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Der Sieg Der Liebe

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    Von Den Pharisäern Verachtet

    Mit düsteren Blicken unterbrachen sie ihn und fragten, warum er am Sabbat sein Bett herumtrage. Sie erinnerten ihn unfreundlich daran, dass es das Gesetz verbiete, am Tag des Herrn Lasten zu tragen. Vor lauter Freude hatte der Mann vergessen, dass es Sabbat war. Trotzdem empfand er keine Gewissensbisse, weil er ja nur der Aufforderung des Einen, der solch eine göttliche Kraft besaß, gehorcht hatte. Mutig antwortete er: »Der mich gesund gemacht hat, sprach zu mir: Nimm dein Bett und geh hin!« (Johannes 5,11) Sie fragten, wer es gewesen sei, doch er konnte es ihnen nicht sagen. Diese Pharisäer wussten genau, dass nur Einer allein sich als fähig erwiesen hatte, dieses Wunder zu vollbringen. Doch sie suchten einen eindeutigen Beweis dafür, dass es Jesus war, damit sie ihn als Sabbatschänder verurteilen konnten. Ihrer Meinung nach hatte er das Gesetz nicht nur dadurch gebrochen, dass er den kranken Mann am Sabbat heilte, sondern auch weil er ihm gebot, sein Bett wegzutragen.SDL 184.2

    Die Juden hatten das Gesetz so entstellt, dass daraus ein knechtisches Joch geworden war. Ihre törichten Bestimmungen boten anderen Völkern Anlass zum Spott. Besonders der Sabbat war durch viele sinnlose Beschränkungen eingeengt worden. Dieser ehrwürdige und dem Herrn heilige Tag machte ihnen keine Freude. Die Schriftgelehrten und Pharisäer hatten den Sabbattag zu einer unerträglichen Last gemacht. Einem Juden war es nicht erlaubt, am Sabbat ein Feuer zu machen, nicht einmal eine Kerze durfte angezündet werden. Die Folge war, dass die Juden für so manche Dienste, die sie wegen ihrer selbst erlassenen Vorschriften nicht ausführen durften, auf die Hilfe der Heiden angewiesen waren. Sie hatten sich jedoch nicht überlegt, dass, falls diese Handlungen tatsächlich sündhaft waren und sie andere mit deren Erledigung beauftragten, sie genauso schuldig waren, als wenn sie die Arbeit selbst verrichtet hätten. Die Juden dachten, nur sie würden erlöst werden und die bereits hoffnungslose Lage aller anderen könne sich durch nichts verschlechtern. Aber Gott hat keine Gebote erlassen, die nicht von allen befolgt werden können. Seine Gebote unterstützen keine unsinnigen und eigennützigen Einschränkungen.SDL 185.1

    Im Tempel begegnete Jesus erneut dem Geheilten. Dieser war gekommen, um für die große Gnade, die ihm zuteilgeworden war, ein Sünd und ein Dankopfer darzubringen. Als Jesus ihn unter den Gläubigen fand, gab er sich ihm zu erkennen und sagte mit warnender Stimme: »Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre.« (Johannes 5,14)SDL 185.2

    Der Geheilte war überglücklich, seinen Befreier zu treffen. Er wusste nichts von den Feindseligkeiten gegenüber Jesus und erzählte den Pharisäern, die ihn gefragt hatten, dass dieser es war, der ihn gesund gemacht hatte. »Von da an verfolgten die führenden Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte.« (Johannes 5,16 NLB)SDL 185.3

    Weil er angeklagt wurde, den Sabbat gebrochen zu haben, wurde Jesus vor den Hohen Rat42Siehe Erklärungen »Hoher Rat«, S. 817. gebracht, um sich dafür zu verantworten. Wären die Juden damals eine unabhängige Nation gewesen, hätte eine solche Anklage gereicht, ihn zum Tod zu verurteilen. Ihre Abhängigkeit von den Römern verhinderte dies jedoch. Den Juden war es nämlich untersagt, die Todesstrafe zu verhängen. Die gegen Christus vorgebrachte Anklage wäre vor einem römischen Gericht bedeutungslos gewesen. Die Pharisäer hofften jedoch, andere Gründe zu finden. Trotz ihrer Bemühungen, sein Wirken zu behindern, wuchs sein Einfluss sogar in Jerusalem und wurde größer als der ihre. Viele, die kein Interesse an den langen Reden der Rabbiner hatten, wurden von seinen Lehren angezogen. Sie konnten seine Worte verstehen. Ihre Herzen wurden dadurch erwärmt und getröstet. Er sprach von Gott nicht als von einem rachsüchtigen Richter, sondern von einem liebevollen Vater. Jesus offenbarte Gottes Bild, indem er es selbst widerspiegelte. Seine Worte waren wie Balsam für den verwundeten Geist. Mit seinen barmherzigen Worten und Taten brach er die unterdrückende Macht alter Gepflogenheiten wie auch der von Menschen gemachten Gebote und offenbarte die Liebe Gottes in ihrer unerschöpflichen Fülle.SDL 185.4

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