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Wie Alles Begann

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    Aarons Und Mirjams Eifersucht

    Bei Hazerot, der nächsten Lagerstätte nach Tabera, erwartete Mose eine noch schmerzlichere Prüfung. Aaron und Mirjam hatten hoch angesehene Führungsämter in Israel übernommen. Beide waren mit der prophetischen Gabe ausgestattet, beide hatten auf Gottes Anordnung hin Mose bei der Befreiung der Israeliten zur Seite gestanden. »Ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir hergesandt«, lauteten des Herrn Worte durch den Propheten Micha (Micha 6,4b Elb.). Mirjams Charakterstärke war schon früh zum Ausdruck gekommen. Als Kind hatte sie am Ufer des Nils auf das Körbchen aufgepasst, in dem der Säugling Mose versteckt war. Gott hatte damals ihre Selbstbeherrschung und ihr Feingefühl benutzt, um den künftigen Befreier seines Volkes zu bewahren. Da sie dichterisch und musikalisch sehr begabt war, hatte sie am Ufer des Roten Meeres die Frauen Israels bei Gesang und Tanz angeführt. In der Zuneigung des Volkes und der Ehrerweisung des Himmels kam sie gleich nach Mose und Aaron. Aber dasselbe Übel, das am Anfang im Himmel Zwietracht verursachte, keimte auch in dieser Frau Israels. Es war ihr nicht schwer, jemanden zu finden, der mit ihrer Unzufriedenheit sympathisierte.WAB 361.3

    Bei der Ernennung der 70 Ältesten waren Mirjam und Aaron nicht zu Rate gezogen worden. Das machte beide auf Mose eifersüchtig. Als die Israeliten noch auf dem Weg zum Sinai waren und Jitro sie besuchte, war in beiden die Sorge wach geworden, dass dessen Einfluss auf Mose vielleicht ihren eigenen übersteigen könnte, weil er den Rat seines Schwiegervaters so bereitwillig annahm. Nun meinten sie, bei der Bildung des Ältestenrates seien ihre Stellung und ihr Ansehen unbeachtet geblieben. Mirjam und Aaron hatten nie die Schwere der Belastung und Verantwortung erfahren, die auf Mose ruhte. Doch weil sie ihm zur Seite gestellt worden waren, meinten sie, im gleichen Umfang wie er die Last der Führung Israels zu tragen. Sie hielten die Berufung weiterer Helfer für unnötig.WAB 361.4

    Mose spürte die Bedeutung der großen Aufgabe, die ihm anvertraut war, wie kein anderer. Er war sich seiner eigenen Schwäche bewusst und machte Gott zu seinem Ratgeber. Aaron besaß ein größeres Selbstbewusstsein und vertraute weniger auf Gott. Als ihm Verantwortung übertragen worden war, hatte er versagt. Am Sinai war seine Charakterschwäche sichtbar geworden, als er dem Götzendienst aus niedrigen Beweggründen zustimmte. Aber blind vor Eifersucht und Ehrgeiz verloren Mirjam und Aaron das alles aus den Augen. Aaron war hoch geehrt worden, als Gott seine Familie zum heiligen Priesterdienst berief. Doch leider steigerte gerade dies sein Verlangen nach Selbsterhöhung. Mirjam und er fragten: »Redet denn der Herr allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns?« (4. Mose 12,2) Sie hielten sich von Gott in gleicher Weise bevorzugt und meinten, ihnen stünden die gleiche Stellung und das gleiche Ansehen zu.WAB 362.1

    Weil Mirjam ihrer Unzufriedenheit freien Lauf ließ, beschwerte sie sich über Dinge, die Gott eigens übergangen hatte. Sie hatte an Moses Heirat Anstoß genommen. Dass sich Mose eine Frau aus einem anderen Volk statt aus Israel genommen hatte, war in ihren Augen eine Beleidigung ihrer Familie und ihres Nationalstolzes. Darum behandelte Mirjam Zippora mit unverhohlener Verachtung.WAB 362.2

    Obwohl man Moses Frau eine »Kuschiterin« nannte (4. Mose 12,1), war sie eine Midianiterin und gehörte somit zu den Nachkommen Abrahams. Aber vom Äußeren her unterschied sie sich von den Israeliten durch eine etwas dunklere Hautfarbe. Auch wenn Zippora keine Israelitin war, betete sie doch den wahren Gott an. Sie war von Natur aus schüchtern und zurückhaltend, freundlich und sanft. Der Anblick von Leid berührte sie äußerst schmerzlich. Deshalb hatte Mose auf dem Weg nach Ägypten eingewilligt, dass sie nach Midian zurückkehrte. Er wollte ihr die Qual ersparen, Augenzeuge der göttlichen Strafgerichte zu werden, die Ägypten treffen sollten.WAB 362.3

    Als Zippora ihrem Mann in der Wüste wieder begegnete, sah sie ihm an, dass die Belastung an seinen Kräften zehrte. Sie teilte Jitro ihre Befürchtungen mit, der dann die Maßnahmen zu Moses Unterstützung anregte. Hier lag der Hauptgrund für Mirjams Abneigung gegen Zippora. Sie litt unter der vermeintlichen Vernachlässigung, die sie und ihr Bruder Aaron erfuhren. Sie sah Moses Frau als Ursache dafür an, denn sie schlussfolgerte, dass Zipporas Einfluss Mose bewogen habe, sich nicht mehr wie früher bei ihnen Rat zu holen. Wäre Aaron an dieser Stelle standhaft für das Recht eingetreten, hätte er dem Bösen Einhalt gebieten können. Aber statt Mirjam das Sündhafte ihres Verhaltens deutlich zu machen, war er mit ihr einig. Er hörte auf ihre Beschwerden und teilte bald ihre Eifersucht.WAB 362.4

    Schweigend ertrug Mose ihre Beschuldigungen. Während der langen Jahre in Midian, die mit schwerer Arbeit und Warten ausgefüllt waren, hatte er eine bescheidene und langmütige Einstellung entwickelt. Sie hatte ihn darauf vorbereitet, den Unglauben und das Aufbegehren des Volkes und den Stolz und Neid derer zu ertragen, die eigentlich seine zuverlässigsten Helfer hätten sein sollen. »Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden”, heißt es von ihm (4. Mose 12,3). Deshalb erhielt er mehr Weisheit und Beistand von Gott als andere. Die Heilige Schrift sagt: »Er lässt die Demütigen gehen im Recht, er lehrt die Demütigen seinen Weg.« (Psalm 25,9 ZÜ) Der Herr führt die Demütigen, weil sie lernwillig sind und sich belehren lassen. Sie haben den aufrichtigen Wunsch, Gottes Willen zu erkennen und zu befolgen. Jesus Christus versprach: »Wer seinen Willen tun will, wird erkennen, ob diese Lehre aus Gott ist.« (Johannes 7,17 ZÜ) Durch den Apostel Jakobus erklärte er: »Wem es unter euch aber an Weisheit fehlt, der erbitte sie von Gott, der allen vorbehaltlos gibt und niemandem etwas zum Vorwurf macht: Sie wird ihm zuteilwerden.” (Jakobus 1,5 ZÜ) Aber seine Zusage gilt nur denen, die bereit sind, dem Herrn in allem zu folgen. Gott beugt den Willen keines Menschen. Darum kann er auch niemanden führen, der zu stolz ist, sich belehren zu lassen, und unbedingt seinen eigenen Weg gehen will. Von innerlich gespaltenen Menschen, die ihrem eigenen Willen folgen, aber vorgeben, Gottes Willen zu tun, schrieb Jakobus: »Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.« (Jakobus 1,7)WAB 363.1

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