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Wie Alles Begann

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    Erneute Reise Nach Ägypten - Mit Benjamin

    Aber die Dürre hielt an. Im Laufe der Zeit war der Vorrat an Getreide, den sie aus Ägypten mitgebracht hatten, nahezu aufgebraucht. Jakobs Söhne wussten nur zu gut, dass es sinnlos wäre, ohne Benjamin nach Ägypten zurückzukehren. Und weil sie wenig Hoffnung hatten, den Entschluss ihres Vaters ändern zu können, verhielten sie sich abwartend und schwiegen zu dem Thema. Immer drückender machte sich die Hungersnot bemerkbar. Aus den sorgenvollen Gesichtern aller Lagerbewohner las der alte Mann ihr Bedürfnis. Schließlich sagte er: »Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Getreide.” (1. Mose 43,2)WAB 207.2

    Juda antwortete ihm: »Der Mann hat uns ausdrücklich gewarnt: ›Kommt nicht mehr ohne euren Bruder zu mir.‹ Wenn du ihn mit uns gehen lässt, werden wir nach Ägypten ziehen und Getreide kaufen. Wenn du Benjamin jedoch nicht gehen lässt, werden wir auch nicht gehen. Denn der Mann hat gesagt: ›Ohne euren Bruder dürft ihr mir nicht mehr unter die Augen treten.‹« (1. Mose 43,3-5 NLB) Als er merkte, dass der Vater in seinem Entschluss unsicher wurde, fügte er hinzu: »Gib mir den Jungen mit, damit wir aufbrechen können und am Leben bleiben. Andernfalls werden wir alle verhungern — und nicht nur wir, sondern auch du und unsere Kinder.” (1. Mose 43,8 NLB) Er bot sich selbst als Bürge für den Bruder an und war bereit, die Schuld für immer zu tragen, falls es ihm nicht gelinge, ihm Benjamin zurückzubringen.WAB 207.3

    Schließlich konnte Jakob seine Zustimmung nicht länger verweigern und befahl seinen Söhnen, sich für die Reise fertig zu machen. Er wies sie auch an, dem Herrscher ein Geschenk von den Dingen mitzunehmen, die das von der Hungersnot heimgesuchte Land noch aufbrachte, »ein wenig Balsam und Honig, Harz und Myrrhe, Nüsse und Mandeln” (1. Mose 43,11). Auch den doppelten Geldbetrag sollten sie dabei haben. »Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und geht wieder zu dem Mann.” (1. Mose 43,13) Als seine Söhne ihre ungewisse Reise antraten, richtete sich der greise Vater auf, hob seine Hände zum Himmel und betete: »Ich bete zu Gott, dem Gewaltigen, dass der Ägypter Erbarmen mit euch hat und Benjamin und euren anderen Bruder wieder mit euch heimkehren lässt. Muss ich denn alle meine Kinder verlieren?« (1. Mose 43,14 GNB)WAB 208.1

    Wieder zogen sie nach Ägypten und stellten sich Josef vor. Als sein Auge auf Benjamin fiel, den Sohn seiner eigenen Mutter, bewegte ihn das tief. Doch unterdrückte er seine Rührung und befahl, die Männer in sein Haus zu führen. Dort ließ er ein Mahl vorbereiten, das er gemeinsam mit ihnen einnehmen wollte. Als man die Brüder in den Palast des Statthalters geleitete, witterten sie größte Gefahr. Sie fürchteten, wegen des Geldes, das sie in ihren Säcken gefunden hatten, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Vermutung lag nahe, man habe es absichtlich dorthin gelegt, um einen Vorwand zu haben, sie zu Sklaven zu machen. In ihrer Angst wandten sie sich an den Verwalter des Hauses. Sie erklärten ihm, unter welchen Umständen sie nach Ägypten gekommen seien. Zum Beweis ihrer Unschuld führten sie an, sie hätten das in den Säcken gefundene Geld wieder mitgebracht und noch weiteres dabei, um damit Nahrung zu kaufen. Sie fügten hinzu: »Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat.« Der Mann erwiderte: »Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld habe ich erhalten.” (1. Mose 43,22.23) Da ließ ihre Angst nach. Als dann Simeon, den man aus dem Gefängnis entlassen hatte, wieder zu ihnen stieß, merkten sie, wie barmherzig Gott zu ihnen gewesen war.WAB 208.2

    Als der Regent erneut mit ihnen zusammentraf, überreichten sie ihm ihre Geschenke und »fielen vor ihm nieder zur Erde« (1. Mose 43,26). Wieder musste Josef an seine früheren Träume denken. Nachdem er seine Gäste begrüßt hatte, wollte er als Erstes wissen: »Wie geht es eurem alten Vater, von dem ihr mir erzählt habt? Lebt er noch?” Sie antworteten: »Ja, unser Vater ... lebt noch ... und es geht ihm gut.« (1. Mose 43,27.28 NLB) Danach verneigten sie sich wieder vor ihm. Als sein Blick auf Benjamin fiel, fragte er: »Ist dies euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt?” Dann fügte er hinzu: »Gott überschütte dich mit seiner Gnade, mein Sohn!” Von Rührung überwältigt, konnte er nicht weitersprechen. Er eilte hinaus, »lief in sein Privatzimmer und weinte dort« (1. Mose 43,29.30 NLB).WAB 208.3

    Nachdem er sich wieder gefasst hatte, kehrte er zurück. Für alle begann ein Festmahl. Nach ihrer Kastenordnung durften Ägypter nicht gemeinsam mit Angehörigen eines anderen Volkes essen. Deshalb saßen Jakobs Söhne an einer Tafel für sich, während der Regent mit Rücksicht auf seinen Rang allein aß. Auch die Ägypter hatten besondere Tische. Als die Brüder Platz genommen hatten, stellten sie überrascht fest, dass sie alle genau nach ihrem Alter zu Tisch saßen. »Ihr Essen wurde ihnen von Josefs Tafel serviert. Benjamin ließ Josef am meisten geben - fünfmal so viel wie seinen Brüdern.« (1. Mose 43,34 NLB) Durch diese Bevorzugung Benjamins wollte Josef feststellen, ob sie ihren jüngsten Bruder mit ebenso viel Hass und Missgunst behandelten wie ihn damals. Da die Brüder noch immer annahmen, Josef verstehe ihre Sprache nicht, unterhielten sie sich ungezwungen miteinander. Dadurch hatte er gute Gelegenheit, ihr wahres Denken kennenzulernen. Trotzdem wollte er sie noch weiter prüfen und ordnete vor ihrer Abreise an, seinen silbernen Trinkbecher im Sack des Jüngsten zu verstecken.WAB 209.1

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