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Der Sieg Der Liebe

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    Jesus Prüft Den Jungen Mann

    Jesus antwortete ihm: »Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.« (Markus 10,18) Jesus wollte prüfen, wie ernst es dieser »führende Mann des jüdischen Volkes« 76 Das griechische Wort »archon« (Oberster, Führer), das in Lukas 18,18 für diesen jungen Mann steht, bezeichnet einen Beamten oder eine Person in angesehener und einflussreicher Stellung, etwa einen Synagogenvorsteher (Lukas 8,41) oder Richter (Lukas 12,58), oft ein Mitglied des Hohen Rates (Lukas 23,13; Johannes 3,1; 7,26.48). (Lukas 18,18a NLB) meinte. Er wollte wissen, warum er ihn für gut hielt. Hatte der junge Mann überhaupt erkannt, dass der, mit dem er sprach, Gottes Sohn war? Wie fühlte er wirklich in seinem Herzen?SDL 501.3

    Dieser angesehene Mann schätzte seine eigene Gerechtigkeit hoch ein. Er konnte sich schwerlich vorstellen, dass es noch Unvollkommenes in seinem Leben gab. Trotzdem war er nicht ganz zufrieden. Er verspürte eine innere Sehnsucht nach etwas, das ihm fehlte. Könnte Jesus nicht auch ihn segnen wie die kleinen Kinder und sein tiefes Verlangen stillen?SDL 501.4

    In seiner Antwort auf die Frage des vornehmen Mannes sagte Jesus, dass es notwendig sei, Gottes Gebote zu befolgen, wenn er das ewige Leben erlangen möchte. Er zitierte einige der Gebote, welche die Pflichten des Menschen gegenüber seinem Nächsten aufzeigen. Der junge Mann entgegnete ihm: »Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.« »Was fehlt mir noch?« (Markus 10,20; Matthäus 19,20)SDL 502.1

    Christus schaute in die Augen des jungen Mannes, als könnte er darin seine Vergangenheit lesen und seinen Charakter erforschen. Er liebte ihn und sehnte sich danach, ihm den Frieden, die Gnade und die Freude zu schenken, die seinen Charakter grundlegend verändern würden. Er sagte zu ihm: »Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!« (Markus 10,21b)SDL 502.2

    Christus fühlte sich zu diesem jungen Mann hingezogen. Er wusste um dessen Aufrichtigkeit, als dieser versicherte: »Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.« (Markus 10,20) Der Erlöser wünschte sich, ihm jenes Wahrnehmungsvermögen zu vermitteln, das ihn die Notwendigkeit der Herzensübergabe und christlichen Güte erkennen ließe. Ihn verlangte danach, bei ihm ein demütiges und reuevolles Herz zu sehen, mit der Erkenntnis, dass unserem Gott die größte Liebe gebührt und die eigenen Mängel durch die Vollkommenheit von Christus bedeckt sind.SDL 502.3

    Jesus sah in diesem einflussreichen jungen Mann genau die Hilfe, die er benötigte, würde dieser sein Mitarbeiter im Erlösungswerk sein. Würde er sich von Christus führen lassen, könnte er viel Gutes bewirken. Dieser Mann hätte Christus in besonderem Maß darstellen können, weil er Fähigkeiten besaß, die ihn, in Verbindung mit dem Erlöser, zu einer göttlichen Kraft unter den Menschen hätten werden lassen. Christus kannte sein Innerstes und liebte ihn. Ebenso erwachte die Liebe zu ihm im Herzen des jungen Mannes, denn Liebe erzeugt Gegenliebe. Jesus wünschte sich, ihn als Mitarbeiter zu gewinnen. Er sehnte sich danach, diesen Mann sich selbst anzugleichen, zu einem Spiegel, in dem Gottes Bild sichtbar würde. Jesus hätte die vortrefflichen Charaktereigenschaften des jungen Mannes gerne gefördert und geheiligt, um sie für sich, den Meister, einzusetzen. Hätte sich der Vornehme Christus übergeben, wäre er unter dem Einfluss von dessen Gegenwart gewachsen. Hätte er diese Wahl getroffen, wie anders wäre seine Zukunft verlaufen!SDL 502.4

    »Eines fehlt dir« (Markus 10,21b), sagte Christus zu ihm. »Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!« (Matthäus 19,21) Christus las die Gedanken des jungen Mannes. Nur eines fehlte diesem, doch dies eine war ein entscheidendes Prinzip. Er brauchte die göttliche Liebe in seinem Herzen. Würde dieser Mangel nicht behoben werden, hätte dies für ihn verhängnisvolle Auswirkungen. Seine ganze Natur würde verdorben werden. Durch Nachsicht wird die Selbstsucht gestärkt. Um Gottes Liebe zu empfangen, musste er seine ihn beherrschende Eigenliebe aufgeben.SDL 502.5

    Christus prüfte diesen Mann, indem er ihn aufforderte, sich zwischen dem himmlischen Schatz und weltlicher Größe zu entscheiden. Würde er Jesus nachfolgen, wäre ihm der himmlische Schatz sicher. Doch die Selbstsucht musste weichen und sein Wille Christus unterstellt werden. Gottes besondere Heiligkeit wurde dem jungen Mann angeboten. Er hatte das Vorrecht, ein Kind Gottes und mit Christus Erbe der himmlischen Herrlichkeit zu werden. Doch er musste das Kreuz auf sich nehmen und dem Erlöser auf dem Weg der Selbstverleugnung folgen.SDL 503.1

    Die Worte, die Christus an den vornehmen Mann richtete, waren nichts anderes als die Aufforderung: »Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt!« (Jo- sua 24,15b) Die Entscheidung wurde ganz ihm überlassen. Jesus sehnte sich nach seiner Bekehrung. Er hatte ihm die Schwachstelle seines Charakters aufgezeigt und wartete nun mit größtem Interesse auf die Antwort des jungen Mannes, der die Frage abzuwägen schien. Würde er sich entscheiden, Christus nachzufolgen, müsste er in allen Dingen dessen Worten gehorchen und seine ehrgeizigen Vorhaben aufgeben. Wie ernst und besorgt und mit welch innerem Verlangen schaute der Erlöser auf den jungen Mann, darauf hoffend, dass er doch die Einladung des Heiligen Geistes annehmen würde.SDL 503.2

    Christus stellte dem einflussreichen Mann nur das zur Bedingung, was ihm ermöglichen würde, einen vollkommenen christlichen Charakter zu entwickeln. Seine Worte waren Worte der Weisheit, obwohl sie ernst und streng klangen. Der Mann konnte nur auf Erlösung hoffen, wenn er diese Worte annahm und ihnen gehorchte. Beinahe unmerklich beeinflussten seine hohe Stellung und sein Besitz seinen Charakter zum Schlechten hin. Wenn er daran festhielte, würde dies die Liebe zu Gott aus seinem Leben verdrängen. Alles, was er Gott vorenthielt - ob viel oder wenig -, würde seine moralische Kraft und seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Wer sein Herz an weltliche Dinge hängt - wie unbedeutend und wertlos sie auch sein mögen -, wird schließlich ganz davon beherrscht werden.SDL 503.3

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