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Der Sieg Der Liebe

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    Von Judas Verraten

    Noch während er diese Worte sprach, hörte er die Schritte der Meute, die ihn suchte. Er sagte: »Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.« (Matthäus 26,46 EÜ)SDL 676.2

    Als Jesus aufstand, um seinem Verräter entgegenzutreten, waren keinerlei Spuren seines eben ausgestandenen Leidenskampfes zu sehen. Vor seinen Jüngern stehend, fragte er: »Wen sucht ihr?« Sie antworteten: »Jesus von Nazareth.« Er entgegnete: »Ich bin’s!« (Johannes 18,4.5) Nachdem diese Worte ausgesprochen waren, trat der Engel, der Jesus eben noch gedient hatte, zwischen ihn und die Meute. Ein göttliches Licht erleuchtete das Angesicht des Erlösers, und eine taubenähnliche Gestalt überschattete ihn. Die mörderische Meute konnte die Gegenwart dieser göttlichen Herrlichkeit keinen Augenblick lang ertragen. Sie taumelte zurück. Die Priester, Ältesten und Soldaten, selbst Judas, fielen wie tot zu Boden.SDL 676.3

    Als sich der Engel zurückzog, verblasste das Licht. Jesus hätte fliehen können, doch er blieb gefasst und selbstbeherrscht stehen. Als Verherrlichter stand er inmitten dieser rohen Menge, die nun niedergestreckt und hilflos zu seinen Füßen lag. Die Jünger schauten staunend und ehrfurchtsvoll zu.SDL 676.4

    Doch das Bild änderte sich schnell. Die Menge sprang auf. Die römischen Soldaten, die Priester und Judas umringten Christus. Es sah so aus, als würden sie sich für ihre Schwäche schämen und fürchten, er könnte noch entkommen. Erneut stellte der Erlöser die Frage: »Wen sucht ihr?« Sie hatten zwar den Beweis erhalten, dass der Mensch, der vor ihnen stand, Gottes Sohn war, doch sie wollten sich nicht überzeugen lassen. Auf die Frage »Wen sucht ihr?« gaben sie erneut zur Antwort: »Jesus von Nazareth.« (Johannes 18,7) Darauf sagte er: »Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin ... Wenn ich der bin, den ihr sucht, dann lasst die anderen hier gehen« (Johannes 18,8 NGÜ), und wies dabei auf seine Jünger. Er wusste, wie schwach deren Glauben war, und er wollte sie vor Versuchungen und Anfechtungen bewahren. Er war bereit, sich selbst für sie zu opfern.SDL 676.5

    Judas, der Verräter, vergaß nicht, welche Rolle er zu übernehmen hatte. Als die Meute den Garten betrat, hatte er sie angeführt, dicht gefolgt vom Hohenpriester. Mit den Verfolgern von Jesus hatte er ein Zeichen vereinbart und zu ihnen gesagt: »Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest.« (Matthäus 26,48 EÜ) Nun tat er so, als hätte er nichts mit ihnen zu tun. Er ging auf Jesus zu, ergriff freundschaftlich dessen Hand, küsste ihn wiederholt mit den Worten: »Sei gegrüßt, Rabbi!« (Matthäus 26,49b) und tat so, als weine er aus Mitleid mit ihm in seiner gefahrvollen Lage.SDL 676.6

    Jesus sprach zu ihm: »Mein Freund, dazu bist du gekommen?« (Matthäus 26,50a) Seine Stimme zitterte vor Schmerz, als er hinzufügte: »Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss?« (Lukas 22,48) Dieser Ausruf hätte das Gewissen des Verräters wachrütteln und sein verstocktes Herz berühren müssen. Doch er hatte Ehrgefühl, Treue und menschliches Empfinden verloren. Kühn und herausfordernd stand er da und zeigte keine Bereitschaft einzulenken. Er hatte sich Satan übergeben und besaß keine Kraft, sich ihm zu widersetzen. Jesus aber wies den Kuss des Verräters nicht zurück.SDL 677.1

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