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Der Sieg Der Liebe

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    Ein Arbeitsfeld Ausserhalb Von Judäa

    Jesus hatte gerade den Ort verlassen, an dem er gewirkt hatte, weil ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer nach dem Leben trachteten. Sie murrten und beschwerten sich, brachten ihren Unglauben und ihre Bitterkeit zum Ausdruck und lehnten das Heil ab, das ihnen so großzügig angeboten wurde. Hier nun traf Christus einen Menschen aus einem benachteiligten und verhassten Volk, das nicht das Vorrecht hatte, vom Licht des Wortes Gottes erleuchtet zu werden. Doch diese Frau gab sich sofort dem göttlichen Einfluss hin und vertraute vorbehaltlos darauf, dass Jesus ihre Bitte erfüllen könne. Sie bat um die Krümel, die vom Tisch des Herrn fielen. Wenn ihr das Vorrecht eines Hundes gewährt würde, war sie gern bereit, als ein solcher angesehen zu werden. Sie hatte weder nationale noch religiöse Vorurteile und besaß diesbezüglich auch keinen Stolz, der ihr Verhalten beeinflusst hätte. Augenblicklich erkannte sie in Jesus ihren Retter und glaubte, dass er imstande sei, alles zu tun, worum sie ihn bat.SDL 386.2

    Dies genügte dem Erlöser. Er hatte ihren Glauben an ihn auf die Probe gestellt. Durch den Umgang mit ihr hatte er allen gezeigt, dass sie, die als Ausgestoßene des Volkes Israel galt, nicht länger ein Fremdling, sondern ein Kind der göttlichen Familie war. Als Kind hatte sie das Vorrecht, an den Gaben des Vaters teilzuhaben. Christus erfüllte nun ihre Bitte und beendete damit die Unterweisung seiner Jünger. Indem er sich umwandte und die Frau voller Erbarmen und Liebe anblickte, sagte er zu ihr: »Frau, dein Glaube ist groß! Was du willst, soll geschehen.« (Matthäus 15,28 NGÜ) Von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. Der Dämon plagte sie nicht mehr. Nun ging die Frau weg, bezeugte Jesus als ihren Erlöser und war glücklich, dass ihre Bitte erhört worden war.SDL 387.1

    Dies war das einzige Wunder, das Jesus während dieser Reise vollbrachte. Nur dieser Tat wegen war er ins Grenzgebiet von Tyrus und Sidon gegangen. Er wollte die gequälte Frau befreien und gleichzeitig durch diese barmherzige Tat an einem Menschen eines verachteten Volkes seinen Jüngern ein Beispiel für die Zeit hinterlassen, wenn er nicht mehr bei ihnen sein würde. Er hatte das Verlangen, die Jünger von ihrem jüdischen Denken, etwas Besonderes zu sein, wegzuführen, und in ihnen das Interesse für den Dienst an Menschen außerhalb ihres eigenen Volkes zu wecken.SDL 387.2

    Jesus sehnte sich danach, die tiefen Geheimnisse der Wahrheit zu enthüllen, die Jahrhunderte lang verborgen geblieben waren; nämlich, dass »auch die anderen Völker ... durch Christus das Reich Gottes erben« sollen, »zu seiner Gemeinde gehören und die Zusagen Gottes in Anspruch nehmen, wie es die gute Botschaft sagt« (Epheser 3,6 NLB). Die Jünger konnten diese Wahrheit nur schwer begreifen. Darum unterwies sie der göttliche Lehrer immer wieder. Als er den Glauben des römischen Hauptmanns in Kapernaum belohnte und den Einwohnern von Sychar das Evangelium predigte, hatte er bereits bewiesen, dass er die Intoleranz der jüdischen Führer nicht teilte. Doch die Samariter hatten eine gewisse Gotteserkenntnis, und der Hauptmann war den Israeliten gegenüber wohlgesinnt. Nun aber brachte Jesus die Jünger in Kontakt mit einer Heidin, von der sie dachten, dass sie genauso wenig wie die anderen aus ihrem Volk das Recht habe, von Jesus Wohlwollen zu erwarten. Er aber gab ihnen ein Beispiel, wie solch ein Mensch behandelt werden sollte. Die Jünger hatten gedacht, Jesus verteile seine Gnadengaben zu großzügig. Doch er zeigte ihnen, dass sich seine Liebe nicht auf eine Rasse oder eine Nation beschränkte.SDL 387.3

    Als Christus sagte: »Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel« (Matthäus 15,24), sagte er die Wahrheit. Durch das, was er für die kanaanäische Frau tat, erfüllte er seinen Auftrag. Diese Frau war eines der »verlorenen Schafe«, welche Israel hätte retten sollen. Christus erfüllte nun die Aufgabe, die den Juden aufgetragen worden war, der sie jedoch keine Beachtung geschenkt hatten.SDL 387.4

    Diese Tat öffnete das Verständnis der Jünger noch mehr für das Werk, das sie unter den Heiden erwartete. Sie erkannten ein weites, fruchtbares Arbeitsfeld außerhalb von Judäa. Sie sahen Menschen, die mit Sorgen beladen waren, von denen Bessergestellte nichts wussten.SDL 388.1

    Unter jenen, die zu verachten sie gelehrt worden waren, fanden sich Menschen, die sich nach der Hilfe des mächtigen Arztes und nach dem Licht der Wahrheit, das den Juden in so reicher Fülle geschenkt worden war, sehnten.SDL 388.2

    Später lehnten die jüdischen Führer die Jünger immer entschiedener ab, weil diese verkündigten, dass Jesus der Erlöser der Welt sei. Als durch den Tod von Christus die Trennwand zwischen Juden und Heiden niedergerissen wurde, übten diese und ähnliche Beispiele, die auf das Werk des Evangeliums unabhängig von Brauchtum oder Volk hinwiesen, einen starken Einfluss auf die Arbeit der Botschafter von Christus aus.SDL 388.3

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