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Wie Alles Begann

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    Die Strenge Bestrafung Des Abfalls

    Obwohl Gott Moses Bitte erhört und Israel die Vernichtung erspart hatte, musste dessen Abfall doch als Warnung streng bestraft werden. Die Gesetzlosigkeit und der Ungehorsam, in die Aaron das Volk hatte geraten lassen, mussten schnell ausgemerzt werden, andernfalls wären sie in Gottlosigkeit ausgeufert und hätten dem Volk unwiederbringliches Verderben gebracht. Das Böse musste mit unnachgiebiger Härte ausgetrieben werden. Vom Tor des Lagers aus rief Mose dem Volk zu: »Her zu mir, wer für den Herrn ist!« (2. Mose 32,26 Elb.) Wer sich nicht am Abfall von Gott beteiligt hatte, musste sich zu seiner Rechten aufstellen, wer schuldig war, aber bereute, zur Linken. Dieser Befehl wurde befolgt. Es stellte sich heraus, dass der Stamm Levi nicht am Götzendienst teilgenommen hatte. Aus den anderen Stämmen hatten zwar viele gesündigt, aber sie zeigten jetzt Reue. Ein großer Teil dagegen, der sich vor allem aus dem fremden Volk (vgl. 2. Mose 12,38) zusammensetzte und zur Herstellung des Kalbs angestiftet hatte, hielt stur an seiner Rebellion fest. Im Namen des Herrn, des Gottes Israels, erteilte nun Mose denen zu seiner Rechten, die sich von der Abgötterei ferngehalten hatten, den Befehl, ihre Schwerter zu nehmen und alle zu erschlagen, die hartnäckig bei ihrer Auflehnung verblieben. »An jenem Tag starben etwa 3000 Mann.” (2. Mose 32,28 NLB) Ohne Rücksicht auf Stellung, Verwandtschaft oder Freundschaft wurden die Rädelsführer der Bosheit ausgerottet. Aber alle, die demütig bereuten, blieben verschont.WAB 300.2

    Die Vollstrecker dieses schrecklichen Gerichts handelten mit göttlicher Vollmacht, als sie das Urteil des Königs im Himmel ausführten. Wir Menschen müssen uns wegen unserer begrenzten Einsicht davor hüten, unsere Mitmenschen zu richten und zu verurteilen. Aber wenn Gott Menschen gebietet, sein Urteil über Freveltaten zu vollstrecken, sollte ihm gehorcht werden. Alle, die diesen schmerzlichen Akt durchführten, bewiesen damit ihre Abscheu gegenüber Auflehnung und Abgötterei und weihten sich noch vollständiger dem wahren Gott. Der Herr belohnte die Treue des Stammes Levi, indem er ihn auf eine besondere Weise auszeichnete.WAB 301.1

    Die Israeliten hatten sich des Verrats schuldig gemacht - und das gegenüber ihrem König, der sie mit Wohltaten überhäuft und dem sie sich freiwillig unterworfen hatten! Damit Gottes Herrschaft über Israel Bestand haben konnte, musste das Gericht über die Verräter verhängt werden. Doch sogar dabei zeigte sich Gottes Gnade. Während er sein Gesetz aufrechterhielt, räumte er allen die Wahlfreiheit und Gelegenheit ein, zu bereuen und zu ihm zurückzukehren. Nur wer in seiner Rebellion verharrte, wurde ausgerottet.WAB 301.2

    Diese Sünde musste bestraft werden, um den umliegenden Völkern zu zeigen, wie sehr der Götzendienst Gott missfiel. Als Gottes Werkzeug musste Mose dafür sorgen, dass der Bericht über den ernsten, öffentlichen Protest gegen diese Freveltat nicht in Vergessenheit geriet. Wenn die Israeliten später die Götzenkulte ihrer Nachbarvölker verurteilen sollten, könnten ihnen ihre Feinde den Vorwurf entgegenhalten, dass sie sich selbst am Sinai ein Kalb gemacht und es angebetet hatten, während sie bekannten, dass Jahwe ihr Gott sei. Dann könnten die Israeliten - obgleich sie diese beschämende Wahrheit zugeben müssten - auf den schrecklichen Tod der Übertreter verweisen - als Beweis dafür, dass ihre Sünde weder gutgeheißen noch entschuldigt worden war.WAB 301.3

    Aber nicht weniger als die Gerechtigkeit verlangte auch die Liebe, dass diese Sünde bestraft wurde. Gott ist Hüter und gleichzeitig Herrscher seines Volkes. Er macht ein Ende mit allen, die sich für die Auflehnung entschieden haben, damit sie nicht noch andere mit ins Verderben reißen. Als Gott einst Kain am Leben ließ, hatte er dem gesamten Universum gezeigt, was dabei herauskommt, wenn Sünde ungestraft geduldet wird. Durch sein Leben und seine Unterweisung übte Kain auf seine Nachkommen einen Einfluss aus, der zu einem solchen Zustand der Verdorbenheit führte, dass die ganze Welt durch die Sintflut vernichtet werden musste. Die Geschichte der vorsintflutlichen Menschheit beweist, dass eine lange Lebenszeit für Sünder kein Segen ist. Denn trotz Gottes großer Langmut ließen sie nicht von ihrer Bosheit ab. Je älter diese Menschen wurden, desto verdorbener wurden sie.WAB 301.4

    So verhielt es sich auch mit der Abkehr von Gott am Sinai. Wäre die Strafe nicht auf dem Fuß gefolgt, hätten sich die gleichen Ergebnisse eingestellt. Die Erdenbewohner wären wieder so verdorben geworden wie zur Zeit Noahs. Hätte Gott diese Übertreter weiterleben lassen, wären schlimmere Zustände eingetreten als durch die Verschonung Kains. Es war Gottes Gnade, dass Tausende den Tod erlitten, damit nicht später Millionen die Gerichte Gottes erleiden mussten. Um viele zu retten, musste Gott einige bestrafen. Außerdem hatte das Volk Gottes Schutz verwirkt, als es ihm die Gefolgschaft aufkündigte. Seiner Verteidigung beraubt, war das Volk der Gewalt seiner Feinde preisgegeben. Wäre das Böse nicht sofort beseitigt worden, wären die Israeliten bald ihren zahlreichen und mächtigen Gegnern zum Opfer gefallen. Für Israels Wohlergehen war somit die unmittelbare Ahndung des Vergehens notwendig. Zugleich war es eine Lehre für alle kommenden Generationen, dass Verbrechen prompt bestraft werden sollten. Und nicht zuletzt bedeutete es auch Gnade für die Sünder selbst, dass ihrem bösen Treiben ein Ende gesetzt wurde. Dieselbe aufrührerische Gesinnung, die ihre Auflehnung gegen Gott veranlasste, hätte sonst auch zu Hass und Streit untereinander geführt, sodass sie sich schließlich selbst gegenseitig vernichtet hätten. So geschah es aus seiner Liebe zur Welt, zu Israel, ja sogar zu den Übertretern, dass Gott den Frevel schnell und mit aller Strenge bestrafte.WAB 302.1

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