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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Soll König Werden

    In ihrer Begeisterung war die Menge bereit, Jesus unverzüglich zum König zu krönen. Sie sahen, dass er nichts unternahm, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken oder sich verehren zu lassen. Darin unterschied er sich ganz wesentlich von den Priestern und Obersten. Darum befürchteten sie, dass er seinen Anspruch auf den Thron Davids nie geltend machen würde. Sie berieten sich untereinander und wurden sich einig, dass sie ihn gewaltsam zum König von Israel ausrufen müssten. Die Jünger stimmten der Menge zu und beteuerten, dass ihr Meister der rechtmäßige Anwärter auf den Thron Davids sei. Nur die Bescheidenheit von Jesus, sagten sie, veranlasse ihn, solche Ehre von sich zu weisen. Möge das Volk seinen Befreier erheben! Die hochmütigen Priester und Obersten sollten gezwungen werden, ihm, der in göttlicher Vollmacht zu ihnen gekommen war, ihre Ehre zu erweisen.SDL 357.3

    Eifrig trafen sie Vorkehrungen, um diesen Plan auszuführen. Doch Jesus erkannte ihre Absicht und wusste, im Gegensatz zu ihnen, welche Folgen ein solches Handeln haben würde. Die Priester und Obersten trachteten ihm schon jetzt nach dem Leben. Sie beschuldigten ihn, er würde ihnen das Volk abspenstig machen. Ein Versuch des Volkes, ihn auf den Thron zu heben, hätte Auflehnung und Gewalt zur Folge und würde die Arbeit für das geistliche Reich behindern. Dieser Entwicklung musste sofort Einhalt geboten werden. Jesus rief seine Jünger zu sich und befahl ihnen, das Boot zu besteigen und umgehend nach Kapernaum zurückzufahren. Er selbst blieb zurück, um das Volk zu entlassen.SDL 358.1

    Noch nie schien es den Jüngern so schwer zu fallen, einer Anordnung von Christus Folge zu leisten. Sie hatten schon lange auf eine Volksbewegung gehofft, die Jesus auf den Thron bringen würde. Sie konnten den Gedanken kaum ertragen, dass diese große Begeisterung nun vergeblich gewesen sein sollte. Die Menge, die sich versammelt hatte, um das Passafest zu feiern, war gespannt darauf, den neuen Propheten zu sehen. Seinen Nachfolgern erschien dies als die goldene Gelegenheit, den Thron für ihren geliebten Meister in Israel aufzurichten. In Anbetracht dessen fiel es ihnen sehr schwer, Jesus allein an dem einsamen Ufer zurückzulassen. Als sie sich gegen seine Anordnung auflehnten, sprach Jesus mit solch einer Autorität, wie er sie ihnen gegenüber nie zuvor beansprucht hatte. Da sie wussten, dass weiterer Widerstand zwecklos war, machten sie sich schweigend auf zum See.SDL 358.2

    Nun gebot Jesus den Menschen, nach Hause zu gehen. Seine Worte waren so bestimmt, dass es niemand wagte, sich dem zu widersetzen. Die Hochrufe und der begeisterte Jubel erstarben auf ihren Lippen. Diejenigen, die sich Jesus näherten, um ihn zu erheben, blieben stehen, und die übereifrige Freude wich von ihren Gesichtern. In der Menge befanden sich willensstarke und fest entschlossene Männer, aber die königliche Würde von Jesus und seine wenigen, ruhigen Befehle besänftigten den Tumult und vereitelten ihre Pläne. Sie erkannten in ihm eine Macht, die über jeder irdischen Autorität stand. Ohne Fragen zu stellen, fügten sie sich.SDL 358.3

    Als Jesus allein war, »ging er hin auf einen Berg, um zu beten« (Markus 6,46b). Stundenlang flehte er zu Gott. Seine eindringlichen Bitten galten nicht ihm selbst, sondern den Menschen. Er bat um Macht, ihnen den göttlichen Charakter seiner Sendung offenbaren zu können. Satan sollte daran gehindert werden, ihren Verstand zu benebeln und ihr Urteilsvermögen zu trüben. Jesus wusste, dass die Tage seines irdischen Wirkens bald vorüber waren und nur wenige ihn als ihren Erlöser annehmen würden. In einem inneren Kampf und unter Schmerzen betete er für seine Jünger. Schwere Prüfungen standen ihnen bevor. Ihre lang gehegten Hoffnungen, die auf einem weitverbreiteten Irrtum beruhten, sollten auf sehr schmerzhafte und schmachvolle Art und Weise enttäuscht werden. Anstatt seine Erhöhung auf den Thron Davids mitzuerleben, sollten sie Zeugen seiner Kreuzigung werden. Dies würde seine eigentliche Krönung sein. Doch die Jünger erkannten dies nicht. Deswegen würden schwere Versuchungen über sie kommen, die sie jedoch kaum als solche erkennen würden. Ohne den Heiligen Geist, der den Verstand erleuchtet und den Blick weitet, würde ihr Glaube scheitern. Es schmerzte Jesus, dass sich ihre Vorstellungen von seinem Reich fast ausschließlich auf weltliche Erhöhung und Ehre beschränkten. Ihretwegen lag eine schwere Sorgenlast auf seinem Herzen. Unter Qualen und mit bitteren Tränen schüttete er sein Herz im Gebet vor Gott aus.SDL 359.1

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