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Vom Schatten zum Licht

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    Zuhause In Der Abgeschiedenheit

    Gott hielt für sein Volk einen Zufluchtsort von erhabener Würde bereit, der den gewaltigen Wahrheiten entsprach, die ihnen anvertraut waren. Diesen getreuen Verbannten wurden die Berge zum Symbol der ewigen Gerechtigkeit Jahwes. Sie zeigten ihren Kindern die Gipfel, die sich in unwandelbarer Majestät vor ihnen auftürmten, und erzählten ihnen von dem, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis (Jakobus 1,17), dessen Wort so dauerhaft ist wie die ewigen Gipfel. Gott festigte die Berge und umgürtete sie mit Stärke, die nur der Arm der unendlichen Kraft von ihrem Ort bewegen kann. Genauso hatte er sein Gesetz geschaffen, das die Grundlage seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden ist. Der Arm des Menschen kann zwar seine Mitmenschen erreichen und ihr Leben zerstören, doch genauso wenig, wie dieser Arm die Berge aus ihren Grundfesten heben und sie ins Meer werfen kann, könnte er auch nur ein Gebot Jahwes verändern oder eine einzige Verheißung austilgen, die Gott denen gegeben hat, die seinen Willen tun. Gottes Diener sollten in ihrer Treue zu seinem Gesetz ebenso fest bleiben wie die ewigen Berge.VSL 63.2

    Hohe Gebirge und tiefe Täler waren eine ständige Erinnerung an Gottes Schöpfermacht. Sie standen für die feste Gewissheit, dass Gottes Fürsorge und Schutz nie enden würden. Diese Pilger lernten die stummen Symbole der Gegenwart Jahwes zu lieben. Sie jammerten nicht über die Härte ihres Schicksals, denn inmitten der Einsamkeit waren sie nie allein. Sie dankten Gott, dass er ihnen vor dem Zorn und der Grausamkeit der Menschen einen Zufluchtsort bereitet hatte. Sie freuten sich über ihre Freiheit, Gott anzubeten. Wenn sie von ihren Feinden verfolgt wurden, gaben ihnen die Bergeshöhen einen sicheren Schutz. Von manch einem erhabenen Felsen stimmten sie Gott ihren Lobgesang an, und die Heere Roms konnten ihre Dankeslieder nicht zum Schweigen bringen.VSL 63.3

    Rein, einfach und brennend war die Frömmigkeit dieser Nachfolger Christi. Die Grundsätze der Wahrheit bedeuteten ihnen mehr als ihr Zuhause, ihre Ländereien, ihre Freunde, ihre Familienangehörigen, ja mehr als ihr eigenes Leben. Diese Grundsätze versuchten sie gewissenhaft in die Herzen ihrer Kinder einzuprägen. Von frühester Kindheit an wurde die Jugend in der Schrift unterrichtet und gelehrt, die Forderungen des Gesetzes Gottes heilig zu halten. Da es nur wenige Abschriften der Bibel gab, lernten sie ihre kostbaren Worte auswendig. Viele konnten lange Abschnitte aus dem Alten wie auch dem Neuen Testament aus dem Gedächtnis aufsagen. Bilder aus der majestätischen Natur und den bescheidenen Segnungen im täglichen Leben wurden mit den Bildern aus der Bibel verglichen. Kleine Kinder lernten, mit Dankbarkeit auf Gott als den Geber aller guten Dinge zu schauen.VSL 64.1

    Liebevolle und zärtliche Eltern hatten eine zu große Zuneigung zu ihren Kindern, als dass sie diese dem Streben nach Genuss überließen. Vor ihnen lag ein Leben voller Mühsal und Prüfungen, vielleicht sogar der Märtyrertod. Von Kindheit an wurden sie angehalten, Schwierigkeiten zu erdulden, sich Prüfungen zu unterziehen und doch selbstständig zu denken und zu handeln. Sehr früh wurde ihnen beigebracht, Verantwortung zu übernehmen, Worte abzuwägen und die Weisheit des Schweigens zu verstehen. Ein einziges unbedachtes Wort bei einer Anhörung durch Feinde hätte nicht nur das Leben des Sprechers, sondern auch das von Hunderten seiner Brüder gefährdet; denn wie Wölfe ihre Beute jagen, so verfolgten die Feinde der Wahrheit diejenigen, die es wagten, sich zur Glaubensfreiheit zu bekennen.VSL 64.2

    Um der Wahrheit willen hatten die Waldenser ihren irdischen Wohlstand aufgegeben und arbeiteten mit beharrlicher Geduld für ihr tägliches Brot. Jeder Fleck anbaufähigen Bodens in den Bergen wurde sorgfältig bewirtschaftet, und die Täler und weniger fruchtbare Hänge wurden urbar gemacht. Sparsamkeit und Selbstverleugnung bildeten einen Teil der Erziehung, die die Kinder als ihr einziges Vermächtnis erhielten. Man lehrte sie, dass ihr Leben nach dem Willen Gottes eine Schule sei und ihre Lebensbedürfnisse nur durch persönliche Arbeit, Vorsorge, Umsicht und Glauben befriedigt werden könnten. Eine solche Erziehung war mühsam und beschwerlich, aber heilsam. Sie gab dem Menschen genau das, was er in seinem gefallenen Zustand benötigt: die Schule, die Gott für die Erziehung und Entwicklung des Menschen vorgesehen hat. Während die Jugend an Mühsal und harte Arbeit gewöhnt wurde, vernachlässigten die Eltern auch die Entwicklung der Bildung nicht. Sie brachten ihren Kindern bei, dass all ihre Kräfte Gott gehören und für seinen Dienst gefördert und entfaltet werden müssen.VSL 64.3

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