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Der Sieg Der Liebe

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    Unbeachtete Warnungen

    Von nun an äußerte er Zweifel, was die Jünger verwirrte. Er warf Streitfragen auf und verbreitete irreführende Ansichten, indem er die von den Schriftgelehrten und Pharisäern gebrauchten Argumente gegen die Ansprüche von Jesus wiederholte. All die kleinen und großen Unannehmlichkeiten, Nöte und Schwierigkeiten und die scheinbaren Hindernisse bei der Ausbreitung des Evangeliums deutete Judas als Beweis gegen die Wahrhaftigkeit der göttlichen Botschaft. Er führte Schriftstellen an, die mit den Wahrheiten, die Christus verkündigte, nichts zu tun hatten. Diese aus dem Zusammenhang gerissenen Texte verunsicherten die Jünger, und die Entmutigung, unter der sie stets litten, wurde noch größer. Doch all das tat Judas in einer Art und Weise, dass es schien, als wäre er äußerst gewissenhaft. Während die Jünger nach Beweisen suchten, um die Worte des großen Lehrers zu bestätigen, führte sie Judas fast unmerklich auf eine andere Bahn. In einer sehr frommen und scheinbar klugen Weise stellte er Dinge in einem anderen Licht dar, als Jesus es getan hatte, und fügte dessen Worten eine Bedeutung hinzu, welche dieser nicht vermittelt hatte. Seine Andeutungen weckten fortwährend ehrgeizige Wünsche nach weltlicher Größe und lenkten die Jünger von den wichtigen Dingen ab, die sie hätten beachten sollen. Der Streit darüber, wer von ihnen der Größte sei, wurde gewöhnlich von Judas angezettelt.SDL 698.2

    Als Jesus dem reichen, jungen Schriftgelehrten die Bedingung für eine Nachfolge aufzeigte, war Judas unzufrieden und glaubte, man habe einen Fehler gemacht. Würden sich solche Männer wie dieser Oberste mit den Gläubigen verbinden, könnten sie dazu beitragen, das Werk von Christus zu fördern. Hätte man nur ihn als Ratgeber genommen, so dachte Judas, hätte er viele Vorschläge zum Wohl der kleinen Gemeinde machen können. Seine Grundsätze und Methoden würden sich zwar etwas von denen unterscheiden, die Christus vertrat, doch in diesen Angelegenheiten hielt er sich für klüger.SDL 699.1

    In allem, was Christus seinen Jüngern sagte, gab es etwas, dem Judas innerlich nicht zustimmte. Unter seinem Einfluss begann der Sauerteig der Unzufriedenheit schnell zu wirken. Die Jünger erkannten den wahren Urheber von all dem nicht, doch Jesus sah, dass Satan Judas so sehr beeinflusste, dass dieser dessen Eigenschaften annahm. Dadurch fand Satan einen Weg, auch die anderen Jünger in seinen Bann zu ziehen. Bereits ein Jahr vor dem Verrat hatte Jesus erklärt: »Ich habe euch zwölf auserwählt, aber einer von euch ist ein Teufel.« (Johannes 6,70 NLB)SDL 699.2

    Doch Judas wandte sich nicht offen gegen den Erlöser. Er schien auch dessen Lehren nicht anzuzweifeln. Er murrte nicht nach außen hin - bis zum Fest in Simons Haus. Als Maria die Füße des Erlösers salbte, wurde seine habsüchtige Gesinnung sichtbar. Als ihn Jesus deshalb tadelte, wurde sein Herz sehr verbittert. Verletzter Stolz und das Verlangen nach Rache ließen alle Dämme brechen, und die langgehegte Habgier beherrschte ihn nun ganz. Dies wird die Erfahrung eines jeden werden, der beharrlich mit der Sünde spielt. Schlechte Wesenszüge, die weder bekämpft noch überwunden werden, verleiten dazu, den Versuchungen des Bösen nachzugeben. Auf diese Weise wird der Mensch zum Gefangenen von Satans Willen.SDL 699.3

    Judas war aber für Gottes Geist noch nicht völlig unempfänglich geworden. Selbst nachdem er sich zweimal vorgenommen hatte, den Erlöser zu verraten, hätte er noch Gelegenheit zur Umkehr gehabt. Beim Abendmahl bewies Christus seine Göttlichkeit, indem er die Absicht des Verräters offenbarte. Er bezog Judas liebevoll in den Dienst mit ein, den er seinen Jüngern erwies. Doch auch der letzte Aufruf der Liebe blieb unbeachtet. Danach war Judas’ Fall entschieden. Die Füße, die Jesus gewaschen hatte, eilten hinaus, um den Verrat zu vollenden.SDL 699.4

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