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Diener des Evangeliums

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    Kapitel 72: Zurückgezogenheit

    Das unaufhörliche Lesen und Schreiben macht viele Prediger für das Hirtenamt unfähig. Sie verwenden die kostbare Zeit, die ausgenutzt werden sollte um den Bedürftigen zur rechten Zeit zu helfen, auf theoretische Studien. Viele Prediger widmeten sich sogar zu einer Zeit, da entschieden ein religiöser Interesse vorhanden war, ganz dem Schreiben, obgleich diese Schriften manchmal in keinem besonderen Zusammenhang mit der obwaltenden Arbeit standen. Zu einer solchen Zeit ist es Pflicht der Prediger, ihre ganze Kraft anzuwenden, um das gegenwärtige Interesse zu fördern. Die Gedanken sollten klar sein und als Kernpunkt auf die Seelenrettung gerichtet sein. Sind sie von andern Dingen eingenommen, so konnten dem Werke viele Seelen verloren gehen, die durch zeitgemäße Unterweisungen hätten gerettet werden können.DEV 299.4

    Tritt die Versuchung an die Prediger heran, sich zurückzuziehen und sich in Lesen und Schreiben zu vertiefen zu einer Zeit, da andre Pflichten ihre sofortige Aufmerksamkeit beanspruchen, so müssen sie stark genug sein, sich selbst zu verleugnen und sich dem gerade vor ihnen liegenden Werk zu widmen. Dies ist ohne Zweifel eine der schwersten Proben, die ein forschender Geist zu bestehen hat.DEV 300.1

    Die Pflichten eines Hirten werden oft schändlich versäumt, weil dem Prediger die Kraft mangelt, seine persönlichen Neigungen zur Zurückgezogenheit und zum Studium zu opfern. Er sollte unter seiner Herde von Haus zu Haus Besuche machen, in jeder Familie lehren, mit ihr reden und Beten und auf das Wohl ihrer Seelen bedacht sein. Alle, die ein Verlangen bekunden, mit den Grundsätzen unsres Glaubens bekannt zu werden, sollten nicht vernachlässigt, sondern gründlich in der Wahrheit unterrichtet werden.DEV 300.2

    Gewisse Prediger, vom Familienhaupt eingeladen, haben in den wenigen Stunden ihres Besuchs sich in ein unbenutztes Zimmer zurückgezogen und dort ihrer Neigung zum Lesen und Schreiben freien Lauf gelassen, so daß die Familie, deren Gast sie waren, keinen Nutzen von ihrem Besuch hatte. Sie nahmen die Gastfreundschaft entgegen, ohne ein Gleichwertiges in der so sehr notwendigen Arbeit zu geben.DEV 300.3

    Man kann Seelen leicht auf dem Wege des geselligen Verkehrs erreichen; aber viele Prediger hassen das Besuch abstatten; sie haben die gesellschaftlichen Eigenschaften nicht gepflegt, sich nicht den geselligen Geist angeeignet, der den Weg zum Herzen der Menschen findet.DEV 301.1

    Wer sich von den Leuten absondert, ist nicht in der Lage, ihnen zu helfen. Ein geschickter Arzt muß die Natur verschiedener Krankheiten verstehen und eine genaue Kenntnis vom Bau des menschlichen Körpers haben. Er muß pünktlich in der Behandlung seiner Patienten sein, wissend, daß Verzögerung gefährlich ist. Legt er seine erfahrene Hand auf den Puls des Leidenden und beachtet die besonderen Anzeichen der Krankheit sorgfältig, so befähigen ihn seine vorher erworbenen Kenntnisse, die Art der Krankheit und die notwendige Behandlung festzustellen, um ihre Weiterentwicklung zu hemmen.DEV 301.2

    Wie der Arzt die körperliche Krankheit behandelt, so soll der Prediger der sündenkranken Seele dienen, und seine Arbeit ist um so viel wichtiger als die des Arztes, wie das ewige Leben wertvoller ist als das zeitliche Dasein. Der Prediger trifft endlose Verschiedenheit in Temperamenten an, und er muß mit den Gliedern der Familien, die seinen Lehren zuhören, bekannt werden, um sich klar zu sein, welche Mittel die besten sind, um sie in rechter Weise zu beeinflussen.DEV 301.3

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