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Vom Schatten zum Licht

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    Licht Für Suchende

    Nirgendwo war erkennbar, dass Christus erwartet wurde oder dass Vorbereitungen für den Empfang des Fürsten des Lebens getroffen worden waren. Verblüfft wollte der himmlische Botschafter mit der schmählichen Kunde in den Himmel zurückkehren, als er eine Gruppe von Hirten erblickte, die ihre Herden in der Nacht hüteten, zum sternenbesäten Himmel aufschauten und über die Prophezeiung eines Messias nachdachten, der auf die Erde kommen sollte. Sie sehnten sich nach der Ankunft des Erlösers der Welt. Hier waren Menschen, die sich vorbereitet hatten, um die himmlische Botschaft zu empfangen. Da erschien ihnen plötzlich der Engel des Herrn und verkündigte freudig die gute Botschaft. Himmlische Herrlichkeit überflutete die Ebene, und eine unzählbare Engelschar wurde sichtbar. Als ob die Freude für einen Botschafter allein zu groß gewesen wäre, stimmte ein gewaltiger Chor in ein Lied ein, das alle Erlösten eines Tages singen werden: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.« (Lukas 2,14)VSL 287.3

    Welch eine Lehre liegt in diesem wunderbaren Bericht von Bethlehem verborgen! Wie straft sie unseren Unglauben, unseren Stolz und unsere Selbstzufriedenheit! Sie ist uns eine Warnung, damit wir nicht durch eine sträfliche Gleichgültigkeit die Zeichen der Zeit in gleicher Weise missachten und den Tag unserer Heimsuchung verkennen.VSL 288.1

    Aber nicht nur auf den Höhen Judäas, nicht nur bei bescheidenen Hirten fanden Engel Menschen, die den Messias erwarteten. Auch in heidnischen Ländern gab es solche, die nach ihm Ausschau hielten. Es waren reiche und edle Männer, weise Philosophen des Ostens. Durch das Studium der Natur erkannten die Weisen Gott in der Schöpfung. Aus den hebräischen Schriften hatten sie erfahren, dass ein Stern aus Jakob aufgehen sollte, und mit eifrigem Verlangen erwarteten sie die Ankunft dessen, der nicht nur der »Trost Israels” (Lukas 2,25), sondern auch »ein Licht, zu erleuchten die Heiden« (Lukas 2,32), »das Heil ... bis an die Enden der Erde« sein würde (Apostelgeschichte 13,47). Sie suchten nach dem Licht, und Licht vom Thron Gottes erleuchtete den Weg vor ihren Füßen. Während Priester und Rabbiner in Jerusalem, die berufenen Hüter und Lehrer der Wahrheit, in Finsternis gehüllt waren, leitete der Stern des Himmels diese heidnischen Fremdlinge zum Geburtsort des neuen Königs.VSL 288.2

    Denen, die auf Christus warten, wird er »zum zweiten Mal . nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil« (Hebräer 9,28). Wie die Kunde von der Geburt des Erlösers wurde auch die Botschaft von der Wiederkunft nicht den religiösen Führern anvertraut. Sie hatten versäumt, ihre Verbindung mit Gott aufrechtzuerhalten und das Licht vom Himmel von sich gewiesen. Deshalb gehörten sie nicht zu den Menschen, von denen der Apostel Paulus sagt: »Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.” (1. Thessalonicher 5,4.5)VSL 288.3

    Die Wächter auf den Mauern Zions hätten die Ersten sein sollen, um die Botschaft vom Kommen des Erlösers zu vernehmen, die Ersten, um ihre Stimme zu erheben, um seine Nähe zu verkündigen, die Ersten, um das Volk aufzufordern, sich auf sein Kommen vorzubereiten. Aber sie ließen sich’s wohl ergehen, träumten von Frieden und Sicherheit, während das Volk in seinen Sünden schlief. Jesus verglich seine Gemeinde mit einem unfruchtbaren Feigenbaum, der im Schmuck der Blätter prangte, aber keine köstlichen Früchte hervorbrachte. Man rühmte sich, religiöse Formen zu beachten, während wahre Demut, Reue und Glauben fehlten, welche allein Gott ihren Dienst hätten angenehm machen können. Statt Früchte des Geistes zeigten sich Stolz, Formalismus, Prahlerei, Selbstsucht und Unterdrückung. Eine abgefallene Gemeinde verschloss ihre Augen vor den Zeichen der Zeit. Gott verließ sie nicht, noch ließ er es an seiner Treue fehlen. Sie aber trennten sich von ihm und seiner Liebe. Als sie es ablehnten, seinen Forderungen nachzukommen, blieb die Erfüllung seiner Verheißungen an ihnen aus.VSL 289.1

    So weit kommt es, wenn man das Licht und die Vorzüge nicht schätzt, die Gott schenkt. Wenn eine Gemeinde es versäumt, den Weg zu gehen, den Gott ihr in seiner Vorsehung zeigt, und nicht jeden Lichtstrahl und jede Offenbarung annimmt, verwandelt sich jede Art von Religion unausweichlich in reinen Formalismus, und der Geist der lebendigen Frömmigkeit verschwindet. Diese Wahrheit hat die Geschichte der Kirche wiederholt veranschaulicht. Gott verlangt von seinem Volk Werke des Glaubens und des Gehorsams, entsprechend der geschenkten Segnungen und Vorrechte. Gehorsam verlangt Opfer und schließt das Kreuz ein. Aus diesem Grund lehnten so viele angebliche Nachfolger Christi das Licht des Himmels ab und erkannten wie die Juden von einst nicht die Zeit ihrer Heimsuchung (Lukas 19,44). Weil sie stolz und ungläubig waren, überging der Herr die Oberen von damals und offenbarte seine Wahrheit den Hirten von Bethlehem und den Weisen aus dem Morgenland, weil sie das Licht annahmen, das sie empfangen hatten.VSL 289.2

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