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Der Sieg Der Liebe

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    Vom Schwören Und Zehntengeben

    Christus setzte seine Anklagen gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer fort: »Ihr blinden Anführer! Schlimm wird es euch ergehen! Ihr behauptet, es habe keine Bedeutung, ›beim Tempel Gottes‹ zu schwören - einen solchen Eid könne man ruhig brechen. Und im selben Atemzug behauptet ihr: Wenn man aber ›beim Gold im Tempel‹ schwört, müsse man sich daran halten. Ihr verbohrten Dummköpfe! Was ist wichtiger, das Gold oder der Tempel, durch den das Gold erst heilig wird? Ihr sagt, ein Schwur ›beim Altar‹ dürfe ruhig gebrochen werden, ein Eid ›bei den Opfergaben auf dem Altar‹ aber sei bindend! Ihr seid blind! Was ist wichtiger, die Opfergabe auf dem Altar oder der Altar, durch den die Opfergabe erst heilig wird?« (Matthäus 23,16-19 NLB) Die Priester legten Gottes Forderungen nach ihren eigenen falschen und begrenzten Richtlinien aus. Sie maßten sich an, hinsichtlich der Schwere einer Schuld bei verschiedenen Sünden feine Unterschiede zu machen. Dabei gingen sie über einzelne Vergehen leichtfertig hinweg und behandelten andere, die vielleicht kleinere Auswirkungen gehabt hätten, so, als könnten sie nicht vergeben werden. Gegen Bezahlung entbanden sie Menschen von deren Gelübden. Verschiedentlich waren sie sogar bereit, für hohe Geldsummen schwere Verbrechen zu übergehen. Gleichzeitig aber verhängten dieselben Priester und Obersten in anderen Fällen für unbedeutende Übertretungen harte Strafen.SDL 596.2

    »Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von Kräutern wie Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Diese Forderungen solltet ihr erfüllen und das andere nicht außer Acht lassen.« (Matthäus 23,23 NGÜ) Christus verurteilte mit diesen Worten erneut den Missbrauch heiliger Verpflichtungen, aber die Verpflichtungen selbst hob er nicht auf. Wie man mit dem Zehnten85Siehe Erklärungen »Zehnten«, S. 821. verfahren sollte, hatte Gott selbst angeordnet, und dies wurde schon seit frühester Zeit eingehalten. Abraham, der Vater der Gläubigen, zahlte den Zehnten von allem, was er besaß (vgl. 1. Mose 14,20). Die jüdischen Obersten erkannten zu Recht die Pflicht des Zehntenzahlens an, aber sie überließen es nicht dem Einzelnen, nach seinem eigenen Pflichtbewusstsein zu handeln. Für jeden Fall wurden willkürliche Regeln festgelegt. Die Vorschriften waren inzwischen so kompliziert geworden, dass es den Leuten unmöglich war, diese einzuhalten. Niemand wusste, wann seine Verpflichtungen erfüllt waren. So wie sie Gott gegeben hatte, war die Zehntenordnung sinnvoll und gerecht. Die Priester und Rabbiner aber hatten sie zu einer schweren Last gemacht.SDL 597.1

    Alles, was Gott geboten hat, hat seine Bedeutung. Jesus betrachtete das Geben des Zehntens als eine Pflicht, machte aber darauf aufmerksam, dass dies keineswegs die Vernachlässigung anderer Pflichten entschuldigte. Die Pharisäer nahmen es sehr genau mit dem Verzehnten von Gartenkräutern wie Minze, Dill und Kümmel. Das kostete sie wenig, verschaffte ihnen aber den Ruf von Genauigkeit und Frömmigkeit. Gleichzeitig unterdrückten sie mit ihren nutzlosen Einschränkungen das Volk und zerstörten dadurch die Achtung vor dem heiligen Zehntenwesen, das Gott selbst angeordnet hatte. Ihre nichtigen Unterscheidungen nahmen die Gedanken der Menschen gefangen und lenkten von wichtigen Wahrheiten ab. Die bedeutenderen Inhalte des mosaischen Gesetzes - Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Ehrlichkeit - wurden jedoch missachtet. Darum sagte Jesus: »Diese Forderungen solltet ihr erfüllen und das andere nicht außer Acht lassen.« (Matthäus 23,23b NGÜ)SDL 597.2

    Andere Gesetze waren von den Rabbinern auf ähnliche Weise verdreht worden. In den durch Mose gegebenen Anweisungen war es verboten, etwas Unreines zu essen. Der Genuss von Schweinefleisch und dem Fleisch bestimmter anderer Tiere war untersagt, weil dadurch das Blut verunreinigt und das Leben verkürzt werden kann. Die Pharisäer jedoch beließen diese Einschränkungen nicht, wie Gott sie angeordnet hatte, sondern trieben es eigenmächtig bis zum Extrem. Unter anderem wurden die Leute aufgefordert, alles Wasser vor dem Gebrauch zu sieben, damit auch nicht ein kleinstes Insekt, das zu den unreinen Tieren zählen könnte, darin verbliebe. Jesus verglich diese belanglosen Forderungen der Pharisäer mit dem Ausmaß ihrer wirklichen Sünden und sagte zu ihnen: »Ihr wollt die Menschen führen und seid selbst blind. Die winzigste Mücke fischt ihr aus dem Becher, aber Kamele schluckt ihr unbesehen hinunter.« (Matthäus 23,24 GNB)SDL 597.3

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