Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Diener des Evangeliums

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Kapitel 80: Den Wortstreit sollte man nicht suchen

    Junge Prediger sollten den Wortstreit vermeiden, denn dieser kräftigt nicht die geistliche Gesinnung oder die Demut des Herzens. Es mag in einigen Fällen unvermeidlich sein, einem stolzen Prahler, der sich gegen die Wahrheit Gottes auflehnt, in offenem Wortkampfe entgegenzutreten, aber gewöhnlich richten solche Erörterungen, seien sie mündlich oder schriftlich, mehr Schaden als Nutzen an. Nach einem solchen öffentlichen Wortkampfe ruht eine größere Verantwortung auf dem Prediger, das Interesse aufrechtzuerhalten. Er sollte sich der Rückwirkung bewußt sein, die möglicherweise nach einer Aufregung über Religionsfragen eintreten kann und sich nicht entmutigen lassen.DEV 333.3

    Meistens ist der Einfluß solcher Wortkämpfe auf unsre Prediger derart, daß sie in ihrer eigenen Achtung steigen und selbstbefriedigt werden. Ja, es geht noch weiter. Prediger, die gern debattieren, sind zu Hirten der Herde unpassend. Sie haben sich darin geübt, Gegnern entgegenzutreten und beißende Dinge zu sagen und können sich nicht so weit herablassen, bekümmerten, trostbedürftigen Herzen eine Hilfe zu sein.DEV 334.1

    Wird eine nicht volkstümliche Wahrheit, die ein schweres Kreuz in sich schließt, vorgeführt, so müssen die Prediger vorsichtig sein, jedes Wort genau so zu erwägen, wie Gott es verlangt. Ihre Reden dürfen nie verwunden. Sie müssen in Demut, mit inniger Liebe zu Seelen und dem ernsten Wunsch für ihr Heil die Wahrheit vorführen und diese die Herzen verwunden lassen. Testimonies for the Church III, 213-218.DEV 334.2

    *****

    Öffentliche Wettkämpfe können nicht immer vermieden werden. Leute, die gern wahrnehmen, wie Gegner sich bekämpfen, mögen sie hervorrufen; andere mögen aus aufrichtigen Beweggründen öffentliche Erörterungen von Religionsfragen veranlassen, weil sie wünschen, die Beweisführungen beider Seiten zu hören. Lassen solche Wortkriege sich aber vermeiden, so sollte das stets geschehen. Sie stärken im allgemeinen die Kampfeslust und schwächen die reine Liebe und das heilige Mitgefühl, die stets im Herzen der Christen wohnen sollten, selbst wenn ihre Meinungen auseinandergehen.DEV 334.3

    In unsrer Zeit ist das Verlangen nach öffentlichen Erörterungen nicht immer ein Beweis für den ernsten Wunsch, die Wahrheit untersuchen zu wollen, sondern entsteht aus der Liebe zu Neuheiten und zu Erregungen, die gewöhnlich mit Kämpfen verbunden sind. Gott wird in derartigen Kämpfen selten verherrlicht noch die Wahrheit gefördert. Diese ist zu feierlich und zu wichtig in ihren Folgen, um es mit ihrer Annahme oder Verwerfung leicht zu nehmen. Streitfragen über die Wahrheit anzustellen, um Gegnern die Geschicklichkeit der Kämpfenden zu zeigen, ist ein unkluges Verfahren; denn dadurch wird die Wahrheit in einem nur sehr geringen Grade gefördert.DEV 334.4

    Die Gegner der Wahrheit zeigen ihre Geschicklichkeit, indem sie den Standpunkt der Verteidiger verkehrt darstellen, sie ziehen gewöhnlich die feierlichen Wahrheiten ins Lächerliche und stellen sie in ein so falsches Licht vor das Volk, daß die durch Irrtum verfinsterten und durch Sünde verderbten Gemüter die Beweggründe und Absichten dieser verschlagenen Männer nicht unterscheiden können, wenn sie auf solche Weise die wichtige Wahrheit verdecken und verfälschen. Wegen der Männer, die sich mit Debatten befassen, ist es nur selten möglich, letztere nach richtigen Grundsätzen durchzuführen. Scharfe Stöße werden nur zu oft ausgeteilt, man wird persönlich, und oft lassen beide Teile sich zu beißendem Spott und zu Witzeleien hinreißen. Die Liebe zu Seelen geht in dem großen Verlangen, den Sieg davonzutragen, verloren. Bitteres und tiefes Vorurteil ist oft die Folge.DEV 335.1

    Viele wählen lieber die Finsternis als das Licht, weil ihre Taten böse sind. Aber verschiedene würden sich der Klarheit der Schrift erfreuen und die Wahrheit erfaßt haben, wäre diese in einer anderen Weise und unter anderen Verhältnissen vorgeführt worden, so daß sie Gelegenheit gehabt hätten, selbst die Beweisführungen zu prüfen und Schriftstelle mit Schriftstelle zu vergleichen.DEV 335.2

    Unsre Prediger handelten sehr unvorsichtig, die listigen, irrigen Verdrehungen zu veröffentlichen, die von ränkevollen Männern angewandt werden, um die feierliche, heilige Wahrheit Jehovas zuzudecken und wirkungslos zu machen. Diese Hinterlistigen, die auf der Lauer liegen, um die Harmlosen zu betrügen, setzen alle ihre Verstandeskräfte daran, Gottes Wort zu verkehren. Die Unerfahrenen und Arglosen werden zu ihrem Verderben betrogen. Es war ein großer Fehler, alle die Beweisgründe, mit denen die Gegner wider die Wahrheit von Gott kämpfen, zu veröffentlichen, denn auf diese Weise werden alle verschiedenen Klassen mit Beweisgründen versehen, an die viele sonst nicht gedacht hätten. Jemand wird für diese unweise Leitung zur Rechenschaft gezogen werden.DEV 335.3

    Beweisführungen gegen die heilige Wahrheit, bestrickend in ihrem Einfluß, wirken auf das Gemüt derer, die über die Kraft der Wahrheit nicht wohlunterrichtet sind. Das moralische Empfindungsvermögen der Menschheit im allgemeinen ist durch das Vertrautsein mit der Sünde abgestumpft. Eigennutz, Unaufrichtigkeit und die verschiedenen in dieser Zeit vorherrschenden Sünden haben die Sinne für ewige Dinge unempfänglich gemacht, so daß Gottes Wahrheit nicht erkannt wird. Werden die irrigen Beweise unsrer Gegner an die Öffentlichkeit gebracht, so werden Wahrheit und Irrtum in den Augen des Volkes auf gleiche Stufe gestellt. Würde anstattdessen die Wahrheit in ihrer Lauterkeit dem Volke lange genug vorgeführt werden, damit es sie sehen und ihre Feierlichkeit und Wichtigkeit erkennen kann, so würde es durch die kräftigen Beweise überführt und darauf vorbereitet worden sein, den von den Gegnern versuchten Beweisführungen entgegenzutreten.DEV 336.1

    Alle, die nach Wahrheit suchen und den Willen Gottes erkennen wollen, die treu zum Licht halten und ihre täglichen Pflichten gewissenhaft ausüben, werden sicherlich innewerden, ob diese Lehre von Gott sei; denn sie werden in alle Wahrheit geleitet werden. Testimonies for the Church III, 424-427.DEV 336.2

    *****

    Ist es zur Förderung der Sache und zur Ehre Gottes erforderlich, einem Gegner entgegenzutreten, dann sollten die Verteidiger der Wahrheit sorgfältig in aller Demut in den Kampf gehen. Unter Selbstprüfung, Sündenbekenntnis, ernstem Gebet und oft auch zeitweiligem Fasten sollten sie Gott bitten, ihnen besonders zu helfen und seiner errettenden, köstlichen Wahrheit einen herrlichen Sieg zu verleihen, damit der Irrtum in seiner wahren Verunstaltung erscheine und seine Verteidiger vollständig geschlagen würden.DEV 336.3

    Nie solltet ihr, wo so viel auf dem Spiel steht, euch auf einen öffentlichen Wortkampf einlassen, indem ihr euch auf eure Fähigkeit, starken Beweisführungen entgegentreten zu können, verlaßt. Könnt ihr ihn nicht vermeiden, dann begebt euch in den Streit; aber tut es mit einem festen Vertrauen auf Gott, in Herzensdemut und im Geiste Jesu, der euch geboten hat, von ihm zu lernen, der sanftmütig und von Herzen demütig ist. Testimonies for the Church I, 624-626.DEV 337.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents