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Der Sieg Der Liebe

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    Bittere Reue

    Der Anblick dieses bleichen, gequälten Angesichts, jener bebenden Lippen und jenes mitleidsvollen und vergebenden Blickes durchbohrte sein Herz wie ein Pfeil. Das Gewissen war erwacht, die Erinnerung wurde lebendig. Petrus dachte an sein Versprechen, das er wenige Stunden zuvor gegeben hatte, seinen Herrn ins Gefängnis, ja sogar in seinen Tod zu begleiten! Er erinnerte sich an seinen Kummer, als ihm der Erlöser beim Abendmahl erzählte, dass er in dieser Nacht seinen Herrn dreimal verleugnen werde. Eben erst hatte Petrus erklärt, Jesus nicht zu kennen. Nun aber wurde ihm schmerzlich bewusst, wie gut ihn der Herr kannte und wie genau er in seinem Herzen jene Falschheit gelesen hatte, die ihm selbst unbekannt war.SDL 691.3

    Eine Flut von Erinnerungen überkam Petrus. Die Barmherzigkeit des Erlösers, seine Freundlichkeit und Langmut, seine Güte und Geduld seinen irrenden Jüngern gegenüber - all das wurde ihm bewusst. Er erinnerte sich auch an die Warnung: »Simon, Simon, Satan hat euch alle haben wollen. Er wollte euch durchsieben wie Weizen. Doch ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre.« (Lukas 22,31.32a NLB) Er dachte mit Entsetzen an seine eigene Undankbarkeit, seine Lügen und seinen falschen Eid. Noch einmal blickte er zu seinem Meister und sah, wie ein Missetäter seine Hand erhob, um Jesus ins Gesicht zu schlagen. Unfähig, diesen Anblick länger zu ertragen, und mit gebrochenem Herzen verließ er eiligst die Halle.SDL 692.1

    Petrus lief hinaus in die Dunkelheit und Einsamkeit. Er wusste nicht wohin, doch dies kümmerte ihn nicht. Schließlich fand er sich im Garten Gethsemane wieder. Die Ereignisse einige Stunden zuvor standen ihm wieder lebhaft vor Augen. Er sah das gequälte Gesicht seines Herrn vor sich, das mit blutigem Schweiß bedeckt und vor Angst verzerrt war. In tiefer Reue dachte er daran, wie Jesus geweint und allein im Gebet gerungen hatte, während sie, die ihm in dieser Stunde der Prüfung hätten beistehen sollen, schliefen! Er erinnerte sich an seine ernste Aufforderung: »Bleibt wach und betet! Sonst wird euch die Versuchung überwältigen.« (Matthäus 26,41a NLB) Noch einmal durchlebte er das Geschehen in der Gerichtshalle. Für sein wundes Herz war es eine Qual zu wissen, dass er selbst zur Erniedrigung und zum Kummer des Erlösers den größten Beitrag geleistet hatte. An demselben Platz, an dem sich Jesus in Todesangst seinem himmlischen Vater anvertraut hatte, fiel Petrus auf sein Angesicht und wünschte sich, sterben zu können.SDL 692.2

    Indem er schlief, als ihn Jesus aufforderte, zu wachen und zu beten, ebnete Petrus den Weg für seine große Sünde. Alle Jünger erlitten einen schweren Verlust, weil sie in dieser entscheidenden Stunde schliefen. Christus kannte die Feuerprobe, durch die sie gehen müssten. Er wusste, wie Satan arbeiten würde, um ihre Sinne zu lähmen, damit sie nicht auf die Prüfung vorbereitet wären. Aus diesem Grund hatte er sie gewarnt. Hätten sie in jenen Stunden im Garten Gethsemane gewacht und gebetet, wäre Petrus nicht seiner eigenen Schwachheit überlassen gewesen und hätte seinen Herrn nicht verleugnet. Hätten die Jünger mit Christus während seines Ringens im Garten gewacht, dann wären sie bereit gewesen, sein Leiden am Kreuz mit anzusehen. Sie hätten das Ausmaß seiner überwältigenden Qual etwas besser verstanden. Sie wären fähig gewesen, sich wieder an seine Worte,die seine Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung voraussagten, zu erinnern. Inmitten der Finsternis dieser schwersten Stunde hätten einige Strahlen der Hoffnung die Dunkelheit erhellt und ihren Glauben gestärkt.SDL 692.3

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