Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Gute Nachricht für alle

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Tage des Gebets und der Erleuchtung

    Noch am Morgen dieses ereignisreichen Tages hatte sich Saulus voller Selbstzufriedenheit Damaskus genähert, denn er genoss das Vertrauen des Hohenpriesters. Man hatte ihm verantwortungsvolle Aufgaben anvertraut. Er sollte die Belange der jüdischen Religion dadurch fördern, dass er die Ausbreitung des neuen Glaubens in Damaskus nach Möglichkeit verhinderte. Saulus war entschlossen, diesen Auftrag mit Erfolg abzuschließen, und hatte den bevorstehenden Ereignissen mit eifriger Erwartung entgegengeblickt.GNA 77.2

    Doch sein Einzug in die Stadt kam ganz anders als gedacht. Saulus war hilflos und blind, von Gewissensbissen geplagt, in Ungewissheit, welch weiterer Urteilsspruch noch über ihn verhängt werden könnte. Er suchte das Haus des Jüngers Judas auf. Dort, zurückgezogen, hatte er genügend Zeit und Gelegenheit für Besinnung und Gebet.GNA 77.3

    Saulus “war drei Tage nicht sehend und aß und trank nicht.” (Apostelgeschichte 9,9). Diese Tage der Seelenqual kamen ihm wie Jahre vor. Schmerzlich bekümmert erinnerte er sich immer wieder an die Rolle, die er bei Stephanus’ Märtyrertod gespielt hatte. Mit Entsetzen dachte er an seine Schuld, wie er sich durch die Niedertracht und das Vorurteil der Priester und Obersten hatte beherrschen lassen, selbst als Stephanus’ Gesicht schon durch den Himmelsglanz erleuchtet war. Traurig und zerknirscht warf er sich vor, wie oft er Augen und Ohren gegen die eindeutigsten Beweise verschlossen und wie unbarmherzig er darauf gedrängt hatte, diejenigen zu verfolgen, die an Jesus von Nazareth glaubten.GNA 77.4

    Einsam und verlassen verbrachte Saulus diese Tage in gründlicher Selbstprüfung und Demütigung seines Herzens. Die Gläubigen waren im Hinblick auf den Zweck seiner Reise nach Damaskus gewarnt worden. Sie fürchteten, dass er ihnen etwas vortäusche, um sie leichter betrügen zu können. Deshalb blieben sie zu ihm auf Distanz und nahmen keinen Anteil an seinem Kummer. Saulus hatte kein Verlangen, sich an die unbekehrten Juden zu wenden, mit denen er die Gläubigen eigentlich verfolgen wollte, denn er wusste, dass sie seinen Bericht nicht einmal an­hören würden. So schien er von jeder menschlichen Anteilnahme abgeschnitten zu sein. Seine einzige Hoffnung lag in einem barmherzigen Gott, und an ihn wandte er sich mit zerschlagenem Herzen.GNA 77.5

    Während der langen Stunden, die Saulus abgeschieden mit Gott allein verbrachte, rief er sich viele Schriftabschnitte ins Gedächtnis zurück, die auf das erste Kommen Christi hinwiesen. Völlig überzeugt von den neu gewonnenen Einsichten erinnerte er sich an die Prophezeiungen und durchforschte sie sorgfältig. Als er über die Bedeutung dieser Weissagungen nachdachte, war er verwundert über seine eigene frühere geistliche Blindheit und über die Blindheit der Juden ganz allgemein, die zur Abweisung Jesu als des verheißenen Messias geführt hatte. Nun aber schien seinem erleuchteten Blick alles klar. Saulus erkannte, dass sein früheres Vorurteil und sein Unglaube ihm das geistliche Wahrnehmungsvermögen getrübt und ihn daran gehindert hatten, Jesus von Nazareth als den prophetisch angekündigten Messias zu erkennen.GNA 78.1

    Indem sich Saulus völlig der Macht des Heiligen Geistes anvertraute, ließ dieser ihn die Irrtümer seines Lebens sehen und erkennen, wie weit die Forderungen des Gesetzes Gottes reichen. Der stolze Pharisäer, der überzeugt gewesen war, durch seine guten Werke gerechtfertigt zu sein, beugte sich nun in der Demut und Einfachheit eines kleinen Kindes vor Gott, bekannte seine Unwürdigkeit und berief sich auf die Verdienste eines gekreuzigten und auferstandenen Erlösers. Saulus sehnte sich danach, mit dem Vater und dem Sohn in eine vollkommene Harmonie und Gemeinschaft einzutreten. Mit dem herzlichen Wunsch nach Vergebung und Annahme flehte er ernstlich zum Thron der Gnade.GNA 78.2

    Die Gebete des reumütigen Pharisäers waren nicht vergeblich. Seine innersten Gedanken und Gefühle wurden durch die Gnade Gottes verwandelt und seine edleren Fähigkeiten mit den unvergänglichen Absichten Gottes in Übereinstimmung gebracht. Christus und seine Gerechtigkeit galten ihm hinfort mehr als die ganze Welt.GNA 78.3

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents