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Wie Alles Begann

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    Der Angeblich Gestohlene Becher

    Fröhlich traten die Brüder die Heimreise an. Simeon und Benjamin waren bei ihnen, ihre Tiere waren mit Getreide beladen, und alle meinten, den Gefahren entronnen zu sein, von denen sie zuvor umgeben waren. Aber kaum hatten sie den Stadtrand erreicht, als der Hausverwalter des Regenten sie einholte und ihnen die bissige Frage stellte: »Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? Warum habt ihr den silbernen Becher gestohlen? Ist das nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt? Ihr habt übel getan.« (1. Mose 44,4.5) Dieser Becher besaß angeblich die Fähigkeit, giftige Substanzen zu entdecken, wenn sich welche darin befanden. In jener Zeit waren solche Becher als Schutz vor Giftmordanschlägen hoch geschätzt.WAB 209.2

    Auf die Beschuldigung des Hausverwalters antworteten die Reisenden: »Warum beschuldigst du uns so schwer? . Wir würden so etwas nie tun. Haben wir dir nicht das Geld, das wir in unseren Säcken gefunden haben, den langen Weg aus Kanaan zurückgebracht? Warum sollten wir Silber oder Gold aus dem Palast deines Herrn stehlen? Wenn du diesen Becher bei einem von uns findest, dann soll derjenige sterben. Und wir anderen wollen die Sklaven deines Herrn sein.” (1. Mose 44,7-9 NLB)WAB 209.3

    »Gut«, sprach der Hausverwalter, »derjenige soll ein Sklave sein, bei dem der Becher gefunden wird. Die anderen sind ohne Schuld« (1. Mose 44,10 NLB). Die Durchsuchung begann unverzüglich. »Rasch lud jeder seinen Sack von seinem Esel.” (1. Mose 44,11 NLB) Der Hausverwalter untersuchte alle Säcke. Er fing bei Ruben an und ging der Reihenfolge nach alle durch bis zum Jüngsten. In Benjamins Sack fand er den Becher.WAB 210.1

    Als Ausdruck ihres völligen Elends zerrissen die Brüder ihre Gewänder. Langsam kehrten sie in die Stadt zurück. Mit ihren eigenen Worten hatten sie Benjamin zum Sklavendasein verurteilt. Sie folgten dem Hausverwalter zum Palast. Als sie den Statthalter dort noch antrafen, warfen sie sich vor ihm nieder. »Wie habt ihr das tun können?«, fragte sie dieser. »Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?” (1. Mose 44,15) Josef wollte von ihnen ein Schuldbekenntnis hören. Zwar hatte er nie behauptet, die Gabe der Weissagung zu besitzen. Sie sollten aber glauben, dass ihm die Geheimnisse ihres Lebens bekannt waren.WAB 210.2

    Juda ergriff das Wort: »Was sollen wir sagen, Herr? Womit könnten wir uns rechtfertigen? Gott hat unsere Schuld ans Licht gebracht. Wir alle sind jetzt deine Sklaven, genau wie der, bei dem sich der Becher gefunden hat.« (1. Mose 44,16 GNB) »Das sei ferne von mir, solches zu tun!«, lautete die Entgegnung. »Der, bei dem der Becher gefunden ist, soll mein Sklave sein; ihr aber zieht hinauf mit Frieden zu eurem Vater.« (1. Mose 44,17) In seiner großen Sorge trat Juda näher auf den Regenten zu und rief aus: »Herr, du bist so mächtig wie der Pharao! Erlaube mir, dass ich trotzdem das Wort an dich richte, und zürne mir nicht!« (1. Mose 44,18 GNB) Mit rührender Beredsamkeit schilderte er das Leid ihres Vaters, nachdem er Josef verloren hatte. Er erwähnte dessen Zaudern und Zagen, Benjamin mit ihnen nach Ägypten ziehen zu lassen, weil er der einzig verbliebene Sohn seiner Mutter Rahel war, die Jakob so sehr geliebt hatte. »Wenn ich ohne den Jungen zu meinem Vater zurückkehre und er sieht, dass der Junge nicht bei uns ist, wird er sterben. Wir würden die Verantwortung dafür tragen, ihn vor Kummer ins Grab gebracht zu haben. Mein Herr, ich habe mich bei meinem Vater für den Jungen verbürgt. Ich habe zu ihm gesagt: ›Wenn ich ihn dir nicht zurückbringe, will ich mein Leben lang die Schuld auf mich nehmen.‹ Bitte, mein Herr, ... [lass] mich anstelle des Jungen als Sklaven für meinen Herrn hier bleiben und ... [lass] den Jungen mit seinen Brüdern zusammen heimkehren. Denn wie kann ich zu meinem Vater zurückkehren, wenn der Junge nicht bei mir ist? Ich kann nicht mit ansehen, welchen Schmerz ihm das zufügen würde.« (1. Mose 44,30-34 NLB)WAB 210.3

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