Es schien ihnen unmöglich zu sein, zu erkennen, daß Unabhängigkeit des Geistes leicht dazu neigt, das menschliche Werkzeug mit Selbstvertrauen zu erfüllen und mehr auf das eigene Urteil zu bauen, als den Rat und das Urteil seiner Brüder hochzuachten, besonders das Urteil solcher, die Gott zur Leitung seiner Gemeinde berufen hat. Gott hat seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Macht ausgerüstet, die zu mißachten und zu verachten niemand gerechtfertigt werden kann; denn wer das tut, der verachtet die Stimme Gottes.DEV 384.2

    Alle, welche geneigt sind, ihr eigenes Urteil als ausschlaggebend zu betrachten, sind in ernster Gefahr. Es ist Satans wohlüberlegtes Streben, solche von den andern zu trennen, welche Lichtträger sind, durch welche Gott den Aufbau und die Ausbreitung seines Werkes auf Erden bewirkt hat. Solche zu vernachlässigen oder zu verachten, die Gott berufen hat, die Verantwortlichkeit der Leitung in Verbindung mit der Förderung der Wahrheit zu tragen, heißt, die Mittel verwerfen, die Gott zur Hilfe, zur Ermutigung und Stärkung seiner Gemeinde verordnet hat. Jeder Diener in des Herrn Werk, der diese Mittel beiseite setzt, und der denkt, daß seine Erleuchtung unmittelbar von Gott und durch niemand anders kommen muß, bringt sich dadurch in eine Lage, in der er der Gefahr ausgesetzt ist, vom Feind getäuscht und gestürzt zu werden. Der Herr hat in seiner Weisheit Vorkehrung getroffen, daß durch die nahe Verbindung, die von allen Gläubigen aufrecht erhalten werden sollte, Christ mit Christ und Gemeinde mit Gemeinde verbunden sein sollte. Auf diese Weise wird das menschliche Werkzeug imstande sein, mit Gott zusammenzuwirken. Jede Arbeitskraft wird dem Heiligen Geist unterworfen, und alle Gläubigen werden in organisiertem und wohlgeleitetem Bemühen vereint sein, der Welt die frohe Botschaft von der Gnade Gottes zu verkündigen.DEV 384.3

    Paulus betrachtete den Anlaß seiner formellen Einsegnung als Anfangspunkt eines neuen und wichtigen Abschnittes in seinem Lebenswerk. Von dieser Zeit an rechnete er späterhin den Anfang seines Apostelamtes in der christlichen Gemeinde. Die Geschichte der Apostel 155-159. [Siehe auch Das Wirken der Apostel 160-163.]DEV 385.1

    *****

    Die Berufung der Zwölf war der erste Schritt zur Gründung der Gemeinde, die nach Christi Weggang sein Werk auf Erden weiterführen sollte. Von dieser Berufung wird berichtet: “Er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. Und er ordnete zwölf, daß sie bei ihm sein sollten, und daß er sie aussendete zu predigen.” Markus 3,13.14.DEV 385.2

    Voller Freude betrachteten Gott und die Engel dieses Bild. Der Vater wußte, daß von diesen Männern das Licht des Himmels ausstrahlen würde und daß ihr Christuszeugnis von Generation zu Generation bis zum Ende der Zeiten Widerhall finden würde.DEV 386.1

    Als Zeugen Christi sollten die Jünger hinausgehen, um der Welt zu verkündigen, was sie bei ihrem Herrn gesehen und gehört hatten. Ihr Dienst war der wichtigste, zu dem Menschen jemals berufen wurden, allein überragt vom Werke Christi. Gemeinsam mit Gott sollten die Jünger zur Errettung von Menschen wirken. Wie die zwölf Patriarchen das alttestamentliche Israel verkörperten, so stehen die zwölf Apostel für die neutestamentliche Gemeinde. Das Wirken der Apostel 18.DEV 386.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents