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Wie Alles Begann

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    Die Sintflut Kommt

    Aber am achten Tag zogen dunkle Wolken am Himmel auf. Grollender Donner und zuckende Blitze folgten. Bald fielen große Regentropfen. So etwas hatte die Welt noch nicht erlebt. Da überkam sie große Angst. Alle fragten sich insgeheim: »Kann es doch sein, dass Noah recht hatte und die Welt dem Untergang geweiht ist?« Der Himmel wurde immer dunkler, und der Regen fiel stärker. In panischer Angst rannten die Tiere umher. Ihr misstönendes Brüllen schien ihr eigenes Los und das Schicksal der Menschen zu beklagen. Dann aber »brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf” (1. Mose 7,11). Wolkenbruchartig stürzte das Wasser vom Himmel. Die Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten die Täler. Wassermassen schossen mit unbeschreiblicher Gewalt aus der Erde. Dabei schleuderten sie Felsbrocken hoch in die Luft, die sich beim Sturz tief in die Erde bohrten.WAB 80.3

    Zuerst mussten die Menschen mit ansehen, wie das zerstört wurde, was sie mit ihren eigenen Händen geschaffen hatten. Ihre prachtvollen Häuser, die wunderschönen Gärten und Haine, in denen ihre Götzenbilder standen, wurden durch Blitze vom Himmel vernichtet; die Trümmer wurden weit durch die Gegend geschleudert. Die Altäre, auf denen sie Menschenopfer dargebracht hatten, wurden niedergerissen. Die Macht des lebendigen Gottes ließ die Götzenanbeter erzittern. Sie mussten erkennen, dass ihre Verderbtheit und ihre Abgötterei diese Vernichtung verursacht hatten.WAB 81.1

    Als die Gewalt des Sturmes zunahm, wurden Bäume, Häuser, Felsen und Erdmassen in alle Richtungen geschleudert. Die Panik von Menschen und Tieren war unbeschreiblich. Das Angstgeschrei derer, die Gottes Autorität verachtet hatten, übertönte noch das Heulen des Sturms. Selbst Satan war gezwungenermaßen den tobenden Elementen ausgesetzt und befürchtete, ebenfalls vernichtet zu werden. Es war ihm ein Vergnügen gewesen, ein so mächtiges Geschlecht in seiner Gewalt zu haben. Er wünschte sich, dass die Menschen weiterlebten, damit sie ihre Abscheulichkeiten verüben und ihren Aufruhr gegen den Herrscher des Himmels fortsetzen konnten. Nun sprach er Verwünschungen gegen Gott aus und warf ihm Ungerechtigkeit und Grausamkeit vor. Wie Satan lästerten auch viele Menschen Gott. Wäre es ihnen möglich gewesen, hätten sie ihm die Macht entrissen und ihn vom Thron gestürzt.WAB 81.2

    Andere waren außer sich vor Angst. Sie streckten ihre Hände nach der Arche aus und baten um Einlass. Aber ihr Flehen war vergeblich. Schließlich erwachte ihr Gewissen in der Erkenntnis, dass es einen Gott und Herrscher im Himmel gibt. Nun riefen sie ihn ernstlich an, aber sein Ohr war für ihr Schreien nicht mehr offen. In jener schrecklichen Stunde begriffen sie, dass die Übertretung des göttlichen Gesetzes ihren Untergang verursacht hatte. Doch es hatte sie nur die Angst vor Strafe dazu gebracht, ihre Sünden einzusehen. Wahre Reue und Abscheu vor dem Bösen empfanden sie nicht. Sie wären wieder in ihre Auflehnung gegenüber Gott zurückgefallen, wäre das Strafgericht abgewendet worden. So wird es auch sein, wenn Gottes Gerichte die Erde treffen, bevor sie in einem Feuersee untergeht. Die Ungläubigen werden genau wissen, worin ihre Sünde besteht: in der Missachtung der Gebote Gottes. Sie werden aber ebenso wenig Reue empfinden wie die Sünder der vorsintflutlichen Welt.WAB 81.3

    In ihrer Verzweiflung versuchten einige, mit Gewalt in die Arche einzudringen. Aber der feste Bau hielt ihren Bemühungen stand. Einige klammerten sich an der Arche fest, bis die ansteigenden Wogen sie fortschwemmten, oder sie verloren durch den Zusammenprall mit Felsbrocken und Bäumen ihren Halt. Sogar die schwere Arche ächzte in allen Fugen, als sie der erbarmungslose Sturm schüttelte und von Welle zu Welle warf. Dass die Tiere in der Arche dabei große Angst hatten, zeigte ihr Geschrei. Doch obwohl die Elemente tobten, setzte die Arche sicher ihre Fahrt fort. Starke Engel hatten den Auftrag, sie zu schützen.WAB 82.1

    Dem Sturm ausgesetzt, drängten die Haustiere in die Nähe der Menschen, als ob sie von ihnen Hilfe erwarteten. Einige Leute banden ihre Kinder und sich selbst auf starke Tiere, denn sie wussten, dass Tiere zäh um ihr Leben kämpfen und auf die höchsten Berge klettern würden, um den steigenden Fluten zu entkommen. Andere banden sich an hohen Bäumen fest, die auf Hügeln oder Berggipfeln standen. Aber diese Bäume wurden entwurzelt und mit ihrer lebendigen Last in die schäumenden Wogen geschleudert. Ein Platz nach dem anderen, der Sicherheit zu bieten schien, musste aufgegeben werden. Als die Wassermassen immer noch höher stiegen, suchten die Menschen auf den höchsten Gipfeln Zuflucht. Häufig kämpften Menschen und Tiere miteinander um einen festen Halt, bis sie alle fortgerissen wurden.WAB 82.2

    Von den höchsten Gipfeln sahen die Menschen weit und breit einen uferlosen Ozean. Noahs ernste Warnungen waren nun keine geeignete Zielscheibe mehr für Hohn und Spott. Wie sehr wünschten sich diese todgeweihten Sünder nun die Gelegenheiten zurück, die sie leichtfertig ausgeschlagen hatten! Wie flehten sie um noch eine Stunde Gnadenzeit, um einen weiteren Gnadenerweis, um noch einen Ruf zur Umkehr aus Noahs Mund! Aber die freundliche Stimme, die ihnen Gottes Gnadenangebot verkündet hatte, war nicht mehr zu vernehmen. Sowohl der Grundsatz der Liebe als auch die Gerechtigkeit verlangten, dass Gottes Gerichte der Sünde Einhalt gebieten. Die Gewässer seines Zorns überrollten den letzten Zufluchtsort, und alle Verächter Gottes kamen in den dunklen Fluten um.WAB 82.3

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