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Aus der Schatzkammer der Zeugnisse — Band 1

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    Aufschub ist töricht

    Es ist äußerst töricht, sich erst nahezu in der letzten Stunde des irdischen Daseins auf das künftige Leben vorzubereiten. Es ist ein ebenso großer Fehler, die Erfüllung der Forderungen Gottes, sein Werk großzügig zu unterstützen, so lange hinauszuschieben, bis der Zeitpunkt naht, an dem ihr eure Haushalterschaft anderen überlassen müßt. Jene Menschen, denen ihr euer Vermögen anvertrauen wollt, mögen damit nicht so gut umgehen wie ihr. Wie können reiche Menschen wagen, sich so großen Gefahren auszusetzen! Wer bis zum Tode wartet, bis er über sein Eigentum verfügt, übergibt es eher dem Tod als Gott. Auf diese Weise handeln viele unmittelbar gegen den Plan Gottes, der ganz eindeutig in seinem Wort niedergelegt ist. Wer Gutes tun will, muß die gegenwärtigen goldenen Möglichkeiten ergreifen und alle ihm zur Verfügung stehende Kraft so einsetzen, als müßte er befürchten, die günstige Gelegenheit für immer zu verpassen.Sch1 513.3

    Wer eine ihm bekannte Pflicht vernachlässigt und Gottes Forderungen, die in diesem Leben an ihn gestellt werden, nicht nachkommt und sein Gewissen dadurch beschwichtigt, im Sterbefall sein Vermächtnis aufzusetzen, wird vom Meister weder anerkennende Worte noch irgendeinen Lohn empfangen. Sie üben keinerlei Selbstverleugnung, sondern halten ihre Mittel, solange sie können, selbstsüchtig zurück. Erst wenn der Tod sie fordert, liefern sie ihre Mittel aus. Wären sie echte Christen, täten sie das, was sie fast bis zu ihrer Sterbestunde aufschieben, während sie noch mitten im Leben stehen. Sie würden sich selbst und ihren Besitz Gott weihen und hätten, indem sie als seine Haushalter handeln, die Genugtuung, stets ihre Pflicht getan zu haben. Sie könnten als ihre eigenen Testamentsvollstrecker den Ansprüchen Gottes selbst nachkommen, statt anderen die Verantwortung zuzuschieben.Sch1 514.1

    Wir sollten uns selbst als Haushalter des Eigentums Gottes ansehen und Gott als Haupteigentümer anerkennen, dem wir seine Güter zurückgeben müssen, sobald er es verlangen sollte. Wenn der Herr kommen wird, um das Seine mit Zinsen zu nehmen, werden die Habgierigen erkennen, daß sie, statt die ihnen anvertrauten Zentner zu vermehren, das Verhängnis über sich gebracht haben, das einst auch dem unnützen Knecht verkündet worden war.Sch1 514.2

    Der Herr will, daß der Tod seiner Diener als Verlust angesehen wird wegen des guten Einflusses, den sie ausgeübt haben, und wegen der vielen freiwilligen Opfer, die sie gebracht haben, um die Schatzkammer Gottes aufzufüllen. Die Vermächtnisse eines Sterbenden sind ein erbärmlicher Ersatz für die Wohltätigkeit des Lebenden. Die Diener Gottes sollten jeden Tag ihr Testament abfassen — in guten Werken und reichlichen Gaben für Gott. Es wäre nicht recht, gäben sie Gott nur einen unverhältnismäßig geringen Betrag im Vergleich zu dem, was sie für ihren eigenen Bedarf verwenden. Wenn sie ihre Verfügungen täglich treffen, werden sie sich jener Dinge und jener Freunde erinnern, die ihrem Herzen am nächsten stehen. Ihr bester Freund ist Jesus. Er gab sein eigenes Leben für sie und wurde um ihretwillen arm auf daß sie durch seine Armut reich würden. Er hat Anspruch auf ihr ungeteiltes Herz, ihren Besitz und alles, was sie sind und haben.Sch1 514.3

    Aber viele sogenannte Christen schieben bei Lebzeiten Jesu Ansprüche beiseite und kränken ihn, indem sie ihm in ihrer Sterbestunde nur eine kleine Gabe übereignen. Mögen alle jene Christen daran denken, daß dieses Berauben Gottes nicht impulsiv geschieht, sondern nach einem wohlüberlegten Plan, der mit den Worten beginnt: “Im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte ...” Nachdem sie Gottes Werk ihr ganzes Leben hindurch betrogen haben, verewigen sie ihren Betrug selbst über ihren Tod hinaus. Und dies geschieht mit voller Zustimmung all ihrer Geisteskräfte. Viele halten solch ein Testament für ein gutes Sterbekissen. Ihr Testament gehört zu ihren Vorbereitungen für ihre Sterbestunde und ist so gestaltet, daß ihre Besitztümer diese Stunden nicht stören sollen. Können diese Menschen mit Freude an die sie ergehende Aufforderung denken, über ihre Haushalterschaft Rechenschaft abzulegen?Sch1 515.1

    Wir müssen in diesem Leben sehr viel Gutes tun, wenn wir in das zukünftige ewige Leben eingehen wollen. Wenn das Gericht gehalten wird und die Bücher aufgetan sind, wird jeder Mensch nach seinen Werken Lohn empfangen. Im Gemeindebuch stehen die Namen vieler, die in den himmlischen Büchern als Betrüger gekennzeichnet sind. Wenn diese Menschen ihre Vergehen nicht bereuen und uneigennützig für den Meister arbeiten, werden sie bestimmt das Schicksal des ungetreuen Knechtes teilen.Sch1 515.2

    Es geschieht häufig, daß ein rühriger Geschäftsmann ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wird. Bei einer Prüfung seiner Bücher ergibt sich, daß seine Geschäftsberichte sehr unübersichtlich sind. Bei den Bemühungen, seine Vermögensverhältnisse zu ordnen, verschlingen die Anwaltskosten einen großen Teil des Besitzes, wenn nicht alles, während seine Frau, seine Kinder und das Werk Christi beraubt sind. Wer das Eigentum des Herrn gewissenhaft verwaltet, wird genau wissen, wie seine geschäftliche Lage ist. Er wird als kluger, vorausblickender Mensch auf jeden Notfall vorbereitet sein. Sollte seine Prüfungszeit plötzlich enden, würde er denen nicht so große Schwierigkeiten hinterlassen, die berufen werden, seine Vermögensverhältnisse zu ordnen.Sch1 515.3

    Viele werden nicht auf den Gedanken angesprochen, ihr Testament zu machen, solange sie offensichtlich gesund sind. Doch unsere Brüder sollten weislich diese Vorsorge treffen. Sie müssen um ihre finanzielle Lage wissen und dürfen nicht zulassen, daß ihre Geschäfte in Schwierigkeiten verwickelt werden. Am besten wäre es, sie verwalteten ihr Eigentum so, daß sie es zu irgendeiner Zeit aufgeben könnten.Sch1 516.1

    Testamente sollten so abgefaßt werden, daß sie den gesetzlichen Bedingungen entsprechen. Nachdem sie aufgesetzt sind, mögen sie jahrelang liegenbleiben, und sie richten keinen Schaden an, wenn von Zeit zu Zeit, wie das Werk es erfordert, Gaben dargebracht werden. Brüder, der Tod wird nicht einen Tag früher kommen, weil ihr etwa euer Testament gemacht habt. Wenn ihr darin über euer Eigentum zugunsten eurer Verwandten verfügt, so seht zu, Gottes Werk nicht zu vergessen. Ihr seid seine Diener, die sein Eigentum verwalten. Deshalb sollt ihr in erster Linie seine Forderungen berücksichtigen. Natürlich sollen eure Frauen und Kinder nicht hilflos zurückgelassen werden. Wenn sie es nötig haben, sind für sie Vorkehrungen zu treffen. Aber bedenkt nicht in eurem Testament, nur weil es so üblich ist, eine lange Reihe von Verwandten, die gar nicht hilfsbedürftig sind.Sch1 516.2

    Denkt stets daran, daß die augenblickliche selbstische Art, über sein Eigentum zu verfügen, nicht Gottes Plan entspricht, sondern menschlichen Absichten. Christen sollten Reformer sein und mit der gegenwärtig geltenden Art und Weise brechen, indem sie die Abfassung von Testamenten völlig umgestalten. Haltet euch ständig vor Augen, daß ihr mit des Herrn Eigentum umgeht. In dieser Hinsicht ist Gottes Wille Gesetz. Hätte euch ein Mensch zu seinem Testamentsvollstrecker ernannt, erforschtet ihr dann nicht genauestens den Willen des Erblassers, um nicht den geringsten Betrag falsch zu verwenden? Nun hat euch euer himmlischer Freund Besitz anvertraut und euch seinen Willen kundgetan, wie ihr ihn verwenden sollt. Wird dieser Wille mit selbstlosem Herzen geprüft, kann Gottes Eigentum nicht falsch verwendet werden. Des Herrn Werk ist schmählich vernachlässigt worden. Dabei hat Gott die Menschen mit genügend Mitteln ausgestattet, um jedem Notfall begegnen zu können, wenn sie nur ein dankbares und gehorsames Herz besäßen.Sch1 516.3

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