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Diener des Evangeliums

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    Kapitel 29: Seelen das Brot des Lebens brechen

    Viele Seelen, für die unsre Prediger arbeiten, sind der Bibelwahrheiten und der Forderungen Gottes völlig unkundig, und die einfachsten Belehrungen über praktische Gottseligkeit erscheinen ihnen wie eine neue Offenbarung. Diese müssen lernen, was Wahrheit ist, und der Prediger darf in seiner Arbeit mit ihnen nicht Gedanken aufbringen, die ihre Ohren kitzeln oder ihre Neugierde befriedigen, sondern er muß diesen verhungernden Seelen das Brot des Lebens brechen. Nie sollte er eine Predigt halten, die seinen Zuhörern nicht hilft, klarer zu erkennen, was sie tun müssen, um selig zu werden.DEV 135.1

    Männer und Frauen brauchen für die augenblicklichen Bedürfnisse und die vorliegenden Prüfungen sofortige Hilfe. Der Prediger mag einen hohen Flug in die Himmel nehmen durch poetische Beschreibungen und ausgeschmückte Darstellungen, die den Gefühlen angenehm sind und die Einbildung nähren, aber nicht die Lebenserfahrungen, nicht die täglichen Bedürfnisse berühren. Er mag sich schmeicheln, durch seine phantastische Beredsamkeit die Herde Gottes zu weiden; seine Hörer mögen annehmen, daß ihnen nie zuvor die Wahrheit so schön geschildert worden ist. Verfolgt man aber von der Ursache bis zur Wirkung die Begeisterung der Gefühle, die durch diese ausgeschmückten Darstellungen entstanden sind, dann wird sich bald herausstellen, daß selbst wenn einige Wahrheiten vorgeführt wurden, solche Predigten die Hörer nicht für die täglichen Kämpfe des Lebens stärken.DEV 135.2

    Wer sich die Beredsamkeit als höchstes Ziel seiner Predigt setzt, läßt die Leute die in seinen Vortrag eingeflochtene Wahrheit ganz übersehen. Sind die Gefühle verschwunden, dann wird sich zeigen, daß weder Gottes Wort sich dem Gedächtnis eingeprägt hat, noch die Zuhörer an Erkenntnis gewonnen haben. Wohl mögen sie sich in Bewunderung über die Beredsamkeit des Predigers ergehen, aber sie selbst sind dem Punkte der Entscheidung nicht näher gerückt. Sie unterhalten sich über die Predigt wie über ein Theaterstück und über den Prediger wie über einen Schauspieler. Sie mögen sich wiederum einfinden, um einen ähnlichen Vortrag zu hören, aber sie werden ebenso leer wieder weggehen.DEV 135.3

    Keine ausgeschmückten Reden, kein Wortschwall können helfen. Unsre Prediger müssen so predigen, daß es den Menschen hilft, die große wesentliche Wahrheit zu ergreifen. Meine Brüder, schwingt euch nicht so hoch, daß die gewöhnlichen Leute euch nicht folgen können und, selbst wenn sie es könnten, keinen Vorteil oder Segen davon haben würden. Verkündet die einfachen von Christo gegebenen Lehren. Erzählt die Geschichte seines Lebens der Selbstverleugnung und Aufopferung, seiner Demütigung und seines Todes, seiner Auferstehung und Himmelfahrt, seiner Fürbitte für Sünder im himmlischen Heiligtum. In jeder Versammlung gibt es Seelen, an denen Gottes Geist wirkt; helft ihnen zu erfassen, was Wahrheit ist, brecht ihnen das Brot des Lebens, lenkt ihre Aufmerksamkeit auf die Hauptfragen.DEV 136.1

    Viele Stimmen reden dem Irrtum das Wort; laßt eure Stimme die Wahrheit vertreten. Sprecht von Dingen, die den Schafen der Herde Gottes eine grüne Weide sein können; führt sie nicht auf öde Wege, wo sie der Quelle des lebendigen Stromes nicht näher sind, als ehe sie euch zuhörten. Bringt die Wahrheit, wie sie in Jesu ist, macht die Anforderungen des Gesetzes und des Evangeliums klar. Stellt Christum dar, den Weg, die Wahrheit und das Leben, und erzählt von seiner Macht, alle zu erretten, die zu ihm kommen. Der Herzog unsrer Seligkeit bittet für sein Volk nicht wie ein Bittsteller, um des Vaters Mitleid zu erregen, sondern wie ein Sieger, der die Errungenschaften seines Sieges beansprucht. Er kann alle selig machen, die durch ihn zu Gott kommen. Macht ihnen diese Tatsache ganz klar.DEV 136.2

    Wenn die Prediger sich nicht hüten, werden sie die Wahrheit unter menschlichen Schmuck verstecken. Möchte doch kein Prediger wähnen, Seelen durch schöne Predigten bekehren zu können. Wer andre lehrt, muß Gott um seinen Geist bitten und um Kraft, Christus als des Sünders einzige Hoffnung hinzustellen. Redeschmuck, angenehme Erzählungen oder unpassende Anekdoten überzeugen den Sünder nicht. Die Menschen hören solchen Worten wie einem Liedlein zu. — Die Botschaft aber, die der Sünder hören muß, ist: “Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.” Johannes 3,16. Die Annahme des Evangeliums hängt nicht von gelehrten Zeugnissen, schönen Ansprachen oder langen Beweisführungen ab, sondern von seiner Einfachheit und seiner Anpassung an die, welche nach dem Brot des Lebens hungern.DEV 137.1

    Durch das Wirken des Heiligen Geistes macht der Dienst am Wort Eindruck. Wenn Christus durch den Prediger spricht, bereitet der Heilige Geist die Herzen der Hörer zu, das Wort aufzunehmen. Der Heilige Geist ist kein Diener, sondern eine beherrschende Kraft. Er läßt die Wahrheit den Sinn erleuchten und spricht durch jede Rede, wenn der Prediger sich ganz dem göttlichen Wirken überläßt. Er umgibt die Seele mit einer heiligen Atmosphäre, spricht zu den Unbußfertigen durch Worte der Warnung und weist sie auf den hin, der die Sünden der Welt hinwegnimmt.DEV 137.2

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