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Wie Alles Begann

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    Jakob Übersiedelt Mit Seiner Ganzen Sippe Nach Ägypten

    Bald waren Vater und Söhne mit ihren Familien, ihren Herden und der zahlreichen Dienerschaft auf dem Weg nach Ägypten. Freudigen Herzens machten sie sich auf den Weg. Als sie nach Beerscheba kamen, brachte der Patriarch dankbar seine Opfer dar. Er bat den Herrn um eine Zusicherung, dass er auf ihrem Weg mit ihnen sei. In einer nächtlichen Vision kam Gottes Wort zu ihm: »Hab keine Angst, nach Ägypten zu gehen, denn ich werde deine Nachkommen dort zu einem großen Volk machen. Ich gehe mit dir nach Ägypten und ich werde deine Nachkommen wieder hierher zurückbringen.« (1. Mose 46,3.4 NLB)WAB 212.4

    Die Zusicherung, ihn in Ägypten zu einer großen Nation zu machen, war bedeutungsvoll. Gott hatte bereits Abraham versprochen, dass seine Nachkommenschaft zahllos wie die Sterne sein sollte, aber bislang hatte sich das auserwählte Volk nur langsam vermehrt. Und das Land Kanaan bot derzeit keinen Raum für die Entwicklung einer Nation, wie sie vorausgesagt war, denn es war im Besitz mächtiger heidnischer Stämme, die erst nach »vier Generationen« (1. Mose 15,16 NLB) vertrieben wurden. Wenn hier Jakobs Nachkommen zu einem großen Volk werden sollten, müssten sie die Einwohner des Landes vertreiben oder sich mit ihnen vermischen. Das Erste konnten sie wegen der göttlichen Vorkehrung nicht tun; und wenn sie sich mit den Kanaanitern vermischt hätten, wären sie in der Gefahr gestanden, zur Abgötterei verführt zu werden. In Ägypten hingegen waren die notwendigen Bedingungen zur Erfüllung des Planes Gottes gegeben: Ein gut bewässerter, fruchtbarer Teil des Landes stand ihnen offen, der ihnen jeden Vorteil für ein schnelles Wachstum bot. Und die Verachtung, mit der sie wegen ihrer Erwerbstätigkeit seitens der Ägypter rechnen mussten - denn alle Hirten waren »den Ägyptern ein Gräuel« (1. Mose 46,34) - würde ihnen die Gelegenheit verschaffen, ein besonderes und eigenständiges Volk zu bleiben, und dazu dienen, sie von der Teilnahme an der Götzenanbetung der Ägypter fernzuhalten.WAB 213.1

    Als sie Ägypten erreichten, zogen sie sofort in die Landschaft Goschen. Dorthin kam Josef in seinem Staatswagen, von fürstlichem Gefolge begleitet. Dennoch waren der Prunk seiner Umgebung und die Würde seiner Stellung schnell vergessen, denn nur ein einziger Gedanke ging ihm durch den Kopf; nur ein einziges Verlangen bewegte sein Herz. Als er die Reisenden herankommen sah, konnte er seine sehnsüchtige Liebe, die er so viele Jahre hatte unterdrücken müssen, nicht mehr beherrschen. Er sprang vom Wagen und lief seinem Vater entgegen, um ihn zu begrüßen. »Als Josef seinen Vater sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange. Dann sagte Jakob zu Josef: ›Nun kann ich sterben, denn ich habe dich gesehen und weiß, dass du noch am Leben bist.‹« (1. Mose 46,29.30 NLB)WAB 213.2

    Josef nahm fünf seiner Brüder, um sie dem Pharao vorzustellen. Dieser überreichte ihnen dabei die Siedlungsgenehmigung für das Land, das ihre neue Heimat werden sollte. Aus Dankbarkeit zu seinem Premierminister hätte der Monarch sie gern zu Staatsbeamten ernannt. Aber Josef, der treue Diener Jahwes, wollte seine Brüder vor den Versuchungen bewahren, denen sie am heidnischen Hof ausgesetzt gewesen wären. Deshalb riet er ihnen, dem König offen ihre Beschäftigung zu nennen, wenn er danach fragen sollte. Jakobs Söhne folgten diesem Rat und erklärten dabei auch, dass sie nur als Gäste im Land weilen und keine ständigen Bewohner werden möchten. Damit behielten sie sich das Recht vor wegzuziehen, wann sie wollten. Der König wies ihnen eine neue Heimstatt zu: Wie angeboten gab er ihnen das Land Goschen, »im besten Teil Ägyptens« (1. Mose 47,6 NLB).WAB 213.3

    Nicht lange nach ihrer Ankunft stellte Josef dem König auch seinen Vater vor. Der Patriarch war wohl ein Fremdling an Königshöfen. Aber inmitten großartiger Landschaften hatte er mit einem mächtigeren Monarchen, mit Gott, Umgang gehabt. Und so erhob er jetzt im Bewusstsein seiner Überlegenheit die Hände und segnete den Pharao.WAB 214.1

    Bei seiner ersten Begrüßung hatte Jakob gegenüber Josef geäußert, dass er nun bereit sei zu sterben - hatte doch die lange sorgen- und leidvolle Zeit ein glückliches Ende gefunden! Aber ihm wurden noch 17 Jahre in der friedlichen Zurückgezogenheit des Landes Goschen gewährt. Diese Jahre standen im glücklichen Gegensatz zu den vorangegangenen. Er erlebte an seinen Söhnen die Beweise wahrer Reue und sah, dass hier für seine Familie die besten Bedingungen bestanden, die für die Entwicklung zu einem großen Volk notwendig waren. Und sein Glaube erfasste die sichere Zusage, dass seine Nachkommen in der Zukunft das Land Kanaan besiedeln würden. Er war umgeben von allerlei Beweisen der Liebe und Gunst, die ihm der Premierminister Ägyptens geben konnte. Er verbrachte noch glückliche Jahre in der Gesellschaft seines lange verlorenen Sohnes. Ruhig und in Frieden schied er schließlich aus dem Leben.WAB 214.2

    Als er den Tod nahen fühlte, ließ er Josef zu sich rufen. Noch immer hielt er sich an Gottes Versprechen, dass seine Nachkommen Kanaan besitzen sollten. Darum sagte er zu ihm: »Wenn du mir wohlgesinnt bist, dann leg deine Hand unter meine Hüfte. Schwöre mir, dass du treu an mir handelst und mir den Gefallen tust, mich nicht in Ägypten zu begraben. Ich möchte bei meinen Vorfahren begraben werden. Wenn ich gestorben bin, dann bring mich aus Ägypten fort und begrabe mich in ihrem Grab.” (1. Mose 47,29.30 NLB) Josef versprach es, aber Jakob gab sich damit noch nicht zufrieden. Er verlangte einen feierlichen Eid, ihn an der Seite seiner Vorfahren in der Höhle von Machpela beizusetzen.WAB 214.3

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