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Der Sieg Der Liebe

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    Ein Blinder Wird Sehend

    »Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm ... Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden. Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah - das heißt übersetzt: gesandt und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.« (Johannes 9,1-3.6.7)SDL 455.1

    Unter den Juden glaubte man ganz allgemein, die Sünde werde bereits zu Lebzeiten bestraft. Darum wurde jede Krankheit als Strafe für ein Fehlverhalten angesehen, das der Leidende selbst oder aber seine Eltern begangen haben mussten. Es ist wahr, dass alles Leid eine Folge der Übertretung des göttlichen Gesetzes ist, doch diese Wahrheit wurde verdreht. Satan, der Urheber der Sünde und all ihrer Folgen, hatte die Menschen dazu gebracht, Krankheit und Tod als von Gott ausgehend anzusehen, die willkürlich über den Sünder verhängt wird. Wer also von einer schweren Krankheit oder einem Schicksalsschlag heimgesucht wurde, stand zusätzlich unter der Belastung, als großer Sünder angesehen zu werden.SDL 455.2

    Dadurch war der Weg für die Juden vorbereitet, Jesus zu verwerfen. Von ihm heißt es: »Er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen.« Doch gerade deshalb hielten ihn die Juden »für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre«, und sie verbargen ihr »Angesicht vor ihm« (Jesaja 53,4.3b).SDL 455.3

    Um dies zu verhindern, hatte Gott bereits eine Unterweisung gegeben. Die Geschichte Hiobs hatte gezeigt, dass es Satan ist, der Leid zufügt. Gottes Absicht aber ist es, dies durch seine Gnade wieder aufzuheben. Doch Israel verstand diese Lehre nicht. Indem sie Christus verwarfen, begingen sie denselben Fehler wie Hiobs Freunde, die Gott deswegen tadelte (vgl. Hiob 42,7).SDL 455.4

    Auch die Jünger teilten den Glauben des jüdischen Volkes über die Beziehung von Sünde und Leid. Als Jesus ihre falsche Sichtweise berichtigte, gab er ihnen jedoch keinen Grund an, weshalb der Mann krank geworden war, sondern verwies sie auf die Folgen: Es sollten daran »die Werke Gottes offenbar werden« (Johannes 9,3b). Jesus sagte: »Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.« (Johannes 9,5) Nachdem er den Brei auf die Augen des Blinden gestrichen hatte, schickte er ihn zum Teich Siloah, um sich dort zu waschen. Nun konnte der Blinde wieder sehen. Damit beantwortete Jesus die Frage der Jünger auf ganz praktische Art und Weise, wie er es bei den meisten Fragen tat, die aus reiner Neugier gestellt wurden. Es war nicht die Aufgabe der Jünger, darüber zu befinden, wer gesündigt hatte und wer nicht. Viel wichtiger war es, in der Heilung des Blinden Gottes Macht und Barmherzigkeit zu erkennen. Es war offensichtlich, dass weder der Lehmbrei noch das Wasser, mit dem sich der Blinde waschen musste, eine heilende Wirkung besaß. Es war allein die Macht von Christus.SDL 456.1

    Die Pharisäer konnten über die Heilung nur staunen. Weil er das Wunder an einem Sabbat vollbracht hatte, wurden sie mit Hass erfüllt wie nie zuvor.SDL 456.2

    Die Nachbarn des jungen Mannes und jene, die ihn vorher gekannt hatten, als er noch blind war, sagten: »Ist das nicht der Mann, der da saß und bettelte?« (Johannes 9,8) Misstrauisch schauten sie ihn an, denn seit er sehen konnte, hatte sich sein Angesicht verändert. Nun strahlte er und schien ein anderer Mensch zu sein. Fragend schauten sich die Leute an. Einige meinten: »Er ist es«, andere wieder: »Nein, aber er ist ihm ähnlich.« Doch er, der so reich gesegnet worden war, antwortete und sagte: »Ich bin’s.« (Johannes 9,9) Dann erzählte er ihnen von Jesus und mit welchen Mitteln er geheilt worden war. Daraufhin fragten sie: »Wo ist er? Er antwortete: Ich weiß es nicht.« (Johannes 9,12)SDL 456.3

    Schließlich brachten sie den Mann vor einen Rat der Pharisäer. Erneut fragten sie ihn, wie er denn sehend geworden sei. Er erwiderte: »Einen Brei legte er mir auf die Augen, und ich wusch mich und bin nun sehend.« Da behaupteten einige Pharisäer: »Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält.« (Johannes 9,15.16a) Die Pharisäer hofften, Jesus als Sünder und somit als falschen Messias hinzustellen. Sie wussten nicht, dass er, der den blinden Mann heil gemacht hatte, auch der Schöpfer des Sabbats war und alle damit verbundenen Verpflichtungen kannte. Es schien, als würden sie sich eifrig um die Einhaltung des Sabbats bemühen, aber ausgerechnet an diesem Tag planten sie einen Mord. Viele waren tief berührt, als sie von diesem Wunder erfuhren. Sie waren überzeugt, dass der Mann, der dem Blinden die Augen geöffnet hatte, mehr war als ein gewöhnlicher Mensch. Auf den Vorwurf, dass Jesus ein Sünder sei, weil er den Sabbat nicht halte, entgegneten sie: »Wie kann ein Mensch, der sündigt, solche Wunder tun?« (Johannes 9,16b NGÜ)SDL 456.4

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