Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents

Der Sieg Der Liebe

 - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Johannes Wird Auf Seine Aufgabe Vorbereitet

    Doch Johannes war nicht untätig und führte kein Leben in asketischer Schwermut oder egoistischer Abschottung. Von Zeit zu Zeit ging er hinaus, um sich mit Menschen zu treffen. Stets war er ein aufmerksamer Beobachter dessen, was in der Welt vor sich ging. Von seinem stillen Zufluchtsort aus beobachtete er, wie sich die Ereignisse entwickelten. Vom Heiligen Geist erleuchtet, studierte er den Charakter der Menschen. Er wollte verstehen, wie ihr Herz mit der Botschaft des Himmels erreicht werden konnte. Er spürte die Last seines Auftrags und wollte sich in der Abgeschiedenheit durch Andacht und Gebet auf sein zukünftiges Lebenswerk vorbereiten.SDL 83.2

    Obwohl er in der Wüste lebte, blieb er nicht frei von Versuchungen. So weit wie möglich verwehrte er Satan jeden Zugang; dennoch wurde er vom Versucher angegriffen, doch seine geistliche Wahrnehmung war klar. Er hatte Charakterstärke und Entscheidungskraft gelernt und war imstande, mit Hilfe des Heiligen Geistes die Annäherungsversuche Satans zu durchschauen und dessen Macht zu widerstehen.SDL 83.3

    Die Wüste war für Johannes zur Schule und zum Heiligtum geworden. Wie einst Mose inmitten der Hügel von Midian war Johannes von Gottes Gegenwart und den Beweisen seiner Macht umgeben. Er konnte zwar nicht wie Israels großer Führer in der Einsamkeit majestätischer Berge wohnen. Doch vor Johannes lagen die Höhen Moabs jenseits des Jordan, die von jenem Gott erzählten, der die Berge fest gegründet und mit Kraft umgürtet hatte. Die düsteren und schrecklichen Seiten seiner Wüstenheimat veranschaulichten auf lebendige Weise den Zustand Israels. Der fruchtbare Weinberg des Herrn war zu einer trostlosen Einöde verkommen. Aber über der Wüste breitete sich der herrlich leuchtende Himmel aus. So wie sich über die dunklen zusammengeballten Gewitterwolken der Bogen der Verheißung wölbte, so leuchtete über dem zerfallenen Israel die versprochene Herrlichkeit der Herrschaft des Messias auf. Über die Wolken des Zorns spannte sich der Regenbogen seiner Bundesgnade.SDL 83.4

    Ganz allein in der Stille der Nacht las Johannes die Verheißung Gottes an Abraham, dass dessen Nachkommen so zahlreich sein sollten wie die Sterne (vgl. 1. Mose 15,5; 22,17). Und wenn das Licht des anbrechenden Morgens das Gebirge Moabs vergoldete, erzählte es von dem, der »wie das Licht des Morgens [ist], wenn die Sonne aufgeht am Morgen ohne Wolken« (2. SamuelSDL 84.1

    23.4) . Der helle Mittag verkündigte ihm den Glanz der Offenbarung Gottes, »denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen« (Jesaja 40,5).SDL 84.2

    In ehrfurchtsvoller, aber doch froher Stimmung suchte er in den prophetischen Schriften nach den Offenbarungen über das Kommen des Messias, dieses verheißenen Nachkommens, welcher der Schlange den Kopf zertreten sollte (vgl. 1. Mose 3,15). Dieser »Schilo, ›der Ruhebringer‹« (1. Mose 49,10 Schl.), 25Siehe Erklärungen »Schilo«, S. 820 f. sollte auftreten, bevor ein König aufhört, auf dem Thron Davids zu sitzen. Jetzt war diese Zeit gekommen. Im Palast auf dem Berg Zion regierte ein römischer Herrscher. 26Im Jahr 6 n.Chr. wurde der Ethnarch Herodes Archelaus (ein Sohn Herodes des Großen) von Kaiser Augustus abgesetzt und sein Herrschaftsgebiet zur römischen Provinz Judäa. Durch das zuverlässige Wort des Herrn wusste er, dass Christus bereits geboren war.SDL 84.3

    Johannes studierte die spannenden Schilderungen Jesajas von der Herrlichkeit des Messias Tag und Nacht. Er las von diesem »Spross ... aus dem Baumstumpf Isai« (Jesaja 11,1 GNB), vom König, der in Gerechtigkeit regieren und ein »rechtes Urteil den Elenden im Lande« sprechen würde (Jesaja 11.4), der »wie ein schützender Raum vor dem Sturm ... oder wie der Schatten eines gigantischen Felsens in einem vom Durst erschlafften Land« (Jesaja 32,2 NLB) sein würde. Israel sollte nicht länger »Verlassene« heißen, noch sein Land »Einsame«, sondern es sollte vom Herrn genannt werden »meine Lust« und sein Land »liebe Frau« (Jesaja 62,4). Das Herz des einsamen Johannes war von dieser herrlichen Vorstellung erfüllt.SDL 84.4

    Er blickte auf diesen König in seiner Pracht und vergaß sich dabei selbst. Er sah die majestätische Heiligkeit und fühlte sich selbst schwach und unwürdig. Er war bereit, als Bote des Himmels hinauszugehen, ohne Scheu vor den Menschen, denn er hatte den Göttlichen geschaut. Mit erhobenem Haupt und furchtlos konnte er vor weltlichen Herrschern stehen, denn er hatte sich völlig dem König aller Könige unterworfen.SDL 85.1

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents