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Der Sieg Der Liebe

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    Mitgefühl

    Unter der Menge, die dem unschuldig Verurteilten zur Kreuzigungsstätte folgte, befanden sich nicht wenige Frauen. Ihre Aufmerksamkeit war ganz auf Jesus gerichtet. Einige von ihnen hatten ihn zuvor schon einmal gesehen. Manche hatten ihre Kranken und Leidenden zu ihm gebracht oder waren selbst geheilt worden. Sie erzählten sich, was geschehen war, und wunderten sich über die Menge, die dem Menschen, dem sie so zugetan waren und für den sie bereit waren, sich aufzuopfern, mit so viel Hass begegnete Ungeachtet der rasenden Menge und trotz der zornigen Worte der Priester und Obersten drückten diese Frauen ihr Mitgefühl aus. Als Jesus ohnmächtig unter dem Kreuz zusammenbrach, begannen sie laut zu wehklagen.SDL 723.4

    Diese Anteilnahme war das Einzige, was die Aufmerksamkeit von Christus erregte. Obwohl er schwer litt, während er die Sünden der Welt trug, ließ ihn dieser Ausdruck von Trauer nicht kalt. Liebevoll und voller Mitgefühl schaute er diese Frauen an. Sie glaubten nicht an ihn, und er wusste, dass sie ihn nicht als den von Gott Gesandten beweinten, sondern von menschlichem Mitgefühl bewegt waren. Er wies ihre Teilnahme nicht zurück; vielmehr erweckte es in seinem Herzen ein noch tieferes Mitgefühl für sie. »Ihr Töchter von Jerusalem«, sagte er zu ihnen, »weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder« (Lukas 23,28). Von dem, was um ihn herum geschah, blickte Christus voraus auf die Zeit der Zerstörung Jerusalems. Viele von denen, die nun weinten, würden während jener schrecklichen Zeit mit ihren Kindern umkommen.SDL 724.1

    In Gedanken ging Jesus vom Untergang Jerusalems noch zu einem weiteren Gericht. In der Zerstörung der unbußfertigen Stadt sah er ein Sinnbild für die endgültige Zerstörung, die über die Welt kommen wird. Daher fuhr er fort: »Dann wird man zu den Bergen sagen: ›Fallt auf uns herab!‹ und zu den Hügeln: ›Begrabt uns!‹ Denn wenn man schon mit dem grünen Holz so umgeht, was wird dann erst mit dem dürren geschehen?« (Lukas 23,30.31 NGÜ) Mit dem grünen Holz meinte Jesus sich selbst, den unschuldigen Erlöser. Gott ließ es zu, dass sein Zorn gegen die Übertretung auf seinen geliebten Sohn fiel. Jesus sollte für die Sünden der Menschen gekreuzigt werden. Wie viel Leid wird dann der Sünder tragen müssen, der in der Sünde verharrt? Alle Unbußfertigen und Ungläubigen werden ein Leid und ein Elend erfahren, das mit Worten nicht beschrieben werden kann.SDL 724.2

    Viele aus der Menge, die dem Erlöser nach Golgatha folgten, hatten ihn bei seinem triumphalen Einzug in Jerusalem mit freudigen Hosianna-Rufen und wedelnden Palmzweigen begrüßt. Viele, die ihn damals laut gepriesen hatten, weil alle es taten, stimmten jetzt leidenschaftlich mit ein in den Ruf: »Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!« (Lukas 23,21b NLB) Als Christus in Jerusalem einzog, hatten die Hoffnungen der Jünger ihren Höhepunkt erreicht. Sie hatten sich dicht an ihren Meister herangedrängt und die Verbundenheit zu ihrem Meister als große Ehre empfunden. Jetzt, wo er gedemütigt wurde, folgten sie ihm in einiger Entfernung. Sie waren tief bekümmert und bedrückt, weil ihre Hoffnungen enttäuscht worden waren. Wie hatten sich die Worte von Jesus doch bewahrheitet: »In dieser Nacht werdet ihr alle Ärgernis nehmen an mir. Denn es steht geschrieben (Sacharja 13,7): ›Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.‹« (Matthäus 26,31)SDL 724.3

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