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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Sorgt Sich Um Seine Jünger

    Das ganze Leben von Jesus zeichnete sich durch selbstloses Dienen aus. Alle seine Taten hatten bezeugt, dass er nicht gekommen war, »um bedient zu werden, sondern um zu dienen« (Matthäus 20,28b Elb.). Seine Jünger jedoch hatten diese Lektion noch nicht gelernt. Bei diesem letzten Passamahl wiederholte Jesus seine Lehre noch einmal anhand eines Beispiels, das sich ihrem Herzen und Sinn für immer einprägen sollte.SDL 626.2

    Die Gespräche zwischen Jesus und seinen Jüngern, die von allen sehr geschätzt wurden, waren gewöhnlich Momente stiller Freude. Die Passa- mahlzeiten waren stets besonders bedeutsame Augenblicke gewesen. Doch bei diesem Anlass war Jesus betrübt. Es war ihm schwer ums Herz, und auf seinem Angesicht lag ein Schatten. Als er mit seinen Jüngern im Obergemach zusammenkam, spürten sie, dass ihn etwas sehr bedrückte. Obwohl sie die Ursache nicht kannten, nahmen sie Anteil an seinem Kummer.SDL 626.3

    Als sie um den Tisch versammelt waren, sprach Jesus mit trauriger Stimme die bewegenden Worte: »Mich hat sehnlich verlangt, vor meinem Leiden mit euch dieses Passalamm zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes. Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch. Denn ich sage euch: Von jetzt an werde ich von der Frucht des Weinstocks nicht mehr trinken, bis das Reich Gottes kommt.« (Lukas 22,1518 ZÜ)SDL 626.4

    Christus »wusste, dass für ihn die Stunde gekommen war, diese Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen. Er hatte die Menschen, die in der Welt zu ihm gehörten, immer geliebt. Jetzt gab er ihnen einen letzten und äußersten Beweis seiner Liebe.« (Johannes 13,1b GNB) Nun stand er im Schatten des Kreuzes, und der Schmerz quälte sein Herz. Ihm war bewusst, dass er in der Stunde seines Verrats verlassen sein und auf die erniedrigendste Weise - wie ein Verbrecher - getötet werden wird. Er kannte die Undankbarkeit und Grausamkeit derer, die zu retten er gekommen war. Ihm war bewusst, wie groß das Opfer war, das er bringen musste und für wie viele es vergeblich sein würde. Das Wissen um all das, was ihm bevorstand, hätte ihn eigentlich beim Gedanken an seine eigene Erniedrigung und sein Leiden überwältigen können. Doch er blickte auf die Zwölf, die ihn als die Seinen begleitet hatten. Nach seiner Schmach und Schande und seiner schrecklichen Behandlung würden sie im Kampf der Welt zurückgelassen werden. Seine Gedanken an sein eigenes kommendes Leiden waren stets mit der Zukunft seiner Jünger verbunden. Er dachte nicht an sich selbst. Es war die Sorge um seine Jünger, die ihn mehr als alles andere beschäftigte.SDL 627.1

    An diesem letzten Abend mit seinen Jüngern hatte ihnen Jesus viel zu sagen. Wären sie bereit gewesen, das aufzunehmen, was er ihnen mitteilen wollte, wären sie vor herzzerreißender Qual, vor Enttäuschung und Unglauben bewahrt geblieben. Aber Jesus sah, dass sie nicht ertragen konnten, was er ihnen zu sagen hatte. Als er in ihre Gesichter schaute, erstarben die mahnenden und tröstenden Worte auf seinen Lippen. Für einige Momente blieb alles still, und es sah aus, als würde Jesus auf etwas warten. Die Jünger waren verunsichert. Ihre Anteilnahme und ihr Mitgefühl, verursacht durch den Kummer ihres Meisters, waren anscheinend verflogen. Seine traurigen Worte, die auf sein eigenes Leiden hinwiesen, hatten sie nur wenig beeindruckt. Die Blicke, die sie einander zuwarfen, sprachen vielmehr von Eifersucht und Zank.SDL 627.2

    Es entstand ein »Streit über die Frage, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe« (Lukas 22,24 NGÜ). Dieser Streit, den sie auch in der Gegenwart von Jesus fortsetzten, betrübte und verletzte ihn. Die Jünger klammerten sich an ihre Lieblingsidee, dass Christus seine Macht durchsetzen und den Thron Davids besteigen werde. Und im Herzen sehnte sich noch immer jeder danach, der Größte im Reich Gottes zu sein. Sie hatten sich selbst und untereinander beurteilt. Doch anstatt den anderen höher zu achten, hatte sich jeder selbst an die erste Stelle gesetzt. Die Bitte von Jakobus und Johannes, auf der rechten und linken Seite des Thrones von Christus sitzen zu dürfen, hatte die Entrüstung der anderen hervorgerufen. Dass die beiden Brüder es gewagt hatten, um den höchsten Platz im Reich zu bitten, hatte die anderen zehn so sehr verärgert, dass sie sich einander zu entfremden drohten. Sie hatten den Eindruck, falsch beurteilt worden zu sein, und meinten, ihre Treue und ihre Fähigkeiten würden nicht geschätzt. Judas war über Jakobus und Johannes am meisten erzürnt.SDL 627.3

    Als die Jünger den Abendmahlsraum betraten, waren ihre Herzen mit Groll erfüllt. Judas drängte sich an die linke Seite von Christus, Johannes befand sich auf der rechten. Judas war fest entschlossen, den höchsten Platz - wenn es diesen gab - einzunehmen. Dieser Platz, so dachte man, befinde sich gleich neben Christus. Doch Judas war ein Verräter.SDL 628.1

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