Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Der Sieg Der Liebe

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Johannes Bleibt Treu

    Nachdem die Boten des Johannes gegangen waren, sprach Jesus zur Menge über den Täufer. Das Herz des Erlösers wandte sich in tiefem Mitgefühl dem treuen Zeugen zu, der im Kerker des Herodes lebendig begraben war. Er wollte nicht, dass die Menschen dachten, Gott habe Johannes verlassen oder dieser sei am Tag der Prüfung im Glauben gescheitert. »Als ihr zu ihm in die Wüste hinausgezogen seid, was habt ihr da erwartet?«, fragte er. »Etwa ein Schilfrohr, das jedem Windzug nachgibt?« (Lukas 7,24 GNB)SDL 201.3

    Das hohe Schilf, das am Jordan wuchs und beim kleinsten Lufthauch schwankte, war ein treffendes Bild für die Rabbiner, die sich als Nörgler und Richter über den Dienst des Johannes erhoben hatten. Bei jedem Wind öffentlicher Meinungen schwankten sie bald in diese, bald in jene Richtung. Sie wollten sich nicht demütigen, um die gewissenerforschende Botschaft des Täufers zu empfangen. Dennoch wagten sie es aus Angst vor den Leuten nicht, sein Werk öffentlich zu bekämpfen. Aber der Bote Gottes war kein solcher Feigling. Die Volksmenge, die sich um Christus versammelt hatte, war Zeuge des Wirkens von Johannes gewesen. Sie hatten gehört, wie furchtlos er die Sünde getadelt hatte. Mit derselben Deutlichkeit hatte Johannes zu den selbstgerechten Pharisäern und priesterlichen Sadduzäern, zu König Herodes und zu dessen Hofstaat, zu den Fürsten und Soldaten, zu Zöllnern und Bauern gesprochen. Er glich nicht einem schwankenden Schilfrohr, das sich durch den Luftzug menschlichen Beifalls oder Vorurteils bewegen ließ. Sogar im Gefängnis war er in seiner Treue zu Gott und seinem Streben nach Gerechtigkeit derselbe geblieben, der er bei der Verkündigung der Botschaft Gottes in der Wüste gewesen war. In seiner Grundsatztreue stand er fest wie ein Fels.SDL 202.1

    Jesus fuhr fort: »Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen sehen in weichen Kleidern? Seht, die herrliche Kleider tragen und üppig leben, die sind an den königlichen Höfen.« (Lukas 7,25) Johannes war berufen worden, die Sünden und Ausschweifungen seiner Zeit zu tadeln. Seine schlichte Kleidung und sein selbstloses Leben stimmten mit dem Wesen seiner Botschaft überein. Reiche Gewänder und ein luxuriöses Leben passen nicht zu Gottes Dienern, sondern zu denen, die »an den königlichen Höfen« leben. Sie passen zu den Herrschern dieser Welt, denen Macht und Reichtum gehören. Jesus hob bewusst den Gegensatz zwischen der Kleidung des Johannes und jener der Priester und Obersten hervor. Diese Würdenträger hüllten sich in prächtige Gewänder und trugen kostbaren Schmuck. Sie stellten sich gern zur Schau und hofften, das Volk zu beeindrucken, um mehr beachtet zu werden. Es ging ihnen eher darum, von den Menschen bewundert zu werden, als ein reines Herz zu erlangen, an dem Gott Wohlgefallen hat. Auf diese Weise zeigten sie, dass sie nicht Gott verehrten, sondern das Reich dieser Welt.SDL 202.2

    »Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen?«, sprach Jesus. »Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Er ist’s, von dem geschrieben steht: ›Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.‹ Ich sage euch, dass unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner größer ist als Johannes.« (Lukas 7,26-28; vgl. Maleachi 3,1) Bei der Ankündigung der Geburt des Johannes hatte der Engel dem Priester Zacharias erklärt: »Er wird groß sein vor dem Herrn.« (Lukas 1,15)SDL 202.3

    Was aber macht wahre Größe nach himmlischer Beurteilung aus? Es ist nicht das, was vor der Welt als Größe gilt. Reichtum, Rang, vornehme Abstammung oder geistige Gaben: Dies allein zählt nicht. Wenn große geistige Fähigkeiten - ohne ein Blick auf andere Werte - an sich verehrenswert wären, müssten wir Satan verehren, dessen Intelligenz kein Mensch je erreicht hat. Je größer eine Gabe ist, desto größer kann der Fluch sein, der entsteht, wenn sie nur eigennützigen Zwecken dient. Es sind sittliche Werte, die bei Gott zählen. Liebe und Reinheit sind Eigenschaften, die er am höchsten wertet. In den Augen des Herrn war Johannes groß, als er vor den Boten des Hohen Rates, vor dem Volk und vor seinen Jüngern nicht seine eigene Ehre suchte, sondern auf Jesus als den von Gott Verheißenen hinwies. Sein freudiger, selbstloser Dienst für Christus stellt die höchste Ausdrucksform einer edlen Gesinnung dar, die sich jemals in einem Menschen zeigte.SDL 203.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents