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Der Sieg Der Liebe

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    Erklärungen

    Apostolische Nachfolge/Sukzession: (S. 451) Die apostolische Nachfolge oder apostolische Sukzession ist die Auffassung, dass es eine ununterbrochene, rechtmäßige Aufeinanderfolge von Bischöfen durch die Bischofsweihe bzw. durch Handauflegung gebe, die von den Aposteln über viele Nachfolger bis auf die heutigen Bischöfe reiche. Nach der Sicht der römisch-katholischen Kirche wird durch diese Vollmachtsweitergabe das Bischofsamt in Rom (Papst) rechtmäßig mit der Lehrautorität der Apostel verbunden. In ähnlicher Weise vertreten auch andere Kirchen, dass ihre Würdenämter auf das Apostelamt zurückzuführen seien.SDL 814.1

    Artaxerxes I.: (S. 215) strong>Artaxerxes I., dem später der griechische Beiname Makrocheir (»Lang-Hand«, lateinisch Longimanus) gegeben wurde, regierte von 465/4-425/4 v. Chr. und erließ in seinem 7. Regierungsjahr (Esra 7,7), also 458/457 v. Chr., den Befehl zur Wiederherstellung der Stadt Jerusalem als politisches und administratives Zentrum der Region, was u. a. die Wiedererrichtung oder Vollendung des Tempels als auch die Schaffung eines Steuer-, Gerichts und Bildungswesens umfasste (Esra 7,12-26).SDL 814.2

    Bileam: (S. 45) Bileam lebte in Mesopotamien und zählte offenbar zu den bekannten Wahrsagern (4. Mose 22,5; Josua 13,22). Balak, der König Moabs, sandte nach ihm und bat ihn, das Volk Israel, das an der Grenze zu Moab weilte, durch seine magischen Kräfte mit einem Fluch zu belegen. Obwohl sich Bileam schließlich einverstanden erklärte, sprach er unter dem Einfluss des Geistes Gottes nur Segen über Israel aus und weissagte von einem »Stern«, einem kommenden König oder Messias für Israel. (Mehr zu Bileams Wirken findet sich im Band »Wie alles begann« dieser Buchserie in Kapitel 40, S. 336-345).SDL 814.3

    Cherub/Cherubim: (S. 14, 97, 739) Cherubim sind Engel, die in der Bibel häufig in der unmittelbaren Nähe Gottes und seines Thrones in Erscheinung treten (2. Könige 19,15; Psalm 80,2; 99,1; Hesekiel 10). Der Begriff »schirmender Cherub« bezeichnet einen besonderen Engelwächter und erinnert an das Allerheiligste des israelitischen Heiligtums, in dem zwei goldene Cherubim die Bundeslade mit ihren Flügeln beschirmten (2. Mose 25,17-22; 1. Könige 6,23-28; 8,6.7) und symbolisch als Teil des Thrones Gottes verstanden wurden (1. Samuel 4,4; 2. Samuel 6,2). Die Stellung von Satan (Luzifer) vor seinem Fall wird als schirmender Cherub beschrieben (Hesekiel 28,14.16).SDL 814.4

    Christus: (S. 13) Die Verfasserin bezeichnet den Sohn Gottes, selbst ehe er als Mensch auf die Erde kam, häufig mit »Christus« oder mit »Jesus«. Der Name »Christus« (griechisch christos) ist im Neuen Testament die Übersetzung des hebräischen »Messias« (maschiach) und bedeutet »Gesalbter«. In alttesta- mentlicher Zeit wurden Könige und Priester gesalbt. Der Begriff »Gesalbter« ist besonders an die alttestamentliche Erwartung eines kommenden Erretters geknüpft, der als gerechter König und Priester das Volk Gottes befreien und ein Friedensreich herbeiführen sollte. Jesus erhielt bei seiner Taufe eine Salbung durch den Heiligen Geist, die ihn damit zum »Gesalbten« werden ließ (vgl. Lukas 3,21-22; 4,16-19 und Kapitel 11 in diesem Buch).SDL 814.5

    Dekapolis: (S. 280, 390) Der Begriff »Dekapolis« (griechisch »Zehn-Stadt«) bezeichnete ursprünglich zehn Städte östlich des Jordan und des Sees Gene- zareth. In der Zeit von Jesus galt er als geografische Bezeichnung für das gesamte Ostjordanland.SDL 815.1

    Festtage Israels: (S. 26, 60, 430) Durch den jährlichen Festkalender, den Gott den Israeliten gegeben hatte (siehe 3. Mose 23 und 4. Mose 28-29), lernten sie, gewisse Zeiten als heilig zu achten. Das betraf sowohl den landwirtschaftlichen Jahreszyklus, an den sich einige der Feste anlehnten, als auch die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk Israel, an die andere Feiertage erinnern sollten. Die Feste brachten die Israeliten am zentralen Heiligtum zusammen (an ihnen wurden besondere Opfer dargebracht) und stärkten so die Bundesgemeinschaft. Zusammen mit dem Sabbat und den monatlichen Festzeiten, den Neumonden, bildeten sie das Rückgrat oder »Mark« der israelitischen Gesellschaft. Zur Zeit des Tempels waren es die drei Pilgerfeste Pessach, Schawuot und Sukkot, an denen die Gläubigen nach Jerusalem aufbrachen, um dort anzubeten. Es fällt besonders auf, dass Gott seinem Volk durch die Feste die elementaren Abschnitte seines damals noch zukünftigen Erlösungsplans verdeutlichen wollte. Die Feste im Frühjahr symbolisieren das Erlösungswerk, das durch den Tod, die Himmelfahrt und die Einsetzung von Christus als Priester-König vollbracht wurde, während die Herbstfeste die Vollendung der Erlösung darstellen, also die Aktivitäten im himmlischen Heiligtum vor der Wiederkunft von Christus und den Abschluss des Erlösungsplans.SDL 815.2

    Geburt von Jesus, Zeitpunkt: (S. 33) Die Bibel nennt kein Datum für die Geburt von Jesus. Allerdings können wir aufgrund einiger Hinweise in den Evangelien ein paar vorsichtige Schlüsse ziehen. In Matthäus 2 wird vom Kindermord durch Herodes berichtet, der 37-4 v. Chr. regierte. Jesus wurde also spätestens im Jahr 4 v. Chr. geboren. Die Autorin erwähnt, dass Herodes kurz nach dem Kindermord starb, doch damit gibt sie keine genaue Zeitspanne an.SDL 815.3

    Einen weiteren Hinweis liefert Lukas 3,23, wo der Evangelist feststellt, dass Jesus zum Zeitpunkt der Taufe zirka 30 Jahre alt war. Die Taufe Jesu fällt laut Lukas 3,1 in das 15. Regierungsjahr von Kaiser Tiberius, der 14-37 n. Chr. im Amt war. Sein Vorgänger Augustus starb am 19.8.14 und Tiberius trat seine Regentschaft sofort an. Je nach Methode oder Rechnung wird das 15. Regierungsjahr des Tiberius irgendwann zwischen 26 n. Chr. und 29 n. Chr. angesiedelt. Folgte Lukas, der nach alter Tradition aus Antiochien in Syrien stammte, der syrischen Rechnung, dann galt die Zeit vom 19. August bis zum Herbst 14 bereits als das 1. Regierungsjahr des Tiberius, was für das 15. Regierungsjahr die Zeit zwischen Herbst 27 bis Herbst 28 ergibt. Lukas 3,1 ist jedenfalls ein Hinweis dafür, dass Jesus schon vor der Zeitenwende geboren wurde.SDL 815.4

    Leider sind die Zeitangaben in Lukas 2,1- 4 (Volkszählung unter Augustus und dem Statthalter Quirinius von Syrien) und Johannes 2,20 (das 46. Jahr des Tempelbaus) nicht hilfreich, weil aus der Geschichte weder die besagte Volkszählung noch das Datum für den Umbau des Tempels genau fixiert werden kann.SDL 816.1

    Die Autorin erwähnt für Jesus ein Lebensalter von 33 Jahren (siehe S. 639). Entweder ist das eine runde Zahl oder ein Hinweis darauf, dass Jesus im Jahr 4 v. Chr. geboren wurde und knapp vor seinem 34. Geburtstag starb.SDL 816.2

    Wir müssen heute davon ausgehen, dass Jesus vor dem Beginn der christlichen Zeitrechnung zur Welt kam. Unsere Zeitrechnung stammt aus dem Jahr 525 n. Chr. und geht auf Abt Dionysius Exiguus zurück, dem die Berechnung des Geburtsjahres von Christus nicht exakt gelang.SDL 816.3

    Auch der genaue Geburtstag von Jesus wird in der Bibel nicht genannt. Die ältesten Belege für den 25. Dezember finden sich Anfang des 3. Jahrhunderts bei den Kirchenvätern Hippolytus undSDL 816.4

    Julius Africanus. Ihre Überlegungen beruhen aber nicht auf biblisch-historischen Hinweisen, sondern hängen wohl mit der Wintersonnenwende zusammen, die im heidnischen Rom als Fest des unbesiegbaren Sonnengottes gefeiert wurde.SDL 816.5

    Geschwister von Jesus: (S. 69, 303) In Lukas 1,26-38 wird der Jungfrau Maria (verlobt mit dem Zimmermann Josef) angekündigt, dass sie schwanger und einen Sohn (Jesus) gebären wird. Hierbei wird der Heilige Geist als »Erzeuger« angegeben. Jesus ist daher Marias »erstgeborener« Sohn (Lukas 2,7).SDL 816.6

    Bei einem Predigtbesuch in seiner Heimatstadt Nazareth werden Brüder (Jakobus, Joses/Josef, Judas, Simon) und Schwestern von Jesus erwähnt (Markus 6,3; Matthäus 13,55-56). Anfänglich begegnen uns die Jünger und Brüder von Jesus gemeinsam (Johannes 2,12), doch es fiel den Brüdern von Jesus schwer, an ihn und sein göttliches Werk zu glauben. Sie kritisierten ihn (Johannes 7,1-6) und wollten ihn sogar von seiner Mission abhalten (Markus 3,21). Es wird aufgrund dieses rauen Umgangstons und vor allem aufgrund der Tatsache, dass Jesus am Kreuz die Fürsorge für Maria an einen seiner Jünger übertrug (Johannes 19,25-27) vermutet, dass Josef zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben war. Offenbar gab es auch keine jüngeren Brüder von Jesus bzw. Söhne von Maria, die für die Mutter hätten sorgen können. Jesus kümmerte sich um seine Familie, betonte aber speziell die »Verwandtschaft« mit all jenen, die Gottes Worte hören und tun (Matthäus 12,46-47; Markus 3,3132; Lukas 8,19).SDL 816.7

    Nach der Auferstehung finden wir die Brüder von Jesus mit Maria und den Aposteln einmütig beieinander (Apostelgeschichte 1,14), und sie waren scheinbar in den Gemeinden bekannt (1. Korinther 9,5). Jakobus begegnet uns später in der Jerusalemer Gemeinde (Apostelgeschichte 12,17; 15,13; Galater 1,18-19) und als Schreiber des Jakobusbriefes (Jakobus 1,1 - Knecht von Jesus). Der Bruder Judas gilt als Verfasser des Judasbriefes (Judas 1,1).SDL 817.1

    Gnadenjahr/Erlassjahr: (S. 194, 342) Das »Gnadenjahr« oder »Erlassjahr« sollte nach jeweils 49 Jahren eine Wiederherstellung der von Gott gewollten Eigentumsverhältnisse und eine Freilassung hebräischer Sklaven gewährleisten (3. Mose 25,8-16.25-55). Es wurde bei Jesaja als Bild für das zukünftige Wirken Gottes, der sein Volk befreien und wiederherstellen wird, verwendet (Jesaja 61,1.2).SDL 817.2

    Herodes Antipas: (S. 51, 197) Hero- des Antipas (20 v. Chr. - 39 n. Chr.), der zweite Sohn Herodes des Großen, regierte in der Zeit von Jesus als Tet- rarch über Galiläa und Peräa. Auf einer Reise nach Rom besuchte er seinen Halbbruder Philippus und verliebte sich leidenschaftlich in seine Schwägerin und Nichte Herodias. Antipas ließ sich von seiner Frau, der Tochter des Nabatäerkönigs Aretas IV., scheiden. Auch Herodias verließ ihren Mann, um ihren Geliebten zu heiraten. Das jüdische Volk missbilligte den doppelten Ehebruch. Johannes der Täufer tadelte die Eheschließung öffentlich (vgl. Markus 6, 17.18), denn die Tora verbot, die Frau eines Bruders zu heiraten (3. Mose 18,16; 20,21).SDL 817.3

    Hoher Rat/Sanhedrin: (S. 114, 185, 213, 520) Sanhedrin (Gr. synedrion) oder Hoher Rat (Hebr. bet din hagga- dol) bezeichnete zur Zeit von Jesus die höchste politische und religiöse Instanz des jüdischen Volkes mit Sitz in Jerusalem. Unter Berufung auf 4. Mose 11,16 bestand er aus 70 und 1 Mitgliedern, wobei der Hohepriester den Vorsitz hatte. Die Mitglieder stammten aus den Parteien der Sadduzäer und Pharisäer und waren sowohl Priester als auch Laien (vgl. Apostelgeschichte 23,1.6; Markus 15,1). Der Sanhedrin war für Streitfälle und religiöse Fragen, wie auch für die Beziehungen zur römischen Besatzungsmacht zuständig. Er konnte Gesetze erlassen, fungierte als oberster Gerichtshof und verfügte über eine eigene Polizeitruppe. Von 6 bis 66 n. Chr. aber hatte er nicht das Recht inne, Todesurteile zu verhängen.SDL 817.4

    Jünger von Jesus: (S. 228, 254, 272, 332) Das Wort Jünger kommt vom griechischen »mathetai« und bedeutet Schüler oder Lehrling. In der griechischen Kultur war es üblich, dass Gelehrte wie z.B. Sokrates einen Kreis von Schülern um sich scharten und mit ihnen von Ort zu Ort zogen, um ihnen ihr Wissen zu vermitteln. Dabei verbrachten sie viel Zeit im engen Vertrautenkreis. Jünger werden auch »Nachfolger« genannt. In der jüdischen Tradition, sowie zur Zeit von Jesus gab es Gelehrte, die im Hebräischen »Rabbi«, zu deutsch Meister oder Lehrer, genannt wurden. Sie unterrichteten ihre Schüler anhand der Tora und bildeten Schriftgelehrte aus.SDL 817.5

    Im Gegensatz zu den griechischen Lehrern, die sich ihre Lehrtätigkeit bezahlen ließen oder den jüdischen Rabbinern, deren Schüler die religiöse Pflicht hatten, sich einem Meister anzuschließen, berief Jesus, der selbst auch Rabbi genannt wurde (Johannes 1,38), seine Jünger persönlich und gründete einen Jüngerkreis nach seiner Wahl (Lukas 6,13).SDL 818.1

    Die Erwählung der Zwölf war der erste Schritt zur Organisation der neu- testamentlichen Gemeinde. Jesus bildete die Zwölf aus und sandte sie als Zeugen zu den Menschen, um von den Taten und Wundern zu erzählen, die er getan hatte. Die Zahl Zwölf stellt eine Parallele zu den zwölf Stämmen des Volkes Israel dar. Somit bilden die zwölf Apostel die Säulen für das neutesta- mentliche Volk Gottes (Galater 2,9).SDL 818.2

    Matthäus 4,18-22; Markus 1,16-20; Lukas 5,1-11 berichten, wie Jesus Simon-Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes zu »Menschenfischern« machte und sie in die vollzeitliche Nachfolge rief (Matthäus 4,21-22). Auch die Berufungen von Philippus, Nathanael und des Zöllners Matthäus werden genauer berichtet (Johannes 1,43-51; Matthäus 9,9). Die restlichen fünf Jünger (Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon der Kanaanäer und Judas-Iskariot) lassen sich erst in den offiziellen Listen finden (Markus 3,1319; Lukas 6,12-16).SDL 818.3

    Nasiräer: (S. 83) Ein Nasiräer war ein Geweihter oder Abgesonderter für Gott. Jeder Mann und jede Frau in Israel konnte ein Nasiräer-Gelübde ablegen, um sich so für eine gewisse Zeit oder für das ganze Leben Gott zu weihen. Die Bestimmungen in 4. Mose 6.1- 21 zeigen, was ein solches Gelübde umfasste. Eines der Merkmale war, dass ein Nasiräer »weder Wein noch starkes Getränk« trinken sollte (4. Mose 6,3), was auch von Johannes dem Täufer vorausgesagt wurde (Lukas 1,15), der darin einem Nasiräer glich.SDL 818.4

    Prophet: (S. 20, 86) Im griechischen Sprachgebrauch war ein »prophetes« ein Verkündiger oder Sprecher. Auch der biblische Prophet ist vor allem ein inspirierter Verkündiger (2. Könige 17,1314), der für Gott redet (2. Mose 7,1) und an seiner Stelle als Rufer, Mahner und Verheißer wirkt (Jeremia 1,7-9). Nur in wenigen Fällen vertraute Gott einigen Propheten Langzeitvorhersagen an. Gott beruft den Propheten persönlich, um die ihm offenbarte Botschaft an Einzelpersonen bzw. an das Volk weiterzugeben. Der selbsternannte Prophet ist daher stets ein falscher Prophet (Jeremia 14,14).SDL 818.5

    Wie Gott sich offenbart, variiert stark. Mose erschien der Herr in sichtbarer Form (4. Mose 12,8), andere hörten Botschaften (Audition: Hosea 1.1-2; Joel 1,1; Jona 1,1) oder sahen Visionen im Wach- bzw. Schlafzustand (Daniel 10,4-7; Apostelgeschichte 10,3; Daniel 2,28; 7,1-2). Der Prophet bleibt dabei stets Herr seiner Sinne (1. Korinther 14,32-33). Wenn der Prophet eine Botschaft von Gott empfängt, so ist bei der mündlichen wie auch schriftlichen Weitergabe das Wort des Propheten sogleich Wort Gottes (Jeremia 36,1.4. 8.10.11).SDL 818.6

    Während im Alten Testament wie im Neuen Propheten präsent sind, wird die Gabe der Prophetie auch für die Zeit kurz vor der Wiederkunft von Christus vorhergesagt (Joel 3,1-4; vgl. auch Maleachi 3,23-24; Offenbarung 12,17; 19,10). Die Gläubigen sind aufgefordert, jeden prophetischen Anspruch gründlich zu prüfen (1. Thessalonicher 5,19-21; 1 Johannes 4,1).SDL 819.1

    Prophetischer Schlüssel (Jahr-TagPrinzip) : (S. 114, 214/215) Dass ein Tag in der Prophetie und hier besonders in der biblischen Apokalyptik, im Buch Daniel und in der Offenbarung des Johannes - einem Jahr in der Geschichte entspricht, ist ein Grundsatz der historischen Auslegungsschule. Diese geht in ihrer Deutung von der prophetischen Symbolsprache aus, in der Symbole wie Metalle, Tiere und Hörner Reiche darstellen, die von der Zeit des Propheten bis zur Vollendung der Geschichte reichen (Daniel 2,37-44; 7,17-27).SDL 819.2

    Zu dieser Symbolik gehören auch die mit der Prophetie von den Weltreichen verknüpften Zeitangaben. So z.B. die 3 % Zeiten aus Daniel 7,25, die 42 Monate oder 1260 Tage ausmachen (Offenbarung 11,2.3) und die 2300 Abend-Morgen (Tage) aus Daniel 8,14. Wie die Tiere symbolisch zu verstehen sind, so auch die Zeiten. Ein Tag steht symbolisch für ein Jahr (vgl. 4. Mose 14,34; Hesekiel 4,6). Die bekannteste Zeitweissagung ist die von den 70 Wochen (Daniel 9,24), die von der Wiederherstellung Jerusalems im Jahre 457 v. Chr. bis zur messianischen Zeit reicht (Daniel 9,24b. 25.26a). Sie wurde schon von den Kirchenvätern (Hippolyt, Julius Africanus, Eusebius u.a.) als Zeitraum von 490 Jahren verstanden. Die beste Erklärung ist die nach dem Jahr-Tag Prinzip (490 Tage=Jahre). Martin Luther spricht im Zusammenhang mit dem Propheten Daniel daher von »Engelischen Tagen, das ist, ein Tag ein Jahr«.SDL 819.3

    Religionsparteien, jüdische: (S. 113, 375, 518, 581/583) Zu den antiken jüdischen Religionsparteien gehören die aus der Bibel bekannten Pharisäer und Sadduzäer, daneben aber auch die in außerbiblischen Quellen umfangreich beschriebenen Essener und Zeloten. Die genauen Hintergründe ihrer Entstehung liegen weitgehend im Dunkeln. Während die Sadduzäer als vorrangig priesterliche Schicht ihre eigene Geschichte teils bis auf den Priester Zadok (z. Zt. der Könige David und Salomo) zurückführten, gilt es hinsichtlich der Pharisäer und Essener zumindest als weitgehend gesichert, dass sie sich spätestens in der ersten Hälfte des 2. Jh. v. Chr. ausprägten, was gewiss dem hellenistischen (und damit religiös sehr liberalen) Einfluss der Seleukidenkönige, insbesondere Antiochus IV. Epiphanes, geschuldet sein dürfte.SDL 819.4

    Während Sadduzäer dem hellenistischen Gedankengut offen gegenüberstanden und jeden Glauben an ein Leben nach dem Tod verneinten, erkannten sich Pharisäer und Essener zu einem über das Diesseits hinausreichenden reformatorischen Auftrag berufen, das jüdische Volk zur ursprünglichen Tora-Treue zurück (und weit darüber hinaus) zu führen. Dies würde den einzelnen Gläubigen befähigen, vor Gottes Gericht zu bestehen und das ewige Leben zu erlangen. Eine strikte Abgrenzung zu Nicht-Juden und sogar Nicht-Parteianhängern wurde gepflegt, welche sich besonders in Waschungen, aber auch getrennten Wohnplätzen (Essener) ausdrückte. Diese beiden oftmals auch wertneutral als »Sekten« bezeichneten Gruppen besaßen ein starkes Exklusivitätsdenken und eine sehr präsente Naherwartung hinsichtlich des baldigen Eingreifens Gottes zur Befreiung der jüdischen Nation.SDL 819.5

    Die Zeloten resultierten aus einer Abspaltung von den Pharisäern im Jahre 6 n. Chr., die deutlich stärker nationalistisch und besonders kämpferisch anti-römisch gesinnt war. Mit dem Jüdischen Krieg der Jahre 66-70 n. Chr. verschwanden alle Parteien. Man kann davon ausgehen, dass das rabbinische Judentum, das in der Folgezeit entstand, hauptsächlich pharisäisch geprägt war.SDL 820.1

    Samarien/Samariter: (S. 165, 470, 486) Nach der Deportation der Nordstämme Israels durch die Assyrer im 8. Jh. v. Chr. bildete sich im Gebiet zwischen Galiläa und Judäa eine assyrisch-israelitische Mischbevölkerung. Diese pflegte sowohl den israelitischen Glauben wie auch den assyrischen Götterkult. Auf diese Weise entstanden die Samariter (2. Könige 17,24-41).SDL 820.2

    Nach der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft äußerten die Samariter den Wunsch, beim Wiederaufbau des Tempels von Jerusalem mitzuhelfen. Aufgrund ihrer vermischten Religion wurde ihnen dies jedoch nicht erlaubt. Die beiden Parteien feindeten sich gegenseitig an, woraus eine strikte Trennung entstand, die sich bis in die neutestamentliche Zeit hinzog. Da den Samaritern zum Tempel in Jerusalem kein Zugang gewährt wurde, erwählten sie sich als eigene Anbetungsstätte den Berg Garizim, der eine kultische Tradition aufwies (5. Mose 27,12). Als Heilige Schrift anerkannten sie nur die fünf Bücher Mose (»samari- tanischer Pentateuch«).SDL 820.3

    Jesus wirkte der vorherrschenden gesellschaftlichen Kluft entgegen. Er sprach mit einer Samariterin beim Jakobsbrunnen (Johannes 4), würdigte die Samariter im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,2537) und heilte eine Person aus ihrem Volk (Lukas 17,11-19). So schuf er die Grundlage für die Verkündigung des Evangeliums in Samarien durch die frühe Christengemeinde.SDL 820.4

    Schilo: (S. 28, 39, 84, 186, 194) Der Begriff »Schilo« ist eine wörtliche Wiedergabe des hebräischen Wortes »schiloh«, das ausschließlich in 1. Mose 49,10 vorkommt. Der Erzvater Jakob weissagte von einem zukünftigen Herrscher, der aus dem Stamm Juda kommen werde und dem »alle Völker gehorchen werden«. Dieser prophetische Spruch hat sich zuerst im Aufstieg des israelitischen Reiches unter König David erfüllt, weist aber typologisch auf eine weitere, größere Erfüllung hin: auf den königlichen Messias. Somit ist Schilo einer der messianischen Begriffe des Alten Testaments, unter denen Jesus Christus vorhergesagt wurde, der die Herrschaft über alle Völker durch seine Wiederkunft erlangen wird.SDL 820.5

    Typologie: (S. 39, 556, 688, 756, 766) Typologie beschreibt die Beziehung von einem »Typus« (lateinisch, abgleitet von griechisch »tupos«, was »Muster«, »Vorbild« oder »Modell« bedeutet) zu einem entsprechenden Gegenstück, dem »Antitypus« (»Gegenbild«). Typologische Verbindungen können zwischen Personen (z. B. Mose - Christus), Einrichtungen (Priesterdienst im alttestament- lichen Heiligtum - Priesterdienst von Christus im himmlischen Heiligtum) und Ereignissen existieren (Opfer am israelitischen Heiligtum - Opfer von Christus am Kreuz). Alttestamen tliche Personen, Einrichtungen und Ereignisse schatten also Zukünftiges voraus, das sich häufig in Christus erfüllt.SDL 821.1

    Weise aus dem Morgenland: (S. 45) Der biblische Bericht (Matthäus 2,1-12) spricht einzig von mehreren Weisen aus dem Morgenland. Er verrät uns nicht, wie viele es waren und welchen Stand sie hatten. Erst im 3. Jh. spricht der Kirchenlehrer Origenes von den Dreien, vermutlich weil die Bibel drei Geschenke erwähnt. Im Verlauf der kirchlichen Traditionsbildung wurden sie im 6. Jh. als Könige und Heilige bezeichnet und erst 300 Jahre später erhielten sie ihre Namen.SDL 821.2

    Das griechische Wort »magoi« (davon stammt der deutsche Begriff Magier) steht für Weise, Gelehrte der Astrologie und Sternkunde, Priester oder königliche Berater aus Mesopotamien oder Arabien. Sie mussten von der Vorhersage Bileams gewusst haben, wonach »ein Stern aus Jakob« hervorgehen werde (4. Mose 24,17) und dachten womöglich an die Worte Daniels, der die Hoffnung auf das Kommen des einen Welterlösers weitergab (vgl. Daniel 9).SDL 821.3

    Zehnten: (S. 379, 597) Gott ist Schöpfer und Erhalter. Alles kommt von ihm und gehört ihm. Er hat den Menschen bei der Schöpfung zum Verwalter über die Erde eingesetzt. Dem Volk Israel machte er die Vorgabe, ihm zehn Prozent der Ernte und aller sonstigen Einkünfte zurückzugeben (3. Mose 27,3033). Die Abgabe des Zehnten drückte Dankbarkeit und Vertrauen aus, dass Gott den Geber segnen und es ihm an nichts mangeln werde. Im Alten Testament wurde der Zehnte für die Versorgung der Priester und des Heiligtums verwendet. Daneben gab es einen weiteren Zehnten für die Armen (5. Mose 14,28-29). Das Gebot des Zehnten ist zeitlos. Schon vor der Gesetzgebung am Sinai, hat Abraham den Zehnten entrichtet (1. Mose 14,18-20) und im Neuen Testament bekräftigte Jesus dieses alte Gebot (Matthäus 5,17-19; 23,23) . Auch heute geben viele Christen den Zehnten als freiwillige Gabe für ihre Kirche und erfahren dabei, dass Gott zu seiner Segensverheißung steht (Malea- chi 3,10).SDL 821.4

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