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Der Sieg Der Liebe

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    »Ich Aber Muss Abnehmen«

    Die Jünger des Johannes kamen zu ihm und klagten: »Meister, der bei dir war jenseits des Jordan, von dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm.« (Johannes 3,26) Mit diesen Worten brachte Satan Johannes in Versuchung. Obwohl die Aufgabe des Johannes fast beendet schien, wäre es ihm doch noch möglich gewesen, das Wirken von Christus zu behindern. Hätte er sich selbst bemitleidet und wäre betrübt und enttäuscht darüber gewesen, dass er allmählich abgelöst wurde, hätte er Zwietracht gesät. Neid und Eifersucht wären die Folge gewesen, und der Fortschritt des Evangeliums wäre ernsthaft behindert worden.SDL 160.3

    Johannes hatte von Natur aus dieselben Fehler und Schwächen wie alle anderen Menschen auch. Als er aber von der göttlichen Liebe berührt wurde, veränderte sie ihn. Er lebte in einer Atmosphäre, die frei von Selbstsucht und Ehrgeiz war, erhaben über die ansteckende Eifersucht. Er hatte kein Verständnis für die Unzufriedenheit seiner Jünger und zeigte ihnen, wie klar er seine Beziehung zum Messias verstand. Er machte ihnen deutlich, wie freudig er den Einen willkommen hieß, für den er den Weg bereitet hatte.SDL 161.1

    Er sagte: »Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihm zuhört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams.« (Johannes 3,27-29) Johannes stellte sich selbst als Freund dar, der - wie damals üblich - ein Bote zwischen den Verlobten war, um den Weg für die Hochzeit vorzubereiten. Sobald der Freund die Braut zum Bräutigam geführt hatte, war seine Aufgabe erfüllt. Er freute sich über das Glück derer, die er auf dem Weg zur Hochzeit unterstützt hatte. So war Johannes dazu berufen worden, das Volk auf Jesus hinzuweisen, und er freute sich mitzuerleben, wie erfolgreich das Wirken des Erlösers war. Er sagte: »Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen!« (Johannes 3,29.30)SDL 161.2

    Während Johannes im Glauben auf den Erlöser blickte, erreichte er den Gipfel der Selbstlosigkeit. Er wollte die Menschen nicht für sich gewinnen, sondern ihre Gedanken immer höher lenken, bis sie auf dem Lamm Gottes ruhten. Er selbst war nur eine Stimme, ein lauter Rufer in der Wüste (vgl. Johannes 1,23; Jesaja 40,3). Nun akzeptierte er freudig, dass es still und dunkel um ihn wurde, damit aller Augen auf das Licht des Lebens gelenkt würden.SDL 161.3

    Boten Gottes, die treu zu ihrer Berufung stehen, suchen nicht die eigene Ehre. Die Selbstsucht macht der Liebe zu Christus Platz. Keine Rivalität wird die kostbare Sache des Evangeliums behindern. Solche Boten werden erkennen, dass es ihre Aufgabe ist, das Evangelium so zu verkünden, wie es Johannes der Täufer tat: »Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!« (Johannes 1,29) Sie werden Jesus erhöhen und mit ihm die ganze Menschheit. »Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.« (Jesaja 57,15)SDL 161.4

    Das Herz des Propheten, vom Egoismus befreit, war mit Licht von Gott erfüllt. Wenn er von der Herrlichkeit des Erlösers Zeugnis ablegte, waren seine Worte fast denen gleich, die Christus im Gespräch mit Nikodemus geäußert hatte. Johannes sagte: »Der von oben her kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über allen ... Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß.« (Johannes 3,31.34) Christus konnte von sich sagen: »Ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.« (Johannes 5,30) Von ihm heißt es: »Du liebst das Recht und hasst das Unrecht. Deshalb, o Gott, hat dein Gott dich gesalbt und das Öl der Freude über dich ausgegossen, reichlicher als über alle anderen.« (Hebräer 1,9 NLB) Der Vater »gibt ihm seinen Geist ohne jede Einschränkung« (Johannes 3,34 NLB).SDL 162.1

    Genauso verhält es sich mit den Nachfolgern von Christus. Wir können das Licht des Himmels nur in dem Maß empfangen, wie wir bereit sind, unseren Egoismus aufzugeben. Wir können weder das Wesen Gottes erkennen, noch Christus im Glauben annehmen, es sei denn, wir »nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht« (2. Korinther 10,5 EÜ). Wer dies tut, erhält den Heiligen Geist ohne Einschränkung. Es ist »Christus, in dem die ganze Fülle von Gottes Wesen in leiblicher Gestalt wohnt. Und ihr habt an dieser Fülle teil, weil ihr mit Christus verbunden seid« (Kolosser 2,9.10 NGÜ).SDL 162.2

    Die Jünger des Johannes hatten berichtet, das ganze Volk komme zu Jesus. Johannes aber hatte ein tieferes Verständnis, als er sagte: »Sein Zeugnis nimmt niemand an.« (Johannes 3,32) Nur wenige seien also bereit, Jesus als ihren Erlöser aus der Sünde anzunehmen. »Wer es [sein Zeugnis] aber annimmt, der besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.« (Johannes 3,33) »Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.« (Johannes 3,36a) Es macht also keinen Sinn, darüber zu streiten, ob die Christus- oder die Johannestaufe von Sünden reinigt. Allein die Gnade verleiht dem Menschen Leben. Ohne Christus ist die Taufe, wie jede andere religiöse Handlung, wertlos. »Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen.« (Johannes 3,36b)SDL 162.3

    Das erfolgreiche Wirken von Christus, das Johannes mit solcher Freude zur Kenntnis nahm, wurde auch der Obrigkeit in Jerusalem bekannt. Priester und Rabbiner waren auf den Einfluss des Täufers eifersüchtig gewesen, denn sie mussten mit ansehen, wie das Volk die Synagogen verließ und in die Wüste strömte. Aber hier war einer, der mit noch größerer Macht die Massen anzog. Die Oberhäupter Israels wollten nicht wie Johannes sagen: »Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.« (Johannes 3,30) Mit neuer Entschlossenheit standen sie auf, um diesen Dienst, der ihnen das Volk abspenstig machte, zu beenden.SDL 162.4

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