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Wie Alles Begann

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    Erneut Kriege Gegen Die Nachbarn

    Nachdem Davids Herrschaft gefestigt war, erfreute sich die Nation Israel einer langen Friedenszeit. Als die Nachbarvölker die Einheit und Stärke des Königreichs wahrnahmen, hielten sie es schon bald für vernünftig, von offenen Feindseligkeiten abzusehen. Und David, der mit der Organisation und dem Aufbau seines Reiches beschäftigt war, verzichtete auf Angriffskriege. Schließlich aber zog er gegen die alten Feinde Israels, die Philister und die Moabiter, in den Krieg, überwand beide und machte sie tributpflichtig.WAB 693.3

    Danach bildete sich gegen Davids Königreich eine riesige Koalition der umliegenden Völker, was die größten Kriege und Siege seiner Regierungszeit und seinen umfangreichsten Machtzuwachs zur Folge hatte. Dieses feindliche Bündnis, das aus Eifersucht auf Davids zunehmende Macht entstand, war von ihm in keiner Weise herausgefordert worden. Folgende Umstände führten dazu.WAB 694.1

    Die Nachricht vom Tod des Ammoniter-Königs Nahasch gelangte nach Jerusalem. Dieser Monarch hatte David Gutes erwiesen, als dieser vor Sauls Zorn auf der Flucht war. Um seine Dankbarkeit für die ihm damals in der Not erwiesene Hilfe auszudrücken, schickte David Gesandte mit einem Beileidsschreiben zu Hanun, dem Sohn und Nachfolger des Königs, und ließ ihm sagen: »Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, Freundschaft erweisen, wie sein Vater mir Freundschaft erwiesen hat.« (2. Samuel 10,2)WAB 694.2

    Aber seine höfliche Geste wurde missdeutet. Die Ammoniter hassten den wahren Gott und waren erbitterte Feinde Israels. Das scheinbare Wohlwollen, das Nahasch David erwiesen hatte, war damals der Feindschaft gegen Saul, den König Israels, entsprungen. Die Ratgeber Hanuns legten nun Davids Botschaft ganz falsch aus. Es »sagten die führenden Männer des Landes zu Hanun, ihrem Herrn: ›Glaubst du wirklich, David schickt diese Männer, um deinen Vater zu ehren und dir sein Beileid zu übermitteln? Nein, David hat sie zu dir geschickt, damit sie die Stadt auskundschaften, sodass er kommen und sie erobern kann.‹« (2. Samuel 10,3 NLB) Ein halbes Jahrhundert zuvor hatten nämlich die Ratgeber des ammonitischen Königs Nahasch diesen dazu bewegt, den Einwohnern der israelitischen Stadt Jabesch in Gilead, die unter dem Druck der ammonitischen Belagerung um einen Friedensvertrag baten, eine ganz grausame Bedingung zu stellen. Nahasch hatte das Recht gefordert, allen das rechte Auge auszustechen (vgl. 1. Samuel 11,1.2). Die Ammoniter erinnerten sich noch gut daran, wie Saul als König Israels ihren grausamen Plan zunichte machte und die Stadt befreite, deren Einwohner sie hatten demütigen und verstümmeln wollen. Dieser Hass auf Israel trieb sie noch immer an. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Davids Botschaft einer edlen Gesinnung entsprang. Wenn Satan den Verstand der Menschen beherrscht, erweckt er Neid und Argwohn, wodurch auch die allerbesten Absichten missdeutet werden. Hanun hörte auf seine Berater, betrachtete Davids Gesandte als Spione und überhäufte sie mit Spott und Hohn.WAB 694.3

    Die Ammoniter erhielten die Möglichkeit, die üblen Absichten ihres Herzens ungehindert zum Ausdruck zu bringen, damit David ihren wirklichen Charakter erkennen konnte. Es war nicht Gottes Wille, dass Israel ein Bündnis mit diesem heimtückischen heidnischen Volk einging.WAB 695.1

    So wie heute war auch im Altertum ein Gesandter unantastbar. Nach allgemein gültigem Völkerrecht war er vor persönlicher Verletzung oder Kränkung geschützt. Da er als Vertreter seines Herrschers galt, rief jede ihm zugefügte Demütigung unverzüglich nach Vergeltung. Die Ammoniter waren sich bewusst, dass die Beleidigung Israels nicht ungerächt bleiben würde. Sie rüsteten deshalb zum Krieg. »Die Ammoniter erkannten, dass sie David ernsthaft verärgert hatten. Deshalb schickten Hanun und die Ammoniter 1.000 Talente [Zentner] Silber nach Mesopotamien, zu den Aramäern nach Maacha und nach Zoba, um Streitwagen und Reiter anzuwerben. Sie erwarben 32.000 Streitwagen und sicherten sich die Unterstützung des Königs von Maacha und seines Heeres. ... Auch die Ammoniter kamen aus ihren Städten und sammelten sich zum Kampf.« (1. Chronik 19,6.7 NLB)WAB 695.2

    Es war in der Tat ein furchterregendes Bündnis. Die Völker der Länder zwischen Euphrat und Mittelmeer hatten sich mit den Ammonitern zusammengetan. Der Norden und der Osten Kanaans waren von bewaffneten Feinden eingekreist, die gemeinsam das Königreich Israel vernichten wollten.WAB 695.3

    Die Israeliten warteten den Angriff auf ihr Land nicht ab. Ihre Streitkräfte überquerten unter Joabs Führung den Jordan und rückten gegen die Hauptstadt der Ammoniter vor. Ehe aber der Heerführer Israels seine Leute ins Gefecht führte, ermutigte er sie zum Kampf. An seinen Bruder Abischai gewandt, der eine andere Abteilung anführte, sagte er: »Sei mutig! Lass uns tapfer für unser Volk und die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Wille des Herrn geschehe.” (1. Chronik 19,13 NLB) Schon bei der ersten Schlacht besiegten sie die vereinigten Streitkräfte der Feinde. Trotzdem sahen diese den Krieg nicht als beendet an und setzten ihn im darauffolgenden Jahr fort. Diesmal bedrohte der König von Syrien Israel mit einem riesigen Heer. David erkannte, wie viel vom Ausgang dieses Kampfes abhing, und übernahm selbst den Oberbefehl. Durch Gottes Hilfe fügte er dem Gegner eine solch vernichtende Niederlage zu, dass die Syrer zwischen Libanon und Euphrat fortan nicht nur auf Krieg verzichteten, sondern auch Israel tributpflichtig wurden. Gegen die Ammoniter kämpfte David mit aller Kraft weiter, bis auch deren Festungen fielen und das ganze Land unter Israels Herrschaft geriet.WAB 695.4

    Die Gefahren, durch die dem Reich Israel die völlige Vernichtung gedroht hatte, erwiesen sich letztendlich durch Gottes Vorsehung als Mittel zum Aufstieg zu noch nie dagewesener Größe. In Erinnerung an diese außergewöhnliche Befreiung sang David:WAB 696.1

    »Der Herr lebt! Gelobt sei mein Fels!
    Der Gott meines Heils sei hoch erhoben,
    der Gott, der mir Vergeltung schafft
    und zwingt die Völker unter mich,
    der mich errettet von meinen Feinden.
    Du erhöhst mich über die, die sich gegen mich erheben;
    du hilfst mir von den Frevlern.
    Darum will ich dir danken, Herr, unter den Heiden
    und deinem Namen lobsingen,
    der seinem König großes Heil gibt und
    Gnade erweist seinem Gesalbten,
    David, und seinem Hause ewiglich.”
    WAB 696.2

    (Psalm 18,47-51)

    In allen seinen Gesängen prägte David dem Volk ein, dass Jahwe Israels Stärke und Retter ist:WAB 696.3

    »Einem König hilft nicht seine große Macht;
    ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft.
    Rosse helfen auch nicht; da wäre man betrogen;
    und ihre große Stärke errettet nicht.«
    WAB 696.4

    (Psalm 33,16.17)

    »Du bist es, mein König und mein Gott,
    der du Jakob Hilfe verheißest.
    Durch dich wollen wir unsere Feinde zu Boden stoßen,
    in deinem Namen niedertreten, die sich gegen uns erheben.
    Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen,
    und mein Schwert kann mir nicht helfen;
    sondern du hilfst uns von unseren Feinden
    und machst zuschanden, die uns hassen.”
    WAB 696.5

    (Psalm 44,5-8)

    »Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse;
    wir aber denken an den Namen des Herrn, unseres Gottes.”
    WAB 696.6

    (Psalm 20,8)

    Das Königreich Israel hatte nun in vollem Umfang die Erfüllung der Verheißung empfangen, die Gott Abraham gegeben und später Mose gegenüber wiederholt hatte: »Deinen Nachkommen will ich dies Land geben, von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom Euphrat.« (1. Mose 15,18) Israel war zu einer mächtigen Nation herangewachsen, von den Nachbarvölkern geachtet und gefürchtet. In seinem eigenen Reich war Davids Macht sehr groß geworden. Wie nur wenige Herrscher vor oder nach ihm erfreute er sich der Zuneigung und Treue seines Volkes. Er hatte Gott geehrt, nun ehrte Gott ihn.WAB 697.1

    Aber mitten im Wohlstand lauerte Gefahr. Zur Zeit seines größten Triumphes nach außen hin geriet David in die schlimmste Gefahr und erlebte seine bitterste Niederlage.WAB 697.2

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