Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Der Sieg Der Liebe

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Der Rat Des Hohenpriesters Kaiphas

    Als die Versammelten keinen Rat mehr wussten, erhob sich der Hohepriester Kaiphas. Er war ein stolzer und herzloser Mann, überheblich und unduldsam. In seiner Verwandtschaft gab es Sadduzäer, die stolz, unverschämt, rücksichtslos, ehrgeizig und grausam waren. Dies alles versteckten sie unter dem Deckmantel vorgetäuschter Rechtschaffenheit. Kaiphas hatte die Prophezeiungen studiert. Obwohl er ihre wahre Bedeutung nicht verstand, sprach er mit großer Autorität und Selbstsicherheit. »Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme.« (Johannes 11,49b.50 Elb.) Selbst wenn Jesus unschuldig sein sollte, so drängte der Hohepriester, müsse er aus dem Weg geräumt werden. Er sei lästig, ziehe das Volk an sich und untergrabe die Stellung der Obersten. Er sei nur einer, und es wäre besser, er würde sterben, als dass die Befehlsgewalt der Herrscher geschwächt würde. Verlöre das Volk das Vertrauen zu seinen Führern, würde die nationale Macht zerstört werden. Kaiphas warnte vor einem Aufstand, den die Nachfolger von Jesus nach diesem Wunder anzetteln könnten. Dann aber würden die Römer eingreifen, den Tempel schließen, die jüdischen Gesetze abschaffen und sie als Nation vernichten. Was war das Leben dieses Galiläers im Vergleich zum Erhalt der Nation wert? Stünde er dem Wohlergehen Israels im Wege, würde man doch dadurch, dass man ihn beseitigte, Gott einen Dienst erweisen. Es ist besser, dass ein Mensch stirbt, als dass die ganze Nation zerstört wird.SDL 521.1

    Indem Kaiphas erklärte, dass ein Einzelner für das ganze Volk sterben sollte, zeigte er, dass er etwas von den Weissagungen verstand, auch wenn es nur sehr wenig war. Johannes jedoch griff in seinem Bericht über dieses Ereignis die Prophezeiung auf und legte dar, wie breit und tief deren Bedeutung war. Er schrieb: »Nicht nur für dieses Volk, sondern auch, um die in aller Welt verstreut lebenden Kinder Gottes zusammenzuführen.« (Johannes 11,52 GNB) Obwohl geistlich blind, erkannte der überhebliche Kaiphas doch die Mission des Erlösers.SDL 521.2

    Auf den Lippen von Kaiphas wurde diese überaus kostbare Wahrheit zur Lüge. Die Verfahrensweise, die er verfocht, beruhte auf einem Grundsatz, der aus dem Heidentum übernommen worden war. Das schwache Bewusstsein unter den Heiden, dass einer für das Menschengeschlecht sterben müsse, hatte dazu geführt, dass sie anfingen, Menschenopfer darzubringen. Deshalb schlug Kaiphas vor, Christus zu opfern, um die schuldige Nation zu retten, allerdings nicht von ihren Übertretungen, sondern in ihren Übertretungen, damit sie weiterhin in Sünde leben konnte. Durch seine Begründung, so dachte er, könne er jene mundtot machen, die es wagten, Vorbehalte anzubringen, dass nichts an Jesus gefunden worden sei, wofür man ihn mit dem Tod hätte bestrafen können.SDL 521.3

    Bei dieser Versammlung wurden die Feinde von Christus im Innersten ihrer Schuld überführt, denn der Heilige Geist wirkte an ihren Herzen. Doch Satan trachtete danach, die Herrschaft über sie zu gewinnen. Er lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten, die sie wegen Christus erfahren hatten. Wie wenig hatte Christus doch ihre Gerechtigkeit gewürdigt! Er bot eine weit größere Gerechtigkeit an, die alle besitzen müssen, wenn sie Gottes Kinder sein wollen. Ohne ihren Formen und Zeremonien Beachtung zu schenken, hatte Jesus die Sünder dazu ermutigt, sich unmittelbar an Gott als ihren barmherzigen Vater zu wenden und ihm ihre Anliegen vorzubringen. Dadurch hatte er ihrer Meinung nach den priesterlichen Dienst abgeschafft. Er hatte sich geweigert, die Theologie der rabbinischen Schulen anzuerkennen, hatte die üblen Gepflogenheiten der Priester aufgedeckt und ihren Einfluss nachhaltig zunichtegemacht. Er hatte die Auswirkung ihrer Regeln und Traditionen geschwächt und deutlich gemacht, dass sie, obwohl sie die rituellen Gesetze mit aller Strenge durchzusetzen versuchten, Gottes Gesetz auf diese Weise aufhoben. All das rief ihnen Satan nun in Erinnerung.SDL 522.1

    Satan redete ihnen ein, dass sie Jesus umbringen müssten, wenn sie ihre Stellung und ihr Ansehen beibehalten wollten. Diesem Rat folgten sie. Die Befürchtung, dass sie die Macht, die sie ausübten, verlieren könnten, war Grund genug, eine Entscheidung zu treffen. Mit Ausnahme einiger weniger, die es nicht wagten, ihre Meinung auszusprechen, nahm der Hohe Rat die Worte von Kaiphas an, als wären sie von Gott. Die Versammelten waren erleichtert, denn der Streit war nun beigelegt. Sie beschlossen, Christus bei der erstbesten Gelegenheit zu töten. Indem die Priester und Obersten die Beweise der Göttlichkeit von Jesus verwarfen, hatten sie sich selbst in undurchdringliche Finsternis eingeschlossen. Nun standen sie ganz unter Satans Herrschaft, um von ihm über die Schwelle des Abgrunds in das ewige Verderben getrieben zu werden. Doch sie unterlagen einer solch großen Täuschung, dass sie mit sich selbst sehr zufrieden waren. Sie betrachteten sich als Patrioten, die sich um das Heil der Nation bemühten.SDL 522.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents