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    Verpasste Chance

    Die jüdische Fürstentochter Drusilla wusste durchaus um die Heiligkeit jenes Gesetzes, das sie schamlos übertreten hatte, doch ihr Vorurteil gegenüber dem Mann von Golgatha verhärtete ihr Herz auch gegenüber dem Wort des Lebens.GNA 252.2

    Felix aber hatte die Wahrheit noch nie gehört, und als Gottes Geist ein Bewusstsein seiner Schuld in seine Seele legte, wurde er tief in seinem Innern aufgewühlt. Das nun geweckte Gewissen sprach zu ihm, und Felix fühlte, dass die Worte des Paulus zutrafen. Erinnerungen an seine schuldbeladene Vergangenheit wurden wach. Mit erschreckender Deutlichkeit stiegen vor ihm die verborgenen Taten seines früheren Lebens voller Lasterhaftigkeit und Blutvergießens auf und auch in seinem zukünftigen Leben würde es dunkle ­Flecken geben. Er sah sich selbst als ausschweifend, grausam und raffgierig. Nie zuvor hatte die Wahrheit sein Herz so tief getroffen. Nie zuvor war seine Seele so vom Schrecken gepackt worden. Die Vorstellung, dass alle verborgenen Taten seiner Verbrecherlaufbahn vor den Augen Gottes offen lagen und er nach diesen gerichtet werden sollte, ließ ihn vor Schrecken erzittern.GNA 252.3

    Doch statt sich von seinem Schuldgefühl zur Buße führen zu lassen, suchte er diese unwillkommenen Gedanken von sich zu weisen. Die Unterredung mit Paulus wurde abgebrochen. “Für diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.” (Apostelgeschichte 24,25).GNA 252.4

    Wie groß war doch der Gegensatz zwischen dem Verhalten des Felix und dem des Gefängniswärters von Philippi! (Vgl. Apostelgeschichte 16,23-34.) So wie jetzt Paulus vor Felix stand waren auch die gefesselten Mitarbeiter Jesu zum Gefängniswärter gebracht worden. Die Beweise dafür, dass sie durch eine göttliche Macht geleitet waren, ihre Freude trotz Leiden und Schmach, ihre Furchtlosigkeit, als das Erdbeben den Boden schwanken ließ, und ihr Geist der christusähnlichen Vergebungsbereitschaft überzeugten das Herz des Gefängniswärters. Zitternd bekannte er seine Sünden und fand Vergebung. Felix zitterte auch, doch er bereute nicht. Der Gefängniswärter ließ den Geist Gottes mit Freuden in sein Herz und sein Heim hinein; Felix sandte den Boten Gottes fort. Der eine entschied sich, ein Kind Gottes und Erbe des Himmels zu werden; der andere stellte sich auf die Seite der Übeltäter.GNA 252.5

    Zwei Jahre lang wurde keine weitere Maßnahme gegen Paulus ergriffen, doch er blieb ein Gefangener. Felix besuchte ihn mehrere Male und hörte seinen Worten aufmerksam zu. Doch der wahre Beweggrund für diese scheinbare Freundlichkeit war sein Verlangen nach Gewinn. Er deutete an, dass Paulus durch die Zahlung einer großen Summe Geldes seine Freilassung sichern könnte (vgl. Apostelgeschichte 24,26). Die Gesinnung des Apostels war jedoch so edel, dass er sich nicht durch Bestechung freikaufen ließ. Er war keines Verbrechens schuldig, und er wollte sich nicht dazu herablassen, ein Unrecht zu tun, um die Freiheit zu erlangen. Darüber hinaus war er selbst zu arm, um solch ein Lösegeld zu zahlen, selbst wenn er dazu bereit gewesen wäre. Er wollte auch nicht für sich selbst an das Mitgefühl und die Freigebigkeit derer appellieren, die von ihm zum Glauben bekehrt worden waren. Er wusste sich auch in den Händen Gottes und wollte dessen Absichten mit ihm nicht durchkreuzen.GNA 252.6

    Schließlich wurde Felix wegen grober Verfehlungen gegenüber den Juden nach Rom gerufen. Ehe er Cäsarea verließ, um dieser Vorladung nachzukommen, wollte er “den Juden eine Gunst erweisen” (Apostelgeschichte 24,27) und ordnete an, dass Paulus im Gefängnis bleiben sollte. Dennoch vermochte er das Vertrauen der Juden nicht zurückzugewinnen. Er fiel in Ungnade und wurde seines Amtes enthoben. Porzius Festus wurde zu seinem Nachfolger bestimmt, mit Amtssitz in Cäsarea.GNA 253.1

    Felix hatte einen Lichtstrahl vom Himmel erhalten, als Paulus mit ihm über Gerechtigkeit, Enthaltsamkeit und das Jüngste Gericht sprach. Dies war die Gelegenheit, die ihm der Himmel gab, um seine Sünden zu bekennen und von ihnen abzulassen. Zu dem Boten Gottes aber sagte er: “Für diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.” (Apostelgeschichte 24,25). Er hatte sein letztes Gnadenangebot zurückgewiesen. Nie wieder sollte er einen Ruf Gottes erhalten.GNA 253.2

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