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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Bleibt Standhaft

    Nachdem Jesus aus der zweiten Versuchung als Sieger hervorgegangen war, zeigte Satan sein wahres Gesicht. Er erschien nicht als abscheuliches Ungeheuer mit gespaltenen Hufen und Fledermausflügeln. Obwohl gefallen, war er ein mächtiger Engel. Er bekannte sich nun offen als Anführer der Rebellion und als Gott dieser Welt.SDL 110.1

    Satan führte Jesus auf einen hohen Berg und ließ die Reiche dieser Welt in ihrer ganzen Pracht vor seinen Augen vorüberziehen. Das Sonnenlicht schien auf die mit Tempeln und Marmorpalästen geschmückten Städte, auf fruchtbare Felder und auf Weinberge voller Rebstöcke. Die Spuren der Sünde waren verborgen. Eben noch bot sich Jesus der Anblick von Dunkelheit und Trostlosigkeit. Nun fesselte das Bild von unübertroffener Schönheit und großem Reichtum seine Aufmerksamkeit. Dann erklang die Stimme des Versuchers: »Ich will dir Macht über diese Länder und all ihre Reichtümer geben, denn ich verfüge über sie und kann sie geben, wem ich will. Das alles werde ich dir schenken, wenn du niederkniest und mich anbetest.« (Lukas 4,6.7 NLB)SDL 110.2

    Der Auftrag von Christus konnte nur durch Leiden erfüllt werden. Vor ihm lag ein Leben voller Kummer, Entbehrungen und Auseinandersetzungen sowie ein schmachvoller Tod. Er sollte die Sünden der ganzen Welt tragen und die Trennung von der Liebe seines Vaters erdulden. Jetzt bot Satan Jesus an, auf die ganze Macht, die er an sich gerissen hatte, zu dessen Gunsten zu verzichten. Christus hatte durch eine Anerkennung von Satans Herrschaft die Möglichkeit, seiner schrecklichen Zukunft zu entgehen. Damit hätte er jedoch den Sieg in der großen Auseinandersetzung verspielt. Satans Sünde im Himmel bestand gerade darin, dass er sich über den Sohn Gottes erheben wollte. Würde er jetzt die Oberhand gewinnen, wäre das der Sieg der Rebellion.SDL 110.3

    Um seinem Ziel der Täuschung näherzukommen, sagte Satan nur die halbe Wahrheit, als er behauptete, das Königreich und die Herrlichkeit der Welt seien ihm übertragen worden und er könne sie geben, wem er wolle. Sein Herrschaftsgebiet gehörte einst Adam. Satan entriss es ihm, der als Statthalter des Schöpfers auf Erden eingesetzt war. Adam war also kein unabhängiger Herrscher. Die Erde gehört Gott, und er hat alle Dinge seinem Sohn übergeben. Unter der Herrschaft von Christus sollte Adam die Welt regieren. Als Adam durch seinen Treuebruch die Herrschaft an Satan abtreten musste, blieb Christus dennoch der rechtmäßige König. So hatte der Herr auch König Nebukadnezar gesagt, dass »der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will« (Daniel 4,14). Satan kann seine angemaßte Macht nur so weit ausüben, wie Gott es zulässt.SDL 110.4

    Als der Versucher das Königreich und die Herrlichkeit der Welt Christus anbot, schlug er vor, dass Christus seine Herrschaft als wahrer König der Welt aufgeben und diese nun unter Satans Leitung ausüben solle. Auf eine solche Herrschaft richtete sich auch die Hoffnung der Juden. Sie wünschten sich das Reich dieser Welt. Wenn Christus eingewilligt hätte, ihnen ein solches Reich zu verschaffen, wäre er von ihnen mit Freuden empfangen worden. Aber der Fluch der Sünde mit allem Leid haftete daran. Christus befahl dem Versucher: »Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« (Matthäus 4,10; vgl. 5. Mose 6,13)SDL 111.1

    Ausgerechnet Satan, der im Himmel rebelliert hatte, bot nun Christus die Reiche dieser Welt an, um sich dessen Beifall für die Prinzipien des Bösen zu erkaufen. Aber Jesus ließ sich nicht darauf ein. Er war gekommen, um ein Reich der Gerechtigkeit aufzurichten. Von diesem Vorsatz ließ er sich nicht abbringen. Mit der gleichen Versuchung nähert sich Satan den Menschen, und bei ihnen ist er erfolgreicher als bei Christus. Den Menschen bietet er das Reich dieser Welt unter der Bedingung an, dass sie seine Vorherrschaft anerkennen. Er verlangt von ihnen, ihre Rechtschaffenheit zu opfern, das Gewissen zu missachten und sich der Selbstsucht hinzugeben. Christus hingegen lädt dazu ein, zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu trachten (vgl. Matthäus 6,33). Doch Satan geht neben den Menschen her und flüstert ihnen zu: »Ganz gleich, was hinsichtlich des ewigen Lebens wahr ist. Wenn ihr in dieser Welt Erfolg haben wollt, müsst ihr mir dienen. Euer Wohlergehen liegt in meiner Hand. Ich kann euch Reichtum, Vergnügen, Ehre und Glück geben. Hört auf meinen Rat! Lasst euch nicht durch ungewöhnliche Vorstellungen von Ehrlichkeit und Selbstverleugnung verunsichern! Ich werde euch den Weg bahnen.« Durch solche Einflüsterungen werden viele Menschen verführt. Sie stimmen einem selbstsüchtigen Leben zu, und Satan ist damit zufrieden. Indem er sie mit der Hoffnung auf weltliche Macht lockt, gewinnt er die Herrschaft über sie. Er bietet ihnen etwas an, was ihm gar nicht gehört und ihm bald genommen werden wird. Im Gegenzug bringt er die Menschen um ihr Erbe, auf das sie als Kinder Gottes ein Anrecht hätten.SDL 111.2

    Satan hatte in Frage gestellt, ob Jesus Gottes Sohn ist. Durch den knappen Befehl »Weg mit dir, Satan!« (Matthäus 4,10) hatte er einen Beweis, den er nicht abstreiten konnte. Die göttliche Natur blitzte durch die leidgeprüfte, menschliche Gestalt von Jesus. Satan konnte sich dem Befehl nicht widersetzen. Tief gedemütigt und rasend vor Wut war er gezwungen, sich aus der Gegenwart des Erlösers zu entfernen. Der Sieg von Christus war ebenso vollständig wie einst die Niederlage von Adam.SDL 111.3

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