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Der Sieg Der Liebe

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    Zwischen Zweifel Und Glaube

    Viele Zuhörer, die in Jerusalem wohnten und die Ränkespiele der Obersten gegen Christus kannten, fühlten sich durch eine unwiderstehliche Kraft zu ihm hingezogen. Ihnen drängte sich die Überzeugung auf, dass er Gottes Sohn sei. Doch Satan war bereit, Zweifel zu säen. Der Weg dazu war durch ihre falschen Vorstellungen vom Messias und von seinem Kommen bereits vorbereitet. Es wurde allgemein angenommen, der Messias werde in Bethlehem geboren, nach einer gewissen Zeit jedoch wieder verschwinden. Bei seinem zweiten Erscheinen werde niemand wissen, woher er kommt. Nicht wenige dachten, der Messias würde keine natürlichen Verwandtschaftsbeziehungen haben. Da Jesus von Nazareth nicht der weitverbreiteten Vorstellung von der Herrlichkeit des Messias entsprach, meinten viele: »Nun wissen wir allerdings bei diesem Mann, woher er kommt. Doch wenn der Messias auftreten wird, weiß niemand, woher er kommt.« (Johannes 7,27 NGÜ)SDL 440.2

    Während sie zwischen Zweifeln und Glauben hin und herschwankten, griff Jesus ihre Gedanken auf und antwortete ihnen: »Ihr meint, mich zu kennen und zu wissen, woher ich komme. Aber ich bin nicht im eigenen Auftrag gekommen; es gibt einen, der mich gesandt hat, und das ist der wahre Gott. Doch den kennt ihr nicht.« (Johannes 7,28 NGÜ) Sie behaupteten zu wissen, woher Christus kommen werde, in Wirklichkeit aber waren sie völlig ahnungslos. Wäre ihr Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen gewesen, hätten sie seinen Sohn erkannt, als er ihnen bekannt gemacht wurde.SDL 440.3

    Die Zuhörer verstanden die Worte von Christus sehr wohl. Diese waren eine deutliche Wiederholung seines Anspruchs, den er etliche Monate zuvor im Beisein des Hohen Rates erhoben hatte, als er sich als Sohn Gottes zu erkennen gab. Schon damals hatten die Obersten darüber beraten, wie sie ihn töten könnten. Nun wollten sie ihn ergreifen. Doch eine unsichtbare Macht hinderte sie daran, gebot ihrer Wut Einhalt und sagte: Bis hierher und nicht weiter!SDL 440.4

    »Viele aus dem Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommen wird, wird er etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?« (Johannes 7,31) Die Führer der Pharisäer verfolgten das Geschehen mit wachsender Sorge. Sie bemerkten, wie die Anteilnahme gegenüber Jesus im Volk wuchs. Sie eilten zu den Hohenpriestern und planten gemeinsam, wie sie ihn festnehmen könnten. Sie kamen jedoch überein, dass sie ihn ergreifen sollten, wenn er allein war. Sie wagten es nicht, ihn vor dem Volk zu verhaften. Erneut zeigte ihnen Jesus, dass er ihre Absichten kannte. Er sagte zu ihnen: »Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.« (Johannes 7,33.34) Bald würde er einen Zufluchtsort finden, außerhalb der Reichweite ihrer Verachtung und ihres Hasses. Er würde wieder zu seinem Vater auffahren und von den Engeln verehrt werden. Dorthin könnten ihm seine Mörder niemals folgen.SDL 441.1

    Höhnisch meinten die Rabbiner: »Er will an einen Ort gehen, wo wir ihn nicht finden können! Wo soll das denn sein? Will er etwa zu den Juden gehen, die im Ausland leben, und am Ende sogar den fremden Völkern seine Lehre bringen?« (Johannes 7,35 NGÜ) Diese Kritiker hätten nicht im Traum daran gedacht, dass sie mit ihren höhnischen Worten exakt den Dienst von Christus beschrieben. Den ganzen Tag lang hatte er der unfolgsamen und widerspenstigen Menge seine Hände einladend entgegengestreckt. Doch er würde von denen gefunden werden, die ihn nicht suchten, und einem Volk offenbart werden, das nicht nach ihm fragte (vgl. Römer 10,20.21).SDL 441.2

    Viele, die davon überzeugt waren, dass Jesus der Sohn Gottes war, wurden durch die falschen Schlussfolgerungen der Priester und Rabbiner irregeführt. Diese Lehrer hatten mit nachhaltiger Wirkung die Weissagungen der Propheten zitiert, laut derer der Messias »König sein wird auf dem Berg Zion und zu Jerusalem und vor seinen Ältesten in Herrlichkeit« (Jesaja 24,23b) und der »von einem Meer bis zum anderen und vom Euphrat bis zum Ende der Erde« herrschen soll (Psalm 72,8 NLB). Verächtlich verglichen sie nun diese hier geschilderte Herrlichkeit mit der ärmlichen Erscheinung von Jesus. Die klaren prophetischen Aussagen wurden derart verdreht, dass sie den Irrtum bekräftigten. Hätten die Menschen ernsthaft Gottes Wort studiert, wären sie nicht getäuscht worden. Das 61. Kapitel im Buch Jesaja bezeugt, dass Christus genau das tun musste, was er tat. Im Kapitel 53 wird geschildert, wie er verworfen wird und in der Welt leidet. Kapitel 59 beschreibt den Charakter der Priester und Rabbiner.SDL 441.3

    Gott zwingt die Menschen nicht, ihren Unglauben aufzugeben. Vor ihnen liegen Licht und Finsternis, Wahrheit und Irrtum. Es ist ihre Entscheidung, was sie annehmen wollen. Der menschliche Verstand ist mit der Fähigkeit ausgestattet, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Gott wollte, dass sich die Menschen aufgrund einer genauen Untersuchung der Beweislage und nach sorgfältigem Vergleich der Schriftstellen entscheiden und nicht aus spontanen Regungen heraus. Hätten die jüdischen Gelehrten ihr Vorurteil abgelegt und das prophetische Wort mit den Umständen verglichen, die das Leben von Jesus kennzeichneten, hätten sie die bewundernswerte Übereinstimmung zwischen den Weissagungen und deren Erfüllung im Leben und Wirken des demütigen Galiläers feststellen können.SDL 442.1

    Viele werden auch heute wie die jüdischen Gelehrten damals auf die gleiche Art und Weise getäuscht. Theologen legen die Bibel nach ihrem eigenen Verständnis oder anhand von Überlieferungen aus. Die Menschen forschen nicht selbst in der Schrift, um beurteilen zu können, was Wahrheit ist. Sie verzichten auf ein eigenes Urteil und verlassen sich ganz auf ihre Führer. Eines der Mittel, die Gott dazu bestimmt hat, um Licht zu verbreiten, ist das Predigen und Lehren seines Wortes. Alles jedoch, was Menschen lehren, muss anhand der Bibel überprüft werden. Jeder, der unter Gebet die Bibel studiert und sich wünscht, die Wahrheit zu erkennen und auf sie zu hören, wird mit göttlichem Licht erleuchtet werden. Er wird Gottes Wort verstehen. »Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist oder ob ich aus mir selbst heraus rede.« (Johannes 7,17 NGÜ)SDL 442.2

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