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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Schweigt

    Das Gewissen von Herodes war bei weitem nicht mehr so empfindsam wie damals, als er bei der Bitte von Herodias um das Haupt von Johannes dem Täufer vor Entsetzen erzitterte. Eine Zeitlang hatten ihn wegen dieser grausamen Tat schwere Gewissensbisse geplagt. Doch sein ausschweifendes Leben hatte im Laufe der Zeit sein moralisches Empfinden immer mehr abgestumpft. Jetzt war sein Herz so verhärtet, dass er sogar mit der Strafe prahlte, die er über Johannes verhängt hatte, weil dieser es gewagt hatte, ihn zu tadeln. Nun drohte er Jesus, indem er ihm wiederholt deutlich machte, dass er die Macht habe, ihn freizulassen oder zu verurteilen. Doch Jesus gab durch nichts zu erkennen, dass er auch nur ein Wort gehört hatte.SDL 710.2

    Herodes ärgerte sich über dieses Schweigen. Es machte den Eindruck, als wäre Jesus die Autorität des Königs völlig gleichgültig. Für den eitlen und hochmütigen Herrscher wäre ein aufrichtiger Tadel weniger beleidigend gewesen, als auf diese Weise übergangen zu werden. Erneut drohte er Jesus wütend, doch dieser blieb still und ungerührt. Die Aufgabe von Christus in dieser Welt bestand nicht darin, bloße Neugierde zu befriedigen. Er kam, um zerbrochene Herzen zu heilen. Hätte er ein Wort sagen können, um die Wunden der sündenkranken Menschen zu heilen, wäre er nicht still geblieben. Doch für jene, die die Wahrheit nur mit ihren unheiligen Füßen treten würden, hatte er keine Worte übrig.SDL 710.3

    Christus hätte Worte an Herodes richten können, die den hartgesottenen König bis ins Innerste getroffen hätten. Es hätte ihn mit Furcht und Zittern erfüllt, hätte er ihm die ganze Schuld seines Lebens und den Schrecken seines nahenden Untergangs aufgezeigt. Doch das Schweigen von Christus war die stärkste Zurechtweisung, die er ihm geben konnte. Herodes hatte die Wahrheit, die ihm der größte aller Propheten kundgetan hatte, verworfen, und nun sollte er keine weitere Botschaft empfangen. Nicht ein einziges Wort hatte die Majestät des Himmels noch für ihn übrig. Das Ohr, das für das menschliche Leid immer offen gewesen war, blieb den Befehlen von Herodes verschlossen. Die Augen, die stets in barmherziger und vergebender Liebe auf dem reumütigen Sünder geruht hatten, schenkten Herodes keinen Blick. Die Lippen, welche die eindrucksvollsten Wahrheiten verkündet und mit höchst liebevoller Stimme für die Sündigsten und Verachtetsten gefleht hatten, blieben dem hochmütigen König, der kein Verlangen nach einem Erlöser verspürte, verschlossen.SDL 710.4

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