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Der Sieg Der Liebe

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    Echte Frömmigkeit Und Menschliche Überlieferungen

    Als sich Jesus der Lage des Volkes immer mehr bewusst wurde, stellte er fest, dass die Bestimmungen der Gesellschaft und Gottes Anweisungen in ständigem Widerspruch zueinander standen. Die Menschen wandten sich von Gottes Wort ab und errichteten sich ihr eigenes Gedankengebäude. Sie befolgten die herkömmlichen Rituale, die wertlos waren. Ihr Gottesdienst war nichts als eine Aneinanderreihung von Zeremonien. Die heiligen Wahrheiten, die er vermitteln sollte, blieben den Gottesdienstbesuchern verborgen. Jesus sah, dass sie in dieser formellen Anbetung keinen Frieden fanden. Sie kannten die geistliche Freiheit nicht, die sich dadurch ergibt, dass man Gott wahrhaftig dient. Jesus war gekommen, um die Menschen zu lehren, was wahre Anbetung Gottes bedeutet. Darum konnte er der Vermischung von menschlichen Vorschriften und göttlichen Geboten nicht zustimmen. Er griff die Vorschriften und Bräuche der Gelehrten nicht an, aber wenn er wegen seiner eigenen schlichten Gewohnheiten getadelt wurde, rechtfertigte er sein Verhalten mit dem Wort Gottes.SDL 68.2

    Mit seiner stets liebenswürdigen und demütigen Art versuchte Jesus jene zu erfreuen, denen er begegnete. Gerade weil er so freundlich und unaufdringlich war, glaubten die Schriftgelehrten und Ältesten, ihn leicht durch ihre Lehren beeinflussen zu können. Sie drängten ihn, die Regeln und Überlieferungen anzunehmen, die von den Schriftgelehrten schon seit langer Zeit beachtet worden waren. Aber er verlangte deren Bestätigung aus den heiligen Schriften. Er war bereit, auf jedes Wort zu hören, das aus dem Mund Gottes kam, aber menschlichen Erfindungen konnte er nicht gehorchen. Jesus kannte die Schrift offenbar vom Anfang bis zum Ende und legte sie in ihrer wahren Bedeutung aus. Die Rabbiner waren beschämt darüber, von einem Kind unterrichtet zu werden. Sie behaupteten, es sei ihre Aufgabe, die Schrift auszulegen, und es sei seine Pflicht, ihr Verständnis davon anzunehmen. Sie waren ungehalten darüber, dass er sich ihrem Wort entgegenstellte.SDL 68.3

    Die Gelehrten wussten, dass sie in den heiligen Schriften keine Bestätigung für ihre Traditionen finden konnten. Sie erkannten auch, dass Jesus ihnen in seinem geistlichen Verständnis weit voraus war. Dennoch waren sie verärgert, weil er ihren Vorschriften nicht gehorchte. Als es ihnen nicht gelang, ihn davon zu überzeugen, suchten sie Josef und Maria auf. Sie beklagten sich bei ihnen über seine Verweigerung, was ihm Tadel und Zurechtweisung einbrachte.SDL 69.1

    Schon sehr früh hatte Jesus begonnen, selbstständig zu handeln, wenn es um die Bildung seines Charakters ging. Nicht einmal die Liebe zu seinen Eltern und die Achtung vor ihnen konnten ihn davon abhalten, dem Wort Gottes zu gehorchen. Mit den Worten: »Es steht geschrieben« begründete er jede seiner Handlungen, die von den familiären Gewohnheiten abwich. Doch der Einfluss der Rabbiner machte ihm das Leben schwer. Schon in jungen Jahren musste er die schwierige Lektion vom Schweigen und geduldigen Ausharren lernen.SDL 69.2

    Seine »Brüder«, wie man Josefs andere Söhne 20Siehe Erklärungen »Geschwister von Jesus«, S. 816.nannte, stellten sich auf die Seite der Rabbiner. Sie bestanden darauf, deren Vorschriften so zu befolgen, als wären es Forderungen von Gott. Sie schätzten diese menschlichen Gebote sogar höher als das Wort Gottes ein und ärgerten sich maßlos über den klaren Durchblick von Jesus, mit dem er Wahres von Falschem unterscheiden konnte. Seinen entschiedenen Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz verurteilten seine Brüder als Sturheit. Sie waren von seiner Erkenntnis und Weisheit überrascht, mit der er den Rabbinern antwortete. Sie wussten, dass Jesus nicht in eine ihrer Schulen gegangen war, mussten aber anerkennen, dass diese von ihm belehrt wurden. Sie merkten, dass seine Ausbildung höher war als ihre eigene. Doch sie erkannten nicht, dass er Zugang zum »Baum des Lebens« hatte, einer Quelle der Erkenntnis, die ihnen unbekannt war.SDL 69.3

    Christus sonderte sich nicht ab, was die Pharisäer besonders ärgerte, weil er damit von ihren strengen Regeln abwich. Er empfand, dass das religiöse Leben von hohen Mauern umschlossen war, als wäre es für den Alltag zu heilig. Solche Trennmauern riss Jesus nieder. Im Umgang mit Menschen fragte er nicht: Welches Glaubensbekenntnis vertrittst du oder zu welcher Kirche gehörst du? Er half allen, die Hilfe benötigten. Anstatt sich als Einsiedler zurückzuziehen, um dadurch seinen göttlichen Charakter hervorzukehren, bemühte er sich aufrichtig um das Wohl der Menschen. Er schärfte ihnen ein, dass der biblische Glaube nicht darin besteht, den Körper zu kasteien. Er lehrte, dass reine und unverdorbene Frömmigkeit nicht nur für bestimmte Zeiten und besondere Anlässe gedacht ist. Immer und überall bekundete er ein liebevolles Interesse an Menschen und verbreitete eine Atmosphäre heiterer Frömmigkeit. All das war ein Vorwurf an die Pharisäer. Es wurde deutlich, dass Religion nicht aus Selbstsucht besteht und dass ihr krankhaftes Streben nach persönlichem Vorteil von wahrer Frömmigkeit weit entfernt war. Dies weckte ihre Feindschaft gegen Jesus, und sie versuchten, ihn zum Einhalten ihrer Vorschriften zu zwingen.SDL 70.1

    Jedes Leid, das Jesus sah, versuchte er zu lindern. Er konnte nur wenig Geld geben, aber er verzichtete häufig auf sein Essen, um denen zu helfen, die es nötiger hatten als er. Seine Brüder spürten, dass sein Einfluss ihren bei weitem übertraf. Er hatte ein Taktgefühl, das keiner von ihnen besaß oder zu haben wünschte. Wenn sie arme, erniedrigte Menschen unfreundlich anfuhren, bemühte sich Jesus genau um diese Leute und sprach ihnen Mut zu. Den Notleidenden reichte er einen Becher mit kühlem Wasser und legte sein eigenes Essen stillschweigend in ihre Hände. Indem er ihre Leiden linderte, wurden die Wahrheiten, die er sie lehrte, mit seinen Liebestaten in Verbindung gebracht und auf diese Weise fest ins Gedächtnis eingeprägt.SDL 70.2

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