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Der Sieg Der Liebe

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    Die Freigebige Witwe

    Jesus stand im Vorhof des Tempels, wo die Opferkästen standen, und beobachtete die Leute, die ihre Gaben einwarfen. Viele der Wohlhabenden brachten große Summen, die sie in auffallender Weise in den Kasten legten. Jesus sah ihnen traurig zu, sagte jedoch nichts zu ihrem großzügigen Opfer. Als sich aber eine arme Witwe zögerlich näherte, so als fürchtete sie, beobachtet zu werden, hellte sich sein Blick auf. Als die Reichen und Hochmütigen an ihr vorübergingen, um ihre Gaben einzulegen, schreckte sie zurück und wagte es kaum, näher zu treten. Dennoch wünschte sie sich, etwas für die Sache zu tun, die sie so sehr liebte, auch wenn es nur wenig war. Die Frau schaute auf die Gabe in ihrer Hand. Es war im Vergleich zu den Gaben der anderen sehr wenig, doch es war alles, was sie besaß. Sie wartete auf eine günstige Gelegenheit, warf ihre beiden Münzen in den Kasten und ging eilends davon. Dabei begegnete sie dem Blick von Jesus, der fest auf sie gerichtet war.SDL 594.2

    Der Erlöser rief seine Jünger zu sich und machte sie auf die Armut der Witwe aufmerksam. Dann sprach er die lobenden Worte: »Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gelegt als alle anderen.« (Markus 12,43b NGÜ) Als sie diese Worte hörte, spürte sie, dass ihre Tat verstanden und geschätzt wurde. Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Freude. Viele hätten ihr geraten, ihre kleine Gabe für sich zu behalten, da sie in den Händen der wohlgenährten Priester unter den vielen reichen Gaben, die in den Opferkasten gelegt wurden, nichts bedeutete. Doch Jesus verstand ihren Beweggrund. Sie war überzeugt, dass der Tempeldienst von Gott eingesetzt war, und bemühte sich, ihr Möglichstes zu tun, um diesen zu unterstützen. Sie tat, was sie konnte. Ihr Handeln sollte als ein Denkmal für alle Zeit an sie erinnern und ihr in der Ewigkeit Freude bringen. Sie hatte von Herzen gegeben; und ihre Gabe wurde nicht nach dem Wert der Münzen beurteilt, sondern nach der Liebe zu Gott und nach der Anteilnahme an seinem Werk, die sie zum Geben veranlasst hatte.SDL 594.3

    Jesus sagte von der armen Witwe, sie habe »mehr in den Opferkasten gelegt als alle anderen« (Markus 12,43b NGÜ). Die Reichen hatten von ihrem Überfluss gegeben; und viele gaben nur, um von anderen gesehen und geehrt zu werden. Ihre großen Gaben hatten sich weder auf ihre Annehmlichkeiten noch auf ihren Luxus nachteilig ausgewirkt. Es war für sie kein wirkliches Opfer. Ihre Spende konnte nicht mit dem Wert der kleinen Gabe der Witwe verglichen werden.SDL 595.1

    Es ist der Beweggrund, der den Charakter unserer Taten bestimmt und sie als schändlich oder moralisch hochstehend auszeichnet. Gott bewertet nicht die großen Dinge, die jedes Auge sieht und jede Zunge lobt, als kostbar. Gerade die kleinen, mit Freude erfüllten Pflichten und die bescheidenen Gaben, die kein Aufsehen erregen und dem menschlichen Auge wertlos erscheinen, schätzt Gott oft am meisten. Ein Herz voller Vertrauen und Liebe ist Gott mehr wert als die kostbarste Gabe. Die arme Witwe gab mit dem Wenigen, das sie brachte, »alles, was sie zum Leben nötig hatte« (Markus 12,44b NGÜ). Sie verzichtete auf das Essen, um diese beiden Münzen für das zu spenden, was ihr am Herzen lag. Sie tat es im Glauben und vertraute darauf, dass der himmlische Vater sie in ihrer großen Not nicht übergehen werde. Diese selbstlose Einstellung und dieser kindliche Glaube fanden bei Jesus Anerkennung.SDL 595.2

    Es gibt viele unter den Armen, die das Verlangen haben, Gott für seine Gnade und Wahrhaftigkeit ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Es ist ihr großer Wunsch, gemeinsam mit ihren wohlhabenderen Geschwistern Gottes Werk zu unterstützen. Diese Menschen sollten nicht abgewiesen werden. Lasst sie ihre kleinen Gaben bei der himmlischen Bank anlegen. Wird aus einem liebevollen, gotterfüllten Herzen gegeben, werden diese scheinbaren Kleinigkeiten zu geweihten und unbezahlbaren Opfergaben, die Gott mit Wohlwollen betrachtet und segnet.SDL 595.3

    Als Jesus von der Witwe sagte, dass sie »mehr als sie alle eingelegt« (Lukas 21,3b) habe, waren seine Worte nicht nur in Bezug auf den Beweggrund wahr, sondern auch auf die Auswirkungen ihrer Gabe. Sie warf »zwei kleine Kupfermünzen84Das waren damals die kleinsten im Umlauf befindlichen Geldmünzen. hinein« (Markus 12,42b NGÜ) und brachte damit eine viel größere Gabe dar als alle Spenden der reichen jüdischen Führer. Der Einfluss dieser kleinen Opfergabe war wie ein Strom, der am Anfang klein, im Laufe der Jahrhunderte aber immer größer und breiter wurde. Auf vielerlei Weise hat das Beispiel dieser selbstlosen Witwe zur Unterstützung der Armen und zur Verbreitung des Evangeliums beigetragen und eine Wirkung auf Tausende Herzen in allen Ländern und zu allen Zeiten gehabt. Sie beeinflusste damit Reiche und Arme, und deren Opfer erhöhte den Wert ihrer Gabe. Der Segen Gottes, der auf den beiden Münzen der Witwe lag, machte die kleine Gabe zu einer reichen Segensquelle. So ist es mit jeder Gabe, die gegeben, und mit jeder Handlung, die mit dem aufrichtigen Verlangen getan wird, die Ehre Gottes zu vermehren. Sie entsprechen den Absichten des Allmächtigen. Ihre segensreichen Folgen kann kein Mensch ermessen.SDL 596.1

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